Alanus von Solminihac
französischer Name: Alain de Solminihac
Gedenktag katholisch: 31. Dezember
gebotener Gedenktag im Orden der Augustiner-Chorherren: 3. Januar
Name bedeutet: der Alane - die Alanen waren ein indogermanisches Nomadenvolk (keltisch - latein.)


Alanus war das vierte Kind einer Familie aus altem Landadel; sein Vater war Jean de Solminihac, seine Mutter Margherite geb. de Marquessac. Alanus machte zunächst Karriere als Ritter des Malteserordens. Sein Onkel, der Kommende-Abt im Kloster Notre-Dame der Augustiner-Chorherren in Chancelade nahe Périgueux, sah ihn als seinen Nachfolger vor. 1614 trat Alanus als Novize dem Orden bei, 1616 legte er die Gelübde ab, 1618 wurde er zum Priester geweiht.

Nach vier Jahren Studien in Paris, wo er Franz von Sales kennenlernte und Freundschaft schloss mit Vinzenz von Paul, wurde Alanus 1623 Abt in Chancelade. Unter seiner Führung wurde das zuvor weithin in Trümmer liegende Kloster, in dem nur noch vier Ordensmänner lebten, ein bedeutsames geistliches und wirtschaftliches Zentrum. Innerhalb von elf Jahren konnte Alanus 54 Novizen die Profess abnehmen; ein von ihm entworfenes Regelwerk machte Schule auch bei anderen Augustinergemeinschaften und erneuerte den ganzen Orden.


Als Alanus 1636 erfuhr, dass er als Bischof von Lavaur vorgeschlagen sei, ging er nach Paris an den Hof von König Ludwig XIII. und bat, diese Ehre zu verhindern. Der ließ ihn daraufhin 1636 zum Bischof von Cahors berufen, zu dieser Zeit eines der größten Bistümer seines Reiches. Ein Jahr lang bereitete Alanus sich auf diese Aufgabe vor, studierte Schriften - vor allem die von Karl Borromäus - und Konzilsakten - vor allem die des Konzils von Trient. 1637 wurde er dann in der Pariser Kirche Saint-Étienne-du-Mont zum Bischof geweiht.

Alanus reformierte seine Diözese Cahors von Grund auf, visitierte die zahlreichen ländlichen Pfarreien und bemühte sich, in der Zeit der Gegenreformation die kirchliche Ordnung wieder herzustellen. In Cahors gründete er das Priesterseminar - an seiner Stelle steht heute ein Kino - und drängte seine Priester, in verständlicher, einfacher Sprache zu predigen. Er ließ einen Katechismus in okzitanischer Sprache drucken, gründete Waisenhäuser für Jungen und Mädchen sowie Hospitäler für unheilbar Kranke. Sein religiöser Eifer wandte sich vor allem gegen die Protestanten und Jansenisten.

Alanus starb, von 22 Jahren unermüdlichem Einsatz geschwächt, im Schloss in Mercuès, das damals im Besitz des Bistums Cahors war. Reliquien werden auch in der Kirche Saint-Saveur im Wallfahrtsort Rocamadour und in der Klosterkirche Notre-Dame in Chancelade bewahrt.
Das Kloster Notre-Dame in Chancelade wurde in der Französiscehn Revolution 1790 geschlossen, die Gebäude verkauft, die Kirche wurde dann Pfarrkirche. 1998 ließ sich wieder eine Gemeinschaft von Augustiner-Chorherren in Chancelade nieder, 2004 erwarb das Bistum Périgueux für sie einen Teil der Anlage, um dort ein spirituelles Zentrum zu errichten.
Kanonisation:
Alains' Seligsprechung erfolgte am 4. Oktober 1981 durch Papst
Johannes Paul II.
Das
Santuarium in Rocamadour ist täglich von 8 Uhr
bis 19 Uhr geöffnet. Am bequemsten ist der Zugang vom großen
Parkplatz P2 aus - die Parkgebühr beträgt 6 € -,
von dort führt eine Standseilbahn zum Sanktuarium hinab, die Fahrt kostet hin- und zurück 4,40 €. (2025)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 11.05.2025
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München, 2001
• http://www.catholic-forum.com/saints/sainta3q.htm nicht mehr erreichbar
• C. S., Brief vom 27. August 2005
• http://www.kath-info.de/solminihac.html - abgerufen am 25.04.2025
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Alain_de_Solminihac - abgerufen am 17.07.2023
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Abbaye_Notre-Dame_de_Chancelade - abgerufen am 17.07.2023
• Ferdinand Holböck: Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 1. Christiana, Stein am Rhein 1991
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.