Ökumenisches Heiligenlexikon

Hypathios

Gedenktag katholisch: 17. Juni

1 Gedenktag orthodox: 31. März, 17. Juni

Name bedeutet: der Pferdebändiger (griech.)

Einsiedler, Priester, Hegumenos in Chalcedon
* 366 in Phrygien in der Türkei
446 (?) in Chalkedon, heute der Stadtteil Kadıköy in Ístanbul in der Türkei


griechische Ikone
griechische Ikone

Hypathios war ein Sohn adeliger Eltern, sein Vater war Scholastikos, Gelehrter, der ihn ausbildete. Nach Auseinandersetzungen mit seinem Vater, der ihn dabei auch mit Schlägen traktierte, verließ er im Alter von 18 Jahren sein Elternhaus und wollte in ein Kloster eintreten. Weil es in Phrygien kein Kloster gab, ging er nach Thrakien, wo er zunächst Schafe hütete, dann bei einem KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. die Bibel kennenlernte, schließlich sich einem Einsiedler namens Jonas anschloss und die ihn heimsuchenden fleischlichen Versuchungen durch Strenge gegen sich selbst und eifriges Gebet überwand. Aus der Einsiedelei wuchs ein Kloster, das aber bei einem Überfall der Hunnen angegriffen wurde; deshalb flohen Jonas und Hypathios nach Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul -, um Hilfe gegen diese Überfälle zu suchen. Dort traf Hypathios seinen Vater und sie versöhnten sich. Um 400 ging Hypathios zusammen mit zwei Gefährten nach Chalkedon in das verlassene Rufinianische Kloster. Dieses Kloster hatte ein - sonst unbekannter - Prätorianerpräfekt Rufinus mit einer Petrus und Paulus geweihten Kirche auf seinem Landgut Ad Quercum, bei der Eiche, gegründet. Hypathios baute das Kloster wieder auf, leitete es als HegumenosEin Hegumenos (griech.„ἡγούμενος”, ”Führer / Leiter”) ist in den orthodoxen Kirchen der Vorsteher eines Klosters, entsprechend etwa dem westlichen Prior / Probst. Er steht hierarchisch unter dem Archimandriten. und schuf ein blühendes geistliches Zentrum.

403 beherbergte Hypathios in seinem Kloster in Chalkedon drei Mönche aus Ägypten, die Patriarch Theophilos I. von Alexandria ausgewiesen hatte, weil sie Lehren von Origenes vertraten. Auch mehreren entlaufenen Sklaven gewährte er Zuflucht, sie wurden dann Mönche in seinem Kloster. Mehrfach besuchte Kaiser Theodosius II. Hypathios in seinem Kloster, auch dessen Schwester Aelia Pulcheria und deren weitere Schwestern suchten ihn auf, um seinen Segen zu erbitten. Aber auch die einfachen Bauern der Gegend verehrten den Abt und schrieben ihm mehrere Wunder zu. Er bekämpfte den Nestorianismus und lehnte die Wiedereinführung der Olympischen Spiele ab, die 435 durch Präfekt Leontios von Konstantinopel in Chalkedon beabsichtigt war, weil er sie als Überbleibsel des Heidentums betrachtete.

Auch an Hypathios' Grab im Rufinianischen Kloster in Chalkedon ereignten sich Wunder. Hypathios' Lebensgeschichte wurde um 450 von seinem Schüler Kallinikos verfasst. Das Kloster erhielt später Hypathios' Namen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.11.2025

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 2. Band: E-H. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1861
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/90622 - abgerufen am 16.11.2025
• https://www.oca.org/saints/lives/2025/03/31/100961-venerable-hypatius-abbot-of-rufinus-in-chalcedon - abgerufen am 16.11.2025
• https://www.johnsanidopoulos.com/2019/06/synaxarion-of-our-venerable-father_17.html - abgerufen am 16.11.2025
• https://www.johnsanidopoulos.com/2020/06/saint-hypatios-of-rufinianes-and.html - abgerufen am 16.11.2025
• https://www.orthodoxyandworldreligions.com/2019/06/yoga-and-case-of-saint-hypatios-of.html - abgerufen am 16.11.2025

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.