Ökumenisches Heiligenlexikon

David I. von Schottland

eigentlch: Dabíd mac Maíl Choluim

1 Gedenktag katholisch: 24. Mai
Niederlegung der Gebeine: 26. Mai

Name bedeutet: der Geliebte (hebr.)

König von Schottland, Mönch
* um 1084
24. Mai 1153 in Carlisle in Cumbrien in England


David war der sechste Sohn von König Malcolm III. von Schottland aus dessen zweiter Ehe mit Margaret von Schottland. 1113 heiratete er Maud und wurde dadurch Graf von Huntingdon. Nachdem Davids Bruder, König Edgar, 1107 kinderlos gestorben war, wurde das Königreich Schottland geteilt: Alexander I., Davids älterer Bruder, herrschte als König über den nördlichen Teil, David mit dem Titel eines Earls über den südlichen Teil, bis Alexander 1124 starb und David ihm auf dem Königsthron folgte, wodurch die beiden Reichshälften wieder vereinigt wurden.

1127 schwor David in seiner Eigenschaft als Earl von Huntingdon seiner Nichte Mathilde, der Tochter von König Heinrich I. von England, die Treue in ihrem Kampf um den englischen Thron. Nachdem Stephan von Blois 1135 sich dieses Throns bemächtigt hatte, marschierte David mit seiner Armee in England ein, Stephan aber ließ Truppen in den Norden entsenden und zwang David zum Friedensschluss. 1138 fielen die Schotten dennoch erneut in England ein, erlitten jedoch eine verheerende Niederlage. David schloss erneut einen Friedensvertrag ab. Nun versuchte er, die Kontrolle über das Bistum Durham zu erlangen und seinen Kanzler als Nachfolger für den 1140 verstorbenen Bischof durchzusetzen; 1141 und 1143 amtierte dieser zwar in dem Amt, war aber vom Domkapitel nicht akzeptiert, auch wenn Mathilde und der päpstliche Legat Heinrich von Blois ihn unterstützten. 1141 reiste David nach London und begleitete Mathilde dann nach Winchester, entging dort nur knapp der Gefangennahme und kehrte rasch wieder heim. David versuchte dann auch bei der Nachfolge des Erzbistums York Einfluss zu gewinnen. Nachdem Wilhelm Fitzherbert vom Papst abgesetzt worden war, sah David eine Chance, die Erzdiözese unter seine Kontrolle zu bringen, und marschierte 1149 auf die Stadt zu, in der Stephan aber schon Truppen positioniert hatte; David zog sich wieder zurück.

Statue an der Ägidius von St-Gilles geweihten Kirche in Edinburgh
Statue an der Ägidius von St-Gilles geweihten Kirche in Edinburgh Kelso, 1159

Nun betrieb David die politische und kirchliche Reorganisation seines Landes, beginnend mit dem Bistum Glasgow, das er gegen versuchte Einflussnahme aus York verteidigte. Er verlegte das Bistum Mortlach - das heutige Dufftown - nach Aberdeen und gründete das Bistum Caithness ganz im Norden von Schottland; Ælred von Rievaulx schrieb, David habe drei oder vier Bistümer vorgefunden, deren Pfarrer es mit Moral und Eigentum nicht sehr ernst nahmen, und bei seinem Tod neun Bistümer hinterlassen, aber genauere Angaben fehlen. Sicher ist, dass er das Klosterwesen förderte und Klöster als wichtiges Element für die diözesane Ordnung begriff. David gegründet mehr als ein Dutzend neuer Klöster und förderte verschiedene der neuen Orden, besonders den Zisterzienserorden. Damit wurden neue landwirtschaftliche Methoden eingeführt und das Königreich profitierte von der Bildung der Mönche.

1151 forderte David, dass der Bischof von Cenn Ríghmonaidh - dem heutigen St Andrews - das Pallium verliehen bekomme und so Erzbischof über alle Bistümer Schottlands bis hin zu den Orkney-Inseln werde. Kardinal Paparo suchte zwar David in Carlisle auf, bevor er in Irland vier Pallien verlieh, ging auf seinen Wunsch aber nicht ein. Ein Jahr später war es eine erneute Niederlage, als die Orkney-Inseln dem Erzbistum Trondheim unterstellt wurden. Der größte Schlag für David war aber wohl, dass im Juli 1152, als David sich schon kränklich fühlte, sein einziger Sohn und Nachfolger starb. Den Thron übernahm deshalb dann Malcolm IV.

David wurde in der Kathedrale in Dunfermline bestattet. Die Überlieferung zeichnete von ihm das Bild des frommen Königs, des Reformer und Zivilisators der barbarischen Schotten; häufig habe er Armen die Füße gewaschen. Ælred von Rievaulx lobte David für seine Gerechtigkeit und Frömmigkeit und dafür, dass durch sein Wirken die ganze Barbarei dieser Nation aufgeweicht war, … sie ihre natürliche Wildheit vergaßen und ihre Hälse nach den Gesetzen reckten, die die königliche Milde diktiert hatte.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 04.02.2024

Quellen:
• https://de.wikipedia.org/wiki/David_I._(Schottland) - abgerufen am 20.07.2023
• https://en.wikipedia.org/wiki/David_I_of_Scotland#Scottish_Church - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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