Margareta von Schottland
auch: von Ungarn
Gedenktag katholisch: 16. November
nicht gebotener Gedenktag
Fest in Schottland
Regionalkalender England
nicht gebotener Gedenktag im Trappisten- und Zisterzienserorden: 17. November
Fest III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.
Es gibt jedoch einigen Feste an den Freitagen der Fastenzeit, die die Tagesliturgie der geprägten Zeiten nicht verdrängen (also nicht gefeiert werden müssen und somit keine Feste II. Klasse sind), aber trotzdem gefeiert statt nur kommemoriert werden können (und somit höher stehen als die als „Gedenktag” III. Klasse bezeichneten, welche nur kommemoriert werden können).:
10. Juni, Todestag: 26. November
in Schottland: Übertragung der Gebeine: 19. Juni
Übertragung der Gebeine 1679: 8. Juli
Gedenktag anglikanisch: 16. November
Name bedeutet: die Perle (griech.)
Margareta wurde in Ungarn geboren, wohin ihr Großvater Edmund Ironside von England aus vor dem Dänenkönig Knud geflohen war, der England unterworfen hatte; Edmunds Sohn Eduard Ætheling hatte Agathe, die Schwester des ungarischen Königs und wohl Halbnichte von Kaiser Heinrich III., geheiratet. Als England die Fremdherrschaft abgeschüttelt hatte, wurde Margaretas Großonkel Eduard der Bekenner König. Ab 1057 wurde Margareta an seinem Hof in England erzogen.
Eduard stützte seine Herrschaft stark auf die Normannen, bei
denen er zuvor im Exil war, und erregte damit den Unwillen der Bevölkerung, die schließlich Edmund aus Ungarn zurückforderte
und zum König machte. Allerdings starb Edmund bald, erneut brachen Thronfolgestreitigkeiten aus. Vor allem der normannische
Herzog Wilhelm, später der Eroberer
genannt, meldete Anrechte an. Zwar wurde Edmunds Sohn Edgar noch König, konnte
sich aber gegen Wilhelm den Eroberer nicht durchsetzen.
Nach der Schlacht von Hastings floh Margareta 1068 nach Schottland und heiratete dort 1070 den schottischen König
Malcolm III. - einen Sohn jenes Königs, den McBeth ermordet
hatte und an deren Familie sich Malcolm III. dann so grausam rächte, dass er den Beinamen der Blutige
erhielt. Sie
gebar sechs Söhne und zwei Töchter, darunter David I. von Schottland,
Edmund von Schottland und
Mathilda „die Gute”. Wohl vor allem Margaretas Einfluss besänftigte den König.
Sie setzte sich für eine bessere Volksbildung ein, beseitigte alte keltische Bräuche und führte mit Unterstützung von
Erzbischof Lanfranc von Canterbury die römische Liturgie ein,
war eine wohltätige, fromme und beim Volk sehr beliebte Königin. Lanfranc half ihr auch bei der Gründung der später
berühmten Benediktinerabtei
Dunfermline.
Margareta wurde in Dunfermline bestattet. Auf Wunsch von Matilda, der Frau von König Heinrich I. von England, verfasste Turgotus von St Andrews zwischen 1100 und 1107 Margaretas Lebensgeschichte. 1250 wurden Margaretas und Malcolms Gebeine erhoben und in einen neuen Schrein gelegt. In der Reformation wurden diese nach El Escorial bei Madrid gebracht; Margaretas Haupt ist in der Jesuitenkirche in Douai.
Kanonisation:
Margareta wurde der Überlieferung zufolge zur Unterstützung der schottischen Einigung unter König Alexander III. von Papst
Innozenz IV. 1250 heiliggesprochen, wofür aber dokumentarische Belege fehlen; die
Erhebung der Gebeine und ein Prozessverfahren durch örtliche Bischöfe bedeuten die Seligsprechung. Nach der Reformation
in Schottland wurde Margareta 1693 zur Unterstützung der katholischen schottischen
Emigranten in aller Welt durch Papst Innozenz XII. heiliggesprochen.
Attribute:
als Nonne; Kranke heilend
Patronin
von Schottland
Bauernregeln:
Margarete - die Regenfrau.
Hat Margarete keinen Sonnenschein, / dann kommt das Heu nie trocken ein.
Martyrologium Romanum Flori-Legium
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 17.11.2024
Quellen:
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München 1997
• http://www.bauernregeln.net/juni.html nicht mehr erreichbar
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Otfried Krafft: Papsturkunde und Heiligsprechung: die päpstlichen Kanonisationen vom Mittelalter bis zur Reformation.
Böhlau, Köln - Weimar - Wien 2005, S. 73
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.