Ökumenisches Heiligenlexikon

Petros III. Mongos

1 Gedenktag katholisch: 29. Oktober

1 Gedenktag koptisch: 29. Oktober

1 Gedenktag äthiopisch-orthodox: 29. Oktober

Name bedeutet: der Fels (latein.)

Patriarch von Alexandria
11. November 489 in Alexandria in Ägypten


Petros wurde von Patriarch == Dioskorus I. von Alexandria zum Diakon geweiht. Nach dem Tod von Patriarch Timotheos II., der als Anhänger des Monophysitismus 460 Patriarch geworden war, wurde Petros 477 zu seinem Nachfolger als Patriarch von Alexandria gewählt, womit sich die Monophysitismus nun durchgesetzt hatten und der andere Kandidat, der orthodoxe Timotheos III. Salophakiolos, sich in ein Kloster zurückzog. Der seit 474 herrschende Kaiser Zenon, der die Einheit der Kirche aufrecht erhalten wollte, ließ Petros aber nun aus Alexandria vertreiben und Timotheos III. in das Amt einsetzen. Nachdem Timotheos III. 481 gestorben war, wurde Joannes I. Talaia, ein Anhänger der Beschlüsse des Konzil von Chalkedon, zum Patriarchen gewählt, jedoch 482 auf Betreiben des Patriarchen Achatius von Konstantinopel durch Kaiser Zenon verbannt. Zenon berief nun 482 Petros als Patriarchen, nachdem dieser - im Gegensatz zu Joannes - das Henotikon akzeptiert hatte - den Erlass des Kaisers, der die theologischen Streitigkeiten zwischen den Anhängern der Beschlüsse von Chalkedon und den Monophysiten schlichten sollte und dabei die Beschlüsse von Chalkedon zwar nicht ablehnte, aber faktisch ignorierte.

Petros versuchte nun zwar das Henotikon durchzusetzen, stieß aber auf Widerstand seitens einflussreicher Bischöfe und ägyptischer Mönche, die den Monophysitismus vertraten. Petros verurteilte dann die Beschlüsse des Konzils von Chalkedon und ersetzte in den DiptychenAls Diptychon (griechisch: „zweiteilige Tafel”) bezeichnet man die beim Hochgebet verlesene Liste der Namen von Toten und Lebenden, die als ordentliche Mitglieder der Kirche gelten. Der Brauch ist seit dem 3. Jahrhundert bezeugt und war im Westen bis ins 12. Jahrhundert, im Osten bis ins 14. Jahrhundert üblich, in den altorientalischen Kirchen werden Diptychen bis heute als Heiligenverzeichnis genutzt. Timotheos III. Salophakiolos durch == Dioskorus I. und Timotheos II. Aelurus, womit er sich den Beifall der Monophysiten und die Gegnerschaft der Anhänger der Beschlüsse von Chalkedon zuzog. Um Stellungnahme gebeten, schrieb Achatius von Konstantinopel einen versöhnlichen Brief, der die Kirchengemeinschaft mit Petros beibehielt. Joannes I. Talaia war inwischen nach Rom geflohen und konnte dort die Unterstützung durch Papst Simplicius gewinnen. Achatius von Konstantinopel aber bestand auf Erhalt der Kirchengemeinschaft; Simplicius' Nachfolger Felix III. aber verlangte, dass Petros aus Alexandria vertrieben werde und Achatius sich in Rom rechtfertigen müsse. Als das ignoriert wurde, berief Felix eine SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in der Basilika San Giovanni in Laterano ein, auf der Achatius und Petros exkommuniziert wurden. Achatius ignorierte - mit Unterstützung durch Kaiser Zenon - die Exkommunikation, entfernte seinerseits den Namen von Papst Felix aus den Diptychen und hielt die Gemeinschaft mit Petros aufrecht.

Petros war damit der erste Patriarch von Alexandria nach der Kirchenspaltung, die die Koptische Kirche von der römischen Reichskirche trennte, und damit Inhaber des Titels Papst für die Koptische Kirche.

Catholic Encyclopedia





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 12.08.2022

Quellen:

• https://de.wikipedia.org/wiki/Petros_III._Mongos - abgerufen am 09.08.2022
• https://www.copticchurch.net/synaxarium/3_2.html?lang=ar#1 - abgerufen am 09.08.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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