Ökumenisches Heiligenlexikon

August Benninghaus

Gedenktag katholisch: 20. Juli

Name bedeutet: der Erhabene (latein.)

Ordensmann, Priester, Märtyrer
* 7. November 1880 in Druchhorn, heute Ortsteil von Ankum bei Osnabrück in Niedersachsen
20. Juli 1942 in Dachau in Bayern


Augustin Benninghaus
August Benninghaus

August Benninghaus war das sechste von acht Kindern des Gutsbesitzers Georg Benninghaus und seiner Frau Caroline geb. Möllmann. Er trat 1900 im Schloss Blijenbeek in Afferden - heute Ortsteil von Bergen bei Nijmegen - in den Niederlande den Jesuiten bei. Nach dem Studium der Theologie in Valkenburg wurde er nach Indien gesandt und unterrichtete ab 1908 an der St.-Xaver-High-School in Bombay - dem heutigen Mumbai. 1913 wurde er vom Kölner Erzbischof in Valkenburg zum Priester geweiht. 1915 wurde er von seinem Orden nach Irland gesandt. Beim Austausch von Kriegsgefangenen kam er 1916 zurück, meldete sich freiwillig zum Heeresdienst in der deutschen Armee und kam als Divisionspfarrer nach Mazedonien. Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde Benninghaus mit der Betreuung der Jugendverbände und der Seelsorge am Eduarduskrankenhaus in Köln-Deutz betreut. Nach einer Zeit als Exerzitienmeisters war er zwei Jahre als Volksmissionar in Hannover tätig. 1928 wurde er Diözesanpräses der Männergemeinschaften in Münster in Westfalen, wo er bald schon in Kontakt mit dem späteren Bischof Clemens August Graf von Galen kam und als Exerzitienmeister und Volksmissionar im Kettelerheim wirkte.

Eduarduskrankenhaus in Köln-Deutz
Eduarduskrankenhaus in Köln-Deutz

Wegen abfälliger Bemerkungen über den Nationalsozialismus wurde 1938 ein erstes Strafverfahren gegen August Benninghaus eingeleitet: er hatte gesagt, die Kirche habe schon viele Reiche überdauert. 1941 wurde er abermals verhaftet, denn er soll bei einem Exerzitienkurs für zum Militärdienst Einberufene staatsfeindliche Äußerungen von sich gegeben haben. Er wurde ins Konzentrationslager Sachsenhausen - im heutigen Stadtteil von Oranienburg - verlegt; nach Drangsalierung durch zwei SS-Männer stürzte er und erlitt eine Gehirnerschütterung, von deren Folgen er sich bis zu seinem Tode nicht erholte.

Im März 1942 kam Benninghaus ins Konzentrationslager nach Dachau und wurde dort im sogenannten Invalidenblock gefangen gehalten; für dessen Insaßen war die Vergasung im Schloss in Hartheim bei Linz vorgesehen.

August Benninghaus' körperlicher und geistiger Zustand verschlechterte sich aber aufgrund der Haftbedingungen schon in Dachau immer mehr, so dass er ins Krankenrevier umgelagert wurde, wo er schließlich verhungerte.

Die Urne mit August Benninghaus' Asche wurde am 31. August 1942 ans Pfarramt nach Ankum gesandt und dort auf dem Friedhof beigesetzt. In seinem Geburtsort Druchhorn sind heute eine Straße und die Oberschule nach Benninghaus benannt.

Hermann Rieke-Benninghaus hat 2015 Leben und Wirken seines Großonkels dargestellt in dem kleinen Buch (Link mit Vergütung) August Benninghaus - Märtyrer, das 2019 eine Erweiterung erfuhr in dem Buch August Benninghaus SJ.

Die Gedenkstätte Konzentrationslager Sachsenhausen im heutigen Stadtteil von Oranienburg ist täglich von 8.30 Uhr bis 18 Uhr - im Winter nur bis 16.30 Uhr - zur Besichtigung geöffnet; montags sind dort die Museen aber geschlossen; der Eintritt ist frei. (2023)
Die 1965 eröffnete Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau ist täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)
Das Schloss in Hartheim ist heute Lern- und Gedenkort und montags bis freitags von 9 Uhr bis 15 Uhr, sonntags von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. (2019)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 30.09.2023

Quellen:
• http://www.kath-info.de/benninghaus.html - abgerufen am 20.02.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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