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Hieronymus
ganzer Name: Sophronius Eusebius H.
auch: von Stridon
Gedenktag katholisch: 30. September
gebotener Gedenktag
Hochfest bei den Hieronymiten
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Chur, Lausanne-Genf-Fribourg, St. Gallen und Sitten
im Bistum Basel: 1. Oktober
im Bistum Bamberg: 3. Oktober
Gedenktag III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.
30. September (Todestag), Übertragung der Gebeine von Bethlehem nach Rom: 9. Mai
Übertragung der Gebeine in die Jesuitenkirche São Roque nach Lissabon: 25. Januar
Auffindung und Übertragung der Gebeine nach Rom: 9. Mai (nicht gebotener Gedenktag bei den Hieronymiten)
Gedenktag evangelisch: 30. September
Gedenktag anglikanisch: 30. September
Gedenktag orthodox: 15. Juni, 30. September
Gedenktag armenisch: 30. September
Name bedeutet: heiliger Name (griech.)

Sophronius Eusebius Hieronymus wurde als Sohn wohlhabender christlicher Eltern, die ihn allerdings nicht taufen ließen, geboren. Er studierte in Mailand und in Rom, wo er seinem Temperament entsprechend am Leben in der Weltstadt teilnahm, sich mehr zu den Philosophen Cicero und Platon hingezogen fühlte als zur Bibel, bis ihm der Legende zufolge ein Engel im Traum erschien, ihm die Bücher aus der Hand nahm und ihn vor den himmlischen Richter führte, was ihn bekehrte; 366 wurde er getauft. Freundschaft schloss er in Rom mit Pammachius und Rufinus.

Hieronymus setzte seine Studien in Trier
fort, wo er das Klosterleben kennen lernte, dann in
Aquileia, wo er sich dem asketischen Bund
Chor der Seligen
anschloss, in dem sich KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.
und Laien fanden und zu dem auch Rufinus gehörte. 373 reiste er nach
Antiochia - dem heutigen Antakya / Hatay -,
lernte dort Griechisch, wurde Schüler bei Apollinaris von
Laodicea - den heutigen Ruinen bei Denizli -,
lernte die Werke des Origenes kennen und lernte aus ihnen, obwohl er
sie später verleugnete und kritisierte. Anschließend lebte er bis 378 bei den Einsiedlern in der Wüste Chalkis bei Aleppo
- dem heutigen Halab - in Syrien mit strengster
Askese.

Nach einem Traum legte Hieronymus das Gelübde ab, sich nicht länger an der heidnischen philosophischen Literatur zu orientieren. Die Löwenlegende 1 erzählt, wie ein hinkender Löwe die Mönche in die Flucht jagte, Hieronymus ihm aber einen Dorn aus der Tatze zog und die Wunde pflegte, worauf der geheilte Löwe als Haustier blieb und täglich den das Holz für die Mönche herbeitragenden Esel auf die Weide begleitete. Dabei schlief er einmal ein, worauf eine vorüberziehende Karawane den Esel raubte. Beschuldigt, den Esel gefressen zu haben, musste nun der Löwe das Holz herbeitragen, bis er eines Tages die zurückkehrende Karawane mit dem Esel als Leittier erblickte. Mit donnerndem Schweifschlagen und Brüllen brachte er den Esel zu Hieronymus zurück, der nahm aber die Karawanenleute freundlich auf und erhielt reichen Lohn für das Kloster.

Hieronymus studierte Hebräisch und verfasste exegetische Werke. Aufgrund von Auseinandersetzungen über die Beschlüsse
des 1. Konzils von Nicäa verließ er die Mönchsgemeinschaft und kam
wieder nach Antiochia, wo er seine geplante
Heimreise krankheitshalber abbrechen musste. 379 wurde er hier durch Patriarch Paulinus von Antiochia zum Priester geweiht.
Zusammen mit dem griechischen Kirchenlehrer Gregor
von Nazianz verbrachte er die Jahre 380 und 381 in Konstantinopel - dem heutigen
Ístanbul, wo er in seiner Chronik
die
Kirchengeschichte des Eusebius von Cäsarea überarbeitete, ins
Lateinische übersetzt und bis ins Jahr 378 weiterführte. 382 kehrte Hieronymus nach
Rom zurück zur Teilnahme an der vom römischen
Bischof Damasus I. einberufenen SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet..
Damasus machte ihn zu seinem Sekretär - in den Legenden des 15. Jahrhunderts wird deshalb erzählt, er habe die Kardinalswürde
angetragen bekommen, aber abgelehnt - und beauftragte Hieronymus, der nun sieben Sprachen beherrschte, mit der Übersetzung der Bibel ins Lateinische;
Hieronymus übersetzte aus den Urtexten und schuf die bis heute für die katholische Kirche verbindliche Vulgata
.


Hieronymus wurde in Rom auch als guter Seelsorger geschätzt, v. a. bei den Aristokratinnen, die sich zu einem asketischen Leben entschlossen hatten, unter ihnen Marcella sowie die adlige römische Witwe Paula und ihren Töchtern Blaesilla und Julia Eustochium, die ihm später ins Heilige Land folgten. Nach dem Tod seines Gönners, des Papstes Damasus 384, wollten einige Anhänger ihn auf den Stuhl Petri wählen; andere, denen seine deutliche Kritik am KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. missfiel und die ihn ob seiner Wirkung auf Frauen verleumdeten, verhinderten dies.
Davon enttäuscht und aufgrund der Vorwürfe, die man ihm nach dem Tod der Blaesilla machte, verließ Hieronymus 385 Rom und reiste mit einer Gruppe von Frauen über Zypern, Antiochia und die Einsiedlerkolonie Nitria - beim heutigen Al Barnuji in Ägypten - nach Betlehem, wo er 386 ankam und dann zusammen mit Paula aus deren Vermögen vier Klöster gründete: drei Nonnenklöster und eines für Mönche, dessen Leitung er übernahm. Überliefert aus dieser Zeit sind 93 Predigten an die Mönche, v. a. über Psalmen und das Evangelium des Markus.

35 Jahre lang wirkte Hieronymus zurückgezogen, aber mit intensiver schriftstellerischer Tätigkeit, wurde zu einem der
bedeutendsten Theologen aller Zeiten, oft in seiner Gelehrsamkeit mit Augustinus
verglichen; 19 seiner Briefe an diesen sind erhalten. Er verfasste Bibelkommentare zu den Psalmen, den Propheten, zu
Prediger (Kohelet), zum Evangelium des Matthäus, den Briefen an die Galater und
die Epheser, an Titus und die Philipper sowie zur Offenbarung des Johannes, die
wegen des reichen historisch-archäologischen Wissens geschätzt wurden, dazu exegetische Werke wie Liber interpretationis
hebraicorum nominum
, Buch zum Verständnis der hebräischen Namen
und Liber quaestionum hebraicarum in
Genesim
, Buch der hebräischen Elemente in der Schöpfungsgeschichte
, und vollendete die Übersetzung der
Vulgata
. Die erste christliche Literaturgeschichte De viris illustribus
, Über die ausgezeichneten
Männer
mit der Darstellung von 135 Autoren von Petrus bis zu Hieronymus selbst
lobt die Heiligen- und Reliquienverehrung. Ein als
Martyrologium des Hieronymus
weit verbreiteter Heiligenkalender steht in dieser Tradition,
stammt aber nicht von ihm, sondern entstand wohl erst nach 430 in Oberitalien und wurde um 600 in Südfrankreich angereichert;
er umfasst rund 6000 Märtyrernamen der gesamten Kirche. 2

Die drei Lebensgeschichten über Paulus von Theben, den Hieronymus als
ersten Mönch
vor Antonius entdeckte, sowie über
Hilarion und Malchus führten die
Unterscheidung der Mönche ein in Anachoreten - das sind die nach urchristlichem Vorbild und in Einsamkeit Lebendenen, die
sich aus allen menschlichen Bindungen lösen, um sich ganz der Askese und dem Gebet zu verschreiben - und Koinobiten - das
sind jene, die gemeinsam in einer Mönchssiedlung leben und gewisse Regeln befolgen. Hieronymus übersetzte auch die Regeln
und Katechesen von Pachomius und einiger Schriften seiner Schüler.
Hieronymus beteiligte sich an den Kontroversen mit dem
römischen Diakon Hilarius im Dialog Altercatio
Luciferiani et orthodoxi
, Auseinandersetzung zwischen einem Morgenstern 3
und einem Rechtgläubigen
, dabei trat Hieronymus für die Gültigkeit der Taufen und Weihehandlungen der
Arianer ein; mit Helvidius und mit Jovinianus über die Jungfräulichkeit der
Maria sowie das asketisch-ehelose Leben in Adversus Helvidium
, Gegen
Helvidius
, und Contra Iovinianum
, Gegen Jovinianus
; mit Vigilantius in Contra Vigilantium
, Gegen
Vigilantius
, mit einem Plädoyer für das Mönchsleben, die Heiligen- und
Reliquienverehrung; mit Origenes
und Rufinus in den Schriften Contra Ioannem Hiersolymitanum
,
Gegen Johannes von Jerusalem
und
Apologia adversus libro Rufini libri duo
, Zwei Bücher zur Verteidigung des Glaubens gegen Rufinus' Buch
; mit
den Anhängern des Pelagianismus in Dialogi contra Pelagianos
,
Zwiegespräche gegen die Pelagianer
. In diesen Kampfschriften zeigte sich Hieronymus als satirischer Polemiker, der
seine Position verteidigt, ohne Argumente seiner Gegner wirklich ernst zu nehmen. In diesen Auseinandersetzungen musste er
sich zwei Jahre lang versteckt halten; kurz nach seiner Rückkehr nach
Betlehem starb er.

Hieronymus' Grab ist in der Krypta der Geburtskirche in
Betlehem. Er blieb für das ganze Mittelalter
die große Lehrautorität, besonders in Bibelfragen und für das asketische und Kloster-Leben. Im 13. Jahrhundert
wurden seine Gebeine nach Rom überführt in die
Basilika Santa
Maria Maggiore, die auch Maria ad Praesepe
, Maria zur Krippe
genannt wird weil dort unter dem Hauptaltar
Bretter der Krippe Jesu aus
Betlehem als Reliquien verehrt werden.. 1295 wurde
Hieronymus zum Kirchenlehrer ernannt.
Attribute:
als Kardinal oder Einsiedler, mit Totenkopf oder Löwe, am Schreibpult
Patron
von Dalmatien und
Lyon; der Schüler, Studenten, Lehrer, Gelehrten,
Theologen, Übersetzer, Korrektoren; der theologischen Fakultäten, wissenschaftlichen Vereinigungen, Bibelgesellschaften
und Asketen; gegen Augenleiden
Bauernregel:
Von Michel und Hieronymus, / mach' aufs
Weihnachtswetter den Schluss.

1 Die Löwen-Legende von Hieronymus ist
dieselbe wie die bei Gerasimos vom Jordan. Hieronymus
(Geronimus
) wurde diese ursprünglich zu Gerasimos gehörende Legende wohl durch Verwechslung der Namen und die
Ähnlichkeit zwischen den beiden Einsiedlern zugeschrieben.
2 Das
kommentierte Martyrologium des Hieronymus
ist als Teil der Acta
Sanctorum im Ökumenischen Heiligenlexikon enthalten.
2 Hieronymus benutzte den Begriff
Lucifer
nicht im Sinne von Teufel
.

Bilder aus Hieronymus' Leben im Jerónimos-Kloster in Lissabon
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet bietet in seinem Artikel über Hieronymus umfassende und fundierte Informationen.
Werke von Hieronymus auf Deutsch gibt es in der Bibliothek der Kirchenväter der Université Fribourg.
weitere Schriften von Hieronymus gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die
Basilika Santa
Maria Maggiore in Rom ist täglich von 7 Uhr bis 18.45 Uhr geöffnet, das Museum und die archäologischen Ausgrabungen
täglich von 9 Uhr bis 18.15 Uhr; der Eintritt ins Museum beträgt 3 €, der Eintritt zu den Ausgrabungen (nur mit Führung zu
besichtigen) 5 €. (2017)
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Berthold von Kalabrien
Oliver Cromwell
Petrus
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 12.06.2017
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München 1997
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.bauernregeln.net/september.html
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• http://www.incommunion.org/articles/older-issues/saint-gerasimos-and-jordanes - Dank an Thorsten Gubatz, E-Mail
vom 12. März 2008, für den Hinweis
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl. Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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