Ökumenisches Heiligenlexikon

Wilhelm Fitzherbert

englischer Name: William
auch: von York

1 Gedenktag katholisch: 8. Juni
Übertragung der Gebeine: 8. Januar

Name bedeutet: der willensstarke Schützer (althochdt.)

Erzbischof von York, Märtyrer
* in England
8. Juni 1154 in York in England


Wilhelm, Sohn des Schatzmeisters von König Heinrich I. und wohl Neffe von König Stephan von Blois, wurde 1143 nach langem Streit um die Nachfolge Erzbischof von York. Seine Ernennung wurde von König Stephan von Blois und dessen Bruder Heinrich, dem Bischof von Winchester, unterstützt, aber von den politischen Gegnern seiner Gönner und von lokalen Zisterziensern angegriffen; sie beschuldigten Wilhelm der Simonie und appellierten an den Papst, wo ihr Anliegen die Unterstützung von Bernhard von Clairvaux fand. Bei einer Reise nach Rom konnte Wilhelm aber seine Ernennung bei Papst Innozenz II. durchsetzen.

Als 1146 Eugen III., ein Zisterzienser, zum Papst gewählt wurde, wurde die Streitfrage wieder aufgerollt, 1147 wurde Heinrich Murdac anstelle von Wilhelm vom Papst geweiht. Der Tod seines Rivalen sowie von Eugen III. und Bernhard von Clairvaux 1153 führte zur Wiedereinsetzung von Wilhelm in sein Amt durch Papst Anastasius IV., 1154 kehrte er im Triumph nach York zurück, obwohl seine Gegner ihren Widerstand nicht aufgaben. Als er noch im selben Jahr starb, wurde ein Giftmord vermutet.

Wilhelm galt als Märtyrer; über Wunder an seinem Grab gab es viele Berichte.

Kanonisation: Wilhelm wurde am 18. März 1226 durch Papst Honorius III. heiliggesprochen.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 08.08.2016

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 10. Herder, Freiburg im Breisgau 2001

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.