Josef-Maria Escrivá de Balaguer y Albás
spanischer Name: Josemaría
Gedenktag katholisch: 26. Juni
Hochfest im Opus Dei
gebotener Gedenktag in den Bistümern Barbastro - Monzón, Madrid, Getafe und Saragossa
nicht gebotener Gedenktag in Deutschland, in den französischsprachigen Ländern, in der Schweiz, im Erzbistum
Pamplona y Tudela, in den Erzbistümern Salzburg und Wien, in den Bistümern Eisenstadt, Feldkirch, Graz-Seckau, Innsbruck
und Sankt Pölten
Diözesankalender Essen und Hildesheim
Name bedeutet: J: Gott hat hinzugefügt (hebr.)
und M: der Beleibte / der Schöne / der Bittere / der von Gott Geliebte (aramäisch)
Josef-Maria stammte aus einem gutsituierten und streng katholischen Elternhaus. Mit zwei Jahren wurde er wunderbar von einer Krankheit geheilt. Als er 13 Jahre alt war, zog die Familie um nach Logroño, nachdem die Textilfabrik seines Vaters bankrott war und der sich nun eine Arbeit suchen musste. Mit 16 Jahren verspürte er die Berufung zum Priesterstand; schon im Seminar fiel seine ausgeprägte Bereitschaft zu Selbstgeißelung und Bußübungen auf. 1918 begann er das Theologiestudium: zunächst in Logroño, dann in Saragossa; er schrieb sich anschließend auch in die juristische Fakultät ein, wurde gleichzeitig mit nur 20 Jahren Seminarleiter. 1925 wurde er zum Priester geweiht, 1927 ging er an die Universität nach Madrid, um in Jura zu promovieren, gleichzeitig wirkte er als KaplanEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator., um Geld zu verdienen für den Unterhalt seiner Mutter und seiner beiden Schwestern. Hier begann er ein sehr fruchtbares Apostolat unter armen Kindern, in Armenvierteln und bei Kranken.
1928 gründete Josef-Maria Escrivá in Madrid die
Gemeinschaft Opus Dei
, Werk Gottes
: Laien sollten ihre Berufung zu
geistlichem Leben, zur tätigen Nächstenliebe und zur Heiligung der Arbeit im Alltag entdecken und leben. Als erste Kirche des
Werkes diente die Kirche San Miguel - heute
Basilika des päpstlichen Nuntius. 1930 folgte der weibliche Zweig. 1939 wurde Josef-Maria Escrivás grundlegendes Werk Der
Weg - 999 Meditationssätze zur Umsetzung von Gottes Willen in der eigenen Lebensführung
1
veröffentlicht; inzwischen ist es in 42 Sprachen übersetzt und über 4 Millionen Mal verkauft worden.
Das Opus Dei musste alsbald mit den Wirren des Spanischen Bürgerkriegs
fertig werden, Escrivá schlug sich auf der Flucht vor den Roten zu den Franco-Putschisten durch. 1941 wurde er ein
guter Freund des spanischen Führers
, Opus Dei wurde vor allem in der Wirtschafts- und Bildungspolitik zu einer
Stütze des Regimes und leistete entscheidende Dienste beim Aufbau einer konkurrenzfähigen Ökonomie. In den 40er-Jahren
erwarb Escrivá sich zu seinem Namen auch den Adelstitel Marqués de Peralta
. Nach dem Bürgerkrieg führte er
Exerzitien für Priester, Ordensleute und Laien durch, auf Grund dieser Erfahrung gründete er 1943 eine priesterliche
Gesellschaft als Teilverband von Opus Dei, die Priestergemeinschaft vom Heiligen Kreuz
.
Ab 1946 widmete Josef-Maria sich ganz der Arbeit für Opus Dei
, hierzu
siedelte er nach Rom über; 1950 erhielt die
Personalprälatur
die päpstliche Anerkennung. Der Auftrag des Gotteswerkes
war die Bekämpfung von Liberalismus
und Kommunismus sowie die Rettung der Kirche selbst, in der Escrivá Anfang der 70er-Jahre wegen Verirrungen wie der
Befreiungstheologie bisweilen nur noch einen Leichnam in stinkender Verwesung
erblicken mochte. Escrivá unternahm
unzählige Reisen - vor allem in Europa und Amerika -, um seine Ideale zu verbreiten und seine Anhänger zu formen,
gleichzeitig erschienen viele Bücher aus seiner Feder. Auch eine Unterstützung des Putsches gegen den chilenischen
Präsidenten Allende 1973 und der danach folgenden Taten der Todesschwadronen mit Tausenden von Opfern wird Escrivá und
Opus Dei immer wieder zugeschrieben.
Beim überraschenden Tod von Josef-Maria durch einen Herzanfall hatte die Gesellschaft 60.000 Mitglieder in 80 Ländern, im Jahr 2000 schon 80.000 Mitglieder, darunter 1600 Priester, in 87 Ländern. Seit seiner Heiligsprechung ruht sein Leichnam in der Prälaturkirche Santa Maria della Pace 2 in Rom.
Kanonisation: 200.000 Menschen kamen zur Seligsprechung von Josef-Maria Escrivá am 17. Mai 1992 durch Papst Johannes Paul II. Im November desselben Jahres ereignete sich die wunderbare Heilung, die die Tür zur Heiligsprechung öffnete: der Arzt Manuel Nevado Rey litt an chronische Radiodermitis, einer schweren Berufskrankheit, die auf die Fürbitte des seligen Josef-Maria verschwand. Im Dezember 2001 approbierte Johannes Paul II. das Dekret der Kongregation für die Heiligsprechung über dieses Wunder. Am 6. Oktober 2002 wurde Josef-Maria Escrivá vor 450.000 bis 500.000 Menschen auf dem Petersplatz in Rom heiliggesprochen - nur 27 Jahre nach seinem Tod; so schnell ist bis dahin seit der Einführung des geordneten Verfahrens zur Heiligsprechung kein Katholik zur Ehre der Altäre erhoben worden.
Die Homepage von Opus Dei informiert in Deutsch und vielen anderen Sprachen über die Arbeit der Gemeinschaft. Den Gründer selbst stellt ebenfalls in Deutsch und anderen Sprachen die Webseite Heiliger Josefmaria Escriva vor.
Josefmaria Escrivas Schriften gibt es im Internet auf der Seite mit den Schriften des Opus Dei-Gründers.
Eine Fülle von kritischen
Informationen erschließt die Unofficial Homepage Opus Dei
in verschiedenen Sprachen.
Die Chronologie des Heiligsprechungsprozesses gibt es auf der Homepage des Vatikans, auch in Französisch, Englisch, Italienisch und Spanisch.
Biographisch- Bibliographisches Kirchenlexikon
1 ▲ Eine erste Fassung wurde schon 1934
unter dem Titel Consideraciones Espirituales
, Geistliche Ratschläge
, veröffentlicht.
2 ▲ Die Kirche heißt eigentlich Santa Maria della Pace ai Parioli - im Unterschied zu der traditionsreichen Kirche Santa Maria della Pace im Stadtzentrum. Das Opus Dei nennt sie dennoch nur Santa Maria della Pace, in Veröffentlichungen - so auf seiner Homepage - und wie hier am - verschlossenen - Hauseingang und am Klingelschild und nimmt die Verwechslung wohl bewusst in Kauf.
Die Kirche Santa Maria della Pace ai Parioli in Rom ist - entgegen der Angaben auf der Homepage - für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. (2017)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 15.02.2022
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
•
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• http://www.es.josemariaescriva.info/articulo/cuadro-de-san-josemaria-escriva-en-logrono nicht mehr erreichbar
• http://www.es.josemariaescriva.info/articulo/placas-conmemorativas-de-la-estancia-de-san-josemaria-en-logrono nicht mehr erreichbar
• http://www.josemariaescriva.info/article/st-josemaria-escriva-in-madrid-opus-dei-s-first-steps nicht mehr erreichbar
• https://multimedia.opusdei.org/maps/madrid/ - abgerufen am 07.02.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.