Fiacrius von Meaux
französischer Name: Fiacre auch: Fiakrus, Fefrus
Gedenktag katholisch: 30. August
nicht gebotener Gedenktag in Irland
Name bedeutet: ?
Fiacrius, der Überlieferung zufolge Sohn des Königs David, ausgebildet durch
Conan von Sodor und Man, verließ demnach seine Heimat, um in Einsamkeit
Gott zu dienen. Er erhielt von Bischof Faro von Méaux ein Waldstück nahe der Stadt und
richtete sich eine Einsiedelei ein - Breuil
genannt, was als altes gallisches Wort ein kleines Gehege bezeichnet -
das heute nach ihm benannte Saint-Fiacre-en-Brie.
Die Einsiedelei wurde später zu einem Kloster mit einem Hospiz. Die Legende berichtet, dass der Wald zu einem blühenden
Garten wurde, als Fiacrius mit seinem Stab die Erde berührte.
Die Legende erzählt, dass eine Frau dem Einsiedler die Wundertaten mit seinem Stab neidete und ihn beim Bischof der Zauberei bezichtigte. Zurückgekehrt, beschimpfte sie Fiacrius, bis dieser sich betrübt auf einen Stein setzte, der aber unter ihm zu einem bequemen Sitz wurde. Dieser Stein wurde später im Kloster in Saint-Fiacre-en-Brie aufbewahrt, wo dann unter Sitzbeschwerden und Hämorrhoiden Leidende geheilt wurden. Auch an seinem Grab ereigneten sich viele Heilungen.
Fiacrius wird erstmals in einem Zusatz zum Martyrologium des
Hieronymus aus dem 10. Jahrhundert erwähnt als Bischof in der Gegend von
Meaux
, dann um 1170 in irischen
Heiligenverzeichnissen aufgeführt. Sein Grab ist in der Kirche in
Saint-Fiacre-en-Brie. 1234 wurde der Körper in
einen Schrein gelegt, das Kloster wurde im Spätmittelalter ein bedeutender
Wallfahrtsort. König Ludwig XI. schenkte dem Kloster 1478 einen silbernen Schrein
für die Gebeine. Reliquien - seine Wirbelsäule und der wunderkräftige Stein -
wurden 1586 in die Kathedrale nach Meaux überführt. Zu einem Zentrum der Verehrung wurde der Ort Mörchingen
- das heutige Morhange in Lothringen, der Kult
war auch im Elsass und im Bistum
Konstanz sehr verbreitet.
Nach Fiacrius wurden in Paris die Eglise de
Saint Fiacre, sowie die dazugehörige Straße benannt. Auch die französische Königin Anna von Österreich pilgerte
in die Pariser Kirche zum Dank für die Genesung ihres Mannes, König Ludwig XIII., woraufhin auch sie selbst von
gefährlichem Blutfluss geheilt wurde und kurz darauf, im September 1638, nach 23 Jahren kinderloser Ehe einen Sohn gebar.
Die von je zwei Pferden gezogenen Mietwagen, die der Kaufmann und Pferdehändler Nicolas Souvage 1662 erstmals in Paris
anbot, hatten ihren Standplatz in der Rue de Fiacre und wurden deshalb Fiaker
genannt. Die Idee der Pariser
Lohnkutscher wurde um 1690 auch in Wien
übernommen, gegen 1720 bürgerte sich dort ebenfalls der Name Fiaker
ein. Seit 1984 feiert das Wiener
Beförderungsgewerbe an seinem Gedenktag einen Gottesdienst im von Gärtnern der Stadt festlich geschmückten
Stephansdom, zu dem auch dutzende Waisenkinder
mit dem Taxi abgeholt werden und dann im Vergnügungspark
Wurstelprater
einen schönen Tag verbringen
dürfen.
Attribute:
Schaufel, Grabscheit und Rosenkranz
Patron
der Gärtner, Blumenhändler, Kupferschmiede, Gittermacher, Kistenmacher, Packer, Töpfer, Zinngießer, Ziegelbrenner, Kutscher,
Taxifahrer und Notare; gegen Hautkrankheiten, Hämorrhoiden, Fisteln, Krebs und Pest
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 26.07.2022
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.8ung.at/fiaker/html/bei_uns.html nicht mehr erreichbar
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XIV, Herzberg 1998
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Fiacre_(saint) - abgerufen am 17.07.2023
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• https://www.katholisch.de/artikel/26694-wie-der-heilige-fiaker-patron-fuer-gaertner-und-haemorrhoidenkranke-wurde - abgerufen am 17.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.