Ökumenisches Heiligenlexikon

Seraphim von Sarow

1 Gedenktag katholisch: 14. Januar
Erhebung der Gebeine im Jahr 1903: 19. Juli

1 Gedenktag anglikanisch: 2. Januar

1 Gedenktag orthodox: 2. Januar
Todestag (nach julianischem Kalender) und zweite Auffindung der Reliquien 1991
Erhebung der Gebeine im Jahr 1903: 19. Juli

Name bedeutet: der Entflammte (hebr.)

Mönch, Einsiedler
* 19. Juli 1759 in Kursk in Russland
2. Januar 1833 in Sarow in Russland


Russische Ikone, 19. Jahrhundert
Russische Ikone, 19. Jahrhundert

Prochor Moschnin, jüngstes von drei Kindern eines Kaufmanns und Besitzers einer Ziegelei, verlor im Alter von vier Jahren den Vater, las schon in jungen Jahren Gebetbücher und Heiligenleben und besuchte selbständig die Gottesdienste. Mit 17 Jahren ging er nach einer Wallfahrt nach Kiew ins Höhlenkloster, mit 19 Jahren trat er ins Kloster von Sarow ein und nahm den Namen Seraphim an. Schon als Novize fiel seine asketische Strenge auf, die er mit eiserner Willenskraft praktizierte: Ertragen extremer Kälte, kärgliche Mahlzeiten ohne Sättigung und ständiger Mangel an Schlaf. 1793 wurde er zum Priester geweiht; von nun an feierte er jeden Tag die göttliche Liturgie. Von 1794 bis 1810 lebte er als Einsiedler im Wald bei Tambov, wo er sich eine fensterlose Hütte baute. Zu seinem Tagwerk gehörte das ständige Gebet und die jede Woche erneuerte Lektüre aller vier Evangelien, womit er der kontemplativen Tradition des Hesychasmus folgte. Um sich durch das Sprechen des Herzensgebetes möglichst umfassend auf Gott hin auszurichten, redizierte er seinen Schlaf noch weiter.

1804 wurde Seraphim von Räubern überfallen, konnte sich gerade noch ins Kloster retten und ging von nun an nur noch gebückt und am Stock. Von 1807 bis 1810 verharrte er in ständigem Schweigen. 1810 musste er auf Anweisung eines neuen Abtes ins Kloster nach Sarow zurückkommen; in seiner kleinen Zelle betete er den ganzen Tag, die wenigen Stunden des Schlafes verbrachte er kniend vor seinem Tisch. Ab 1815 gab er seine rigorose Einsamkeit auf, nun wurde er von vielen Menschen als Seelsorger aufgesucht, die Überlieferung berichtet von bis zu 1000 Hilfesuchenden an einem Tag. Für junge Priester wirkte er als Lehrer, Beichtvater und Ratgeber in theologischen Fragen.

Am Neujahrstag 1833 nahm er noch am Gottesdienst teil, dann hörte man ihn in seiner Zelle Osterlieder singen. Als am 2. Januar Rauch aus seiner Klosterzelle drang, fanden die Brüder ihn tot mit geschlossenen Augen und gekreuzten Armen vor einer umgefallenen Kerze und der Ikone der Gottesmutter.

Seraphim zählt zu den bekanntesten Heiligen der Russisch-Orthodoxen Kirche, Der 100. Jahrestag seiner Heiligsprechung wurde 2003 mit großen Feierlichkeiten begangen.

Kanonisation: Die Russisch-Orthodoxe Kirche mit Zar Nikolaus II. sprach Seraphim 1903 heilig.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 05.04.2019

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Wolfgang Hohensee: Können evangelische Christen von Heiligen lernen? Deutsches Pfarrerblatt 12/2012
• http://www.glaubenszeugen.de/kalender/s/kals041.htm

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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