Ökumenisches Heiligenlexikon

Albrecht Dürer

1 Gedenktag evangelisch: 7. April (EKD)
                                           6. April (ELCA, LCMS)

Name bedeutet: durch Adel glänzend (althochdt.)

Maler
* 21. Mai 1471 in Nürnberg in Bayern
6. April 1528 in Nürnberg in Bayern


Albrecht Dürer, ab 1475 aufgewachsen im Elternhaus unterhalb der Nürnberger Burg, wurde von seiner überaus frommen Mutter geprägt. Er erhielt eine Ausbildung bei seinem Vater, einem Goldschmied, dann ab 1486 bei dem Maler und Holzschnitt-Zeichner Michael Wolgemut. Nach Aufenthalten in Straßburg und am Oberrhein und der Heirat 1494 in Nürnberg reiste er 1494/95 nach Venedig, wo er im Hotel neben der Kirche San Bartolomeo und unweit des deutschen Handelshauses wohnte; dabei entstanden vor allem Aquarelle von Landschaften. 1504 erstellte er den Kupferstich Adam und Eva, der ein erstes Ergebnis seiner Beschäftigung mit der Proportionslehre war.

Albrecht Dürers Haus in Nürnberg von 1509 bis zu seinem Tod
Albrecht Dürers Haus in Nürnberg von 1509 bis zu seinem Tod

Ab 1509 war Dürer Ratsherr in Nürnberg und wohnte in dem heute als Museum gestalteten Albrecht-Dürer-Haus. Ab 1512 war er auch für Kaiser Maximilian tätig: er zeichnete die Holzschnitte der Ehrenpforte und des Großen Triumphwagens sowie farbige Federzeichnungen zum Gebetbuch des Kaisers. Beeinflusst wurde er durch den Humanismus, die damalige Fortschrittsbewegung, die vom Ideal der griechisch-römischen Antike geprägt war, er pflegte intensive Kontakte zu den Humanisten seiner Heimatstadt, auch zu Lazarus Spengler, 1526 traf er Erasmus von Rotterdam und Philipp Melanchthon.

Als Maler schuf Dürer Andachtsbilder und Altäre, so den Dresdener Altar (um 1496, ursprünglich in der Schlosskirche in Wittenberg, heute in der Gemälegalerie in Dresden), den Paumgartner-Altar (zwischen 1498/1504, heute in der Alten Pinakothek in München), die Anbetung der Könige (1504, heute in der Galleria degli Uffizi in Florenz), das Rosenkranzfest (1506, heute in der Nationalgalerie in Prag. Seine Werke bezeichnen den Höhepunkt der Spätgotik und den Übergang zur Renaissance, vor allem seine Selbstbildnisse drücken das Persönlichkeitsbewusstsein der Renaissance aus. Er war wohl der erste deutsche Künstler, der sich selbst malte.

Portrait des Erasmus von Rotterdam, 1520, im Louvre in Paris
Portrait des Erasmus von Rotterdam, 1520, im Louvre in Paris

Während und nach seiner zweiten Venedigreise 1505 bis 1507 entstanden Portraits und Akte aus seiner Beschäftigung mit den Proportionen des Menschen und dem Ringen um Vollkommenheit. Ähnliches gilt für seine Detailarbeit in der Darstellung von Landschaften, Pflanzen und Tieren. Das wohl wichtigste Thema blieb ihm die Darstellung der Passion Christi. Schon zu Lebzeiten drang sein Ruf weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Aus seiner Spätzeit stammen freie Entwürfe, so einer Kreuzigung und eines Holzschnitts des Abendmahls von 1523.

Sein letztes großes Werk, die Vier Apostel (heute in der Alten Pinakothek in München) vermachte Dürer 1526 seiner Vaterstadt Nürnberg; es sollte den weltlichen Regenten Mahnung und Halt in den wirren Zeiten sein.

Dürers Grab in dem unter Denkmalschutz stehenden Johannisfriedhof in Nürnberg ist bis heute erhalten.

Catholic Encyclopedia

Viele weitere Bilder und Grafiken von Dürer gibt es bei der Web Gallery of Art.

Das Albrecht-Dürer-Haus in Nürnberg ist täglich außer montags von 10 Uhr bis 17 Uhr, samstags und sonntags bis 18 Uhr, von Juli bis September auch montags geöffnet, der Eintritt beträgt 6 €. (2021)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.09.2023

Quellen:
• dtv-Lexikon, dtv, München, 1980
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm 1990
• https://bestveniceguides.it/de/2019/05/21/albrecht-duerer-in-venedig
• Thomas Schauerte: Bekenner oder Skeptiker?. In: Orte der Reformation - Nürnberg. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2011

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.