Ökumenisches Heiligenlexikon

Petrus Venerabilis

auch: von Montboissier

1 Gedenktag katholisch: 25. Dezember
gebotener Gedenktag im Benediktiner-, Trappisten- und Zisterzienserorden: 11. Mai

Name bedeutet: der Fels (griech. - latein.)

Abt in Cluny, Dichter
* um 1093 in Montboissier in Frankreich
25. Dezember 1156 in Cluny in Frankreich


Petrus, Sohn des Adelsgeschlechts der Montboissier, wurde als Oblate dem damaligen Priorat - in dessen Resten ist heute ein Heimatmuseum untergebracht - der Benediktiner in Sauxillanges zu Erziehung übergeben.

Reste der Kirche des 1027 gegründeten Priorats Domène; die Kirche wurde 1058 geweiht, das Kloster in der Französischen Revolution aufgegeben
Reste der Kirche des 1027 gegründeten Priorats Domène; die Kirche wurde 1058 geweiht, das Kloster in der Französischen Revolution aufgegeben

1109 trat Petrus im Kloster in Cluny in den Benediktinerorden ein und wurde noch von Abt Hugo geweiht. Um 1115 wurde er Prior des damals als Wallfahrtsort bedeutenden Klosters an der Basilika Sainte-Marie-Madeleine in Vézelay, 1120 Prior in Domène bei Grenoble, das unter ihm großes Ansehen gewann.

Michel Bouillot: Ausschnitt aus dem Polyptychon der Äbte des ehemaligen Kloster Cluny, 1983, in der Kirche Notre Dame in Cluny
Michel Bouillot: Ausschnitt aus dem Polyptychon der Äbte des ehemaligen Kloster Cluny, 1983, in der Kirche Notre Dame in Cluny

1122 wurde Petrus als Nachfolger von Hugo II. zum Abt des Klosters Cluny gewählt. Zunächst galt es, das Pontianische Schisma zu überwinden: Pontius von Melgueil, der 1109 - 1122 Abt war, versuchte die Abtei wieder unter seine Kontrolle zu bringen - 1126 sogar mit Gewalt; Petrus konnte das verhindern und die Mönche schließlich wieder auf seine Seite ziehen. In den Auseinandersetzugen zwischen Papst Innozenz II. und Gegenpapst Anakletus II. stand Petrus auf der Seite des rechtmäßigen Papstes, auch wenn letzterer zuvor Mönch in Cluny gewesen war. Zur Wahrung der Interessen des Klosters unternahm er Reisen nach Italien, Spanien und England. 1132 hielt er das erste Generalkapitel in Cluny. 1146 und 1147/48 reformierte er die Regel und verteidigte gegenüber Bernhard von Clairvaux Abweichungen von der Regel des Benedikt von Nursia.

Gerühmt wurden Petrus' seelsorgerliche Einfühlsamkeit und sein Hang zur Mäßigung in Konflikten. Dennoch bezog er scharf Position gegen Häretiker, Juden und Muslime. 1142/43 ließ er die erste lateinische Übersetzung des Korans anfertigen. Sein Hauptwerk De miraculis, Über Wunder verherrlicht das Mönchtum von Cluny.

Die ehemalige Abtei Cluny wurde 910 gegründet, 1088 bis 1130 wurde die dritte Kirche gebaut - bis zur Fertigstellung des Petersdomes in Rom die größte Kirche der Welt. In der Französischen Revolution wurde das Kloster 1789 aufgelöst, die Gebäude wurden verkauft und bis auf einen kleinen Rest mit zwei Kapellen und einem Turm abgerissen, 1928 wurden Fundamente ausgegraben, 1891 dort eine Hochschule für Ingenieurwissenschaften errichtet.

Schriften von Petrus und aus seiner Zeit als Abt sowie seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die - spärlichen - Reste des Klosters in Cluny sind täglich von 9.30 Uhr bis 18 Uhr - im Winter nur bis 17 Uhr, im Juli und August bis 19 Uhr - geöffnet, der Eintritt beträgt 11 €. (2024)
Die Basilika Sainte-Marie-Madeleine in Vézelay ist täglich von 7 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. (2024)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 15.07.2024

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• http://www.auvergne-centrefrance.com/geotouring/musees/puy-de-dome/musee-patrimoine-sauxillanges.html#:~:text=Reste%20du%20monast%C3%A8re%20clunisien%20fond%C3%A9,de%20son%20important%20monast%C3%A8re%20clunisien. - abgerufen am 12.06.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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