Ökumenisches Heiligenlexikon

Judicaël

auch: Judhaël, Gicquel

1 Gedenktag katholisch: 17. Dezember

Name bedeutet: der großzügige Prinz (keltisch - bretonisch)

König von Dumnonia, Mönch
* um 590
17. Dezember 647 (?) in der Bretagne in Frankreich


Kirche des ehemaligen Klosters in Saint-Méen-le-Grand
Kirche des ehemaligen Klosters in Saint-Méen-le-Grand

Judicaël war der ältere Sohn von Judaël / Judhaël, dem König von Dumnonia - dieser regierte die aus England in die Bretagne eingewanderten keltischen Stämme erstmals als ihr gemeinsamer König - und ein Enkel von Judualus; Judicaëls Mutter war Prizel, eine Tochter des Grafen von Léon - der Gegend um Saint-Pol-de-Léon -; einer seiner Brüder war Jodokus. Obwohl der Erstgeborne, wollte Judicaël nach dem Tod ihres Vaters 605 zu Gunsten von Jodokus auf den Thron verzichten und trat in das von Mevennus gegründete Kloster Gaël - im heute nach diesem benannten Saint-Méen-le-Grand - ein.

Unter König Judicaël in Rennes geprägte Münze, um 635
Unter König Judicaël in Rennes geprägte Münze, um 635

Judicaëls jüngerer Brüder Haëloc riss dann die Macht an sich. Nachdem Haëloc - der 610 von Mevennus auch zum Christentum bekehrt worden war - 615 ohne Erben starb, trat Judicael dann aber doch die Regierung an. 616 übergab er sie dem dritten Bruder, der dann als Salomon II. regierte, aber bald schon starb, Judicaël übernahm das Königsamt wieder. 630 gründete er das Kloster in Paimpont bei Rennes, das im 13. Jahrhundert zur Abtei der Benediktiner erhoben wurde.

Im selben Jahr heiratete Judicaël Morone; Legenden schreiben ihm eine Ehe mit einer Prizel / Britela zu, mit der er 16 Söhne und vier Töchter gehabt habe, darunter Eurelia, Judicaël II., Jodokus, == Salomon II. von der Bretagne, Winnoc von Wormhout und == Onenn von Trehorentec. In Kriegen gegen König Dagobert I. von Austrasien konnte Judicaël teilweise siegreich bleiben, musste sich aber bei einem Treffen in Clichy-la-Garenne - dem heutigen Stadtteil von Paris - 635/636 diesem unterwerfen. Erzählt wird, dass König Dagobert I. ihn durch Eligius von Noyon zu sich bat, um Differenzen zu ordnen, Judicaël habe den König zwar besucht, eine gemeinsame Mahlzeit aber abgelehnt, weil er mit Eligius und Aldowin von Rouen speisen wollte.

ehemaliges Kloster in Paimpont
ehemaliges Kloster in Paimpont
Guillaume Crétin: Judicaël vor König Dagobert I., 16. Jahrhundert. In: Chroniques françaises, in der Bibliothèque Nationale de France in Paris
Guillaume Crétin: Judicaël vor König Dagobert I., 16. Jahrhundert. In: Chroniques françaises, in der Bibliothèque Nationale de France in Paris

Unter Judicaëls Stiftungen ist besonders das Kloster in Paimpont bei Rennes zu nennen, das im 13. Jahrhundert zur Abtei der Benediktiner erhoben wurde.

642 zog Judicaël sich erneut zurück ins Kloster Gaël in Saint-Méen-le-Grand oder in das von ihm um 630 gegründete Kloster Notre-Dame in Paimpont bei Rennes und übergab die Regierung seinem Bruder Jodokus. Er wurde Mönch und übernahm auch niedrige Dienste.

Judicaël wurde im Kloster im heutigen Saint-Meen-le-Grand neben Mevennus bestattet. Zum Schutz vor den einfallenden Normannen wurden seine Reliquien 919 in die Benediktinerabtei Saint-Jouin-de-Marnes nach Plaine-et-Vallées bei Poitiers gebracht.

Das erste Kloster in Saint-Méen-le-Grand wurde 799 oder 811 von den Franken unter Karl „dem Großen vollständig zerstört, 816 wurde es wieder aufgebaut, 919 von den eingefallenen Normannen abgebrannt, bis heute konnten keine Reste gefunden werden. 1024 begann der Wiederaufbau an der heutigen Stelle. Dieses Kloster wurde in der Französischen Revolution 1790 aufgehoben, 1809 schenkte Napoleon I. die Gebäude der Gemeinde, dann wurde dort das Diözesanseminar des Bistums Rennes eingerichtet, die Kirche wurde 1807 Pfarrkirche. 1905 wurde das Seminar verlegt, die Gebäude sind heute Wohnungen in Privatbesitz. Das Kloster in Paimpont wurde ebenfalls 1790 in der Französischen Revolution aufgehoben, die Kirche wurde Pfarrkirche.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 06.07.2025

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Judica%C3%ABl_(saint) - abgerufen am 18.07.2023
• https://en.wikipedia.org/wiki/Saint_Judicael - abgerufen am 09.03.2025
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Abbaye_de_Saint-M%C3%A9en - abgerufen am 04.07.2025

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.