Spiritualität der Heiligen - Eine Quellensammlung
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn
Gottesdienst
(siehe auch Eucharistie)
Wir dienen Gott nicht weil er uns braucht, sondern weil er uns nützt: Origenes III 307f
Gott verlangt unseren Deinst nicht aus seinem Interesse heraus, sondern aus Liebe: Irenäus von Lyon II 361 - 363 und öfter
Mechthild von Hackeborn († 1299): gibt
indirekt auch eine Antwort auf die Frage, ob eine Teilnahme am
Gottesdienst über Radio oder Fernsehen sinnvoll ist:
Vom Kreuzgang aus
anhörte, seufzte sie, von Gott soweit entfernt zu sein. Der Herr
erwiderte ihr sogleich:
Wo immer du bist, da bin ich auch.
Da
fragte sie, ob es von Schaden sei, wenn die Menschen die Messe aus
der Entfernung anhörten. Der Herr darauf: Gut ist es, wenn der
Mensch anwesend ist; kann er es in keiner Weise, so sei er doch so
nah, dass er wenigstens die Worte vernehmen kann; denn der Apostel
sagt ja: Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und durchdringend.
Ist aber jemand durch Krankheit oder Gehorsam oder sonst einem
vernünftigen Grund verhindert, so mag er sich aufhalten wo er
will, ich bin dort und ihm gegenwärtig.
Ignatius von Loyola
(† 1556):
Je freigebiger du
gegen Gott bist, um so freigebiger wirst du ihn gegen dich erfahren.
Wer alles auf den
Dienst Gottes richtet, für den ist alles Gebet.
Petrus Chanel (†
1841):
Wir müssen
Gott dienen; denn nichts ist ruhmvoller, nichts gerechter, nichts
freudvoller, nichts angenehmer.
Je höher
gestellt ein Mensch über seinesgleichen gestellt ist durch
seinen Rang oder durch seine Geburt, umso höher ist auch die
Ehre, wenn man ihm dienen darf. Wer wird dann das unermessliche
Gewicht der Ehre ermessen können, die diejenigen erwerben, die
das unschätzbare Vorrecht haben, dem dienen zu dürfen, der
nicht nur über den größten Machthabern steht, sondern
der der souveräne Herr, das Sein schlechthin, der
Ich-bin-der-
ich-bin
ist?Wir müssen
Gott dienen, weil er uns geschaffen, erlöst und geheiligt hat …
Ihr jungen Kinder, ich wende mich an euch, sagt mir: Wer hat euch
das Dasein geschenkt? Wer hat bewirkt, dass ihr, die ihr nicht wart,
zu existieren begannt? Ihr antwortet mir alle mit eben solcher
Wahrheit wie Treuherzigkeit, dass es Gott ist, das souveräne
Sein und der Schöpfer aller Dinge: Er hat uns geschaffen und
nicht wir uns selbst. Ich fahre fort und frage euch: Warum hat er
euch dieses Dasein geschenkt? Ihr antwortet mir nochmals: um in zu
lieben und ihm zu dienen. Ja, meine lieben Brüder, um ihm zu
dienen, und - die Schöpfung vorausgesetzt - Gott kann uns zu
keinem anderen Zweck das Dasein geben, denn er selbst ist das Ziel
von allem wie auch der Ursprung.
[écrits du Père Pierre Chanel, établis, présentés et annotés
par C. Rozier, Paris 1960; Text: S. 86f. 90; Zitate: S. 78 - 81; eigene Übersetzung]
Eustachius Kugler (†
1946):
Das größte
Glück ist es, dem großen Gott dienen zu können, der
Himmel und Erde erschaffen hat. Vertraue auf ihn!
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Autor: Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB - zuletzt aktualisiert am 13.08.2025
korrekt zitieren: Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB: Artikel
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