Ökumenisches Heiligenlexikon

Evergisilus von Köln

auch: Eberigisil, Eberegisil, Evergislus, Euergislus

1 Gedenktag katholisch: 24. Oktober
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Köln
Übertragung der Gebeine: 8. März, 28. März

Name bedeutet: des Ebers Geißel (althochdt..)

Bischof von Köln, Märtyrer
* in Tongern in Belgien (?)
vor 594 daselbst (?)


Glasfenster, 1528 - 1530, in der Kirche St. Peter in Köln
Glasfenster, 1528 - 1530, in der Kirche St. Peter in Köln

Evergisilus war der Legende nach Schüler von Severinus von Köln, der ihn zum Diakon geweiht habe. Er wurde um 590 als der fünfte der Bischöfe von Köln Severinus' Nachfolger. Der Überlieferung zufolge wurde er durch Staub aus dem Brunnen der Kirche Die Goldenen Heiligen - die heutige Kirche St. Severin - von Kopfschmerzen geheilt. Er baute in Birten bei Xanten die Kapelle zu einer Basilika aus und übertrug die Reliquien des Märtyrers Mallosus dorthin. Gregor von Tours berichtete, wie Everigisilus zusammen mit anderen Bischöfen aus dem Frankenreich und aus Burgund - darunter Agricola von Nevers und Veranus von Cavaillon - 590 in Poitiers die 589 durch einen Aufstand der Nonnen ausgelösten Wirren im damaligen Kloster Sainte-Croix - an der Stelle des heutigen Stadtmuseums Sainte Croix - regelte.

Evergisilus starb wohl 593, der Überlieferung nach in seiner Heimatstadt, wo er von Räubern erschlagen wurde, weshalb er als Märtyrer gilt. Er wurde zunächst in Tongern begraben, 965 überführte Erzbischof Bruno I. seine Gebeine nach Köln in die Kirche St. Cäcilien; heute liegen sie in einem Schrein in der Gitterkapelle der Kirche St. Peter. Der Gedenktag ist der Tag dieser Übertragung.

Patron der Glaser und Glasmaler



Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 29.05.2025

Quellen:

• http://www.koelner-dom.de/everigisil.html nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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