Bavo von Gent
Geburtsname: Allowin
auch: von Haarlem
Gedenktag katholisch: 1. Oktober
Übertragung der Gebeine: 10. Mai, 1. August, 30. September
Name bedeutet: der edle Freund (althochdt.)
Allowin stammte offenbar aus einer Adelsfamilie des Hespengaus, die Legende nennt ihn Sohn von Pippin von Landen aus Brabanter Adel. Demnach war er als Graf Allowin zunächst Ritter und führte ein lasterhaftes Leben; der frühe Tod seiner Frau, der Tochter des Grafen Adilio, und die Tugend seiner Tochter Agletrudis brachten ihn zur Besinnung. Er vertraute sich um 650 Bischof Amandus an, verkaufte seine Habe und schenkte den Erlös den Armen. Nachdem er Amandus auf dessen weiteren Missionsreisen durch Flandern begleitet hatte, kehrte er nach Gent zurück und trat unter Abt Floribert von Gent mit dem Ordensnamen Bavo in das neue Kloster St. Peter auf dem Blandinenberg in Gent ein. Dann lebte er noch die letzten drei Jahre vor seinem Tod als Einsiedler in einem hohlen Baum in Maastricht, mit einem Stein als Kopfkissen.
Im 8. Jahrhundert wurde in Gent eine ihm geweihte Grabeskirche erbaut. Im frühen 9. Jahrhundert wurden seine Gebeine in sein Kloster St. Peter übertragen, das dann seinen Namen erhielt. Um 950 wurde er neben Vedastus Patron der neuen Stadtkirche in Gent; nach der Aufhebung der Abtei St. Bavo 1540 kamen die Reliquien in diese St. Johannes geweihte Kirche, die 1559 zur Kathedrale erhoben wurde und nun Bavo geweiht wurde. Bis 1913 wurde Bavo auch in der Erzdiözese Köln verehrt.
Die älteste bekannte Nachricht über Bavo ist eine von Alkuin verfasste Inschrift, die ihn als Schüler des Amandus von Maastricht und verehrten Geistlichen bezeichnet. Um 825 entstand in Gent unter Abt Einhard eine erste Lebensbeschreibung, nach deren Vorbild um 1000 drei weitere folgten.
Attribute:
Falke, Schwert, hohlem Baum, Stein und Wagen
Patron
der Falkner; gegen Keuchhusten; der Diözese Gent und des Bistums Haarlem
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 03.12.2020
Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XVII, Herzberg 2000
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.