Ökumenisches Heiligenlexikon

Sixtus II.

1 Gedenktag katholisch: 7. August
nicht gebotener Gedenktag
gebotener Gedenktag im mozarabischen      Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Ritus: 10. August
Gedächtnis IV. Klasse      Im alten Messbuch entspricht die IV. Klasse einem nichtgebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Trifft ein Fest IV. Klasse auf den selben Tag wie ein Fest III. Klasse, dann kann das Fest IV. Klasse nie gefeiert, sondern immer nur kommemoriert werden. Um ein solches „nichtfeierbares” Fest IV. Klasse zu kennzeichnen, bezeichnen wir es nicht als „Gedenktag”, sondern als „Gedächtnis” IV. Klasse.
: 6. August
bedacht im Eucharistischen      Die Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. Hochgebet I und im Ambrosianischen      Die Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet. Hochgebet I
Übertragung von Reliquien in die Jesuitenkirche São Roque nach Lissabon: 25. Januar

1 Gedenktag orthodox: 10. August

1 Gedenktag armenisch: 11. August

1 Gedenktag syrisch-orthodox: 10. August

Name bedeutet: der Glatte (griech. - latein.)

Bischof von Rom, Märtyrer
* in Athen 1 in Griechenland (?)
6. August 258 in Rom


Medaillon, um 1848, in der Basilika San Paolo fuori le Mura in Rom
Medaillon, um 1848, in der Basilika San Paolo fuori le Mura in Rom

Sixtus II. wurde im August 257 Bischof von Rom als Nachfolger von Stephanus I.. Im selben Monat erschien der erste Erlass von Kaiser Valerianus zur Christenverfolgung, der den KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. unter Androhung des Exils aufforderte, heidnische Opfer zu vollziehen, und der die Katakomben und andere christliche Friedhöfe zur Vermeidung von Gedenkfeiern für Märtyrer schließen ließ. Nachdem sein Vorgänger den Kontakt zu den Bischöfen in Nordafrika und Kleinasien abgebrochen hatte, konnte Sixtus diesen damit wieder herstellen und vermied so eine Kirchenspaltung.

Sandro Botticelli: Fresko, 1481, in der Sixtinischen Kapelle in Rom
Sandro Botticelli: Fresko, 1481, in der Sixtinischen Kapelle in Rom

In der lange Jahre hart geführten Auseinandersetzung mit Cyprian von Karthago und der Kirche in Nordafrika, ob eine von Ketzern durchgeführte Taufe gültig sei, schwenkte er auf die Position der Afrikaner ein und anerkannte diese Taufen nicht; erst 314 wurde auf einer SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Arelate - dem heutigen Arles - die alte römische Position, wonach jede Taufe gültig und Wiedertaufe ausgeschlossen ist, wieder hergestellt.

Nach dem Bericht des Cyprian von Karthago fiel Sixtus den Verfolgungen unter Kaiser Valerianus zum Opfer; nach dessen zweitem, verschärften Erlass vom August 258, der besonders alle KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. zum Ziel hatte und die Todesstrafe bei Verweigerung der heidnischen Opfer vorschrieb, wurde Sixtus zusammen mit vier Diakonen, darunter der Überlieferung nach Laurentius, Agapitus und Felicissimus, beim Gottesdienst in den Katakomben des Callistus verhaftet und sofort enthauptet.

Cyprian schilderte Sixtus als guten und friedliebenden Gottesmann. Schon Ambrosius von Mailand zitierte aus Cyprians Leidensgeschichte. Die Legende aus dem im 6. Jahrhundert lässt Sixtus nach seiner Gefangennahme die Kirchenschätze seinem liebsten Schüler, dem Diakon Laurentius übergeben, damit der sie unter die Armen verteile, ehe sie der Beschlagnahme durch den Kaiser verfallen.

Mattia Preti: Laurentius vor Sixtus, um 1663, in der Konkathedrale St John's in Valletta auf Malta
Mattia Preti: Laurentius vor Sixtus, um 1663, in der Konkathedrale St John's in Valletta auf Malta

Sixtus wurde in der später so genannten Krypta der Päpste der Katakomben des Callistus bestattet. Der römische Bischof Damasus I. ließ über dem Richtplatz und am Grab von Sixtus je eine Inschrift anbringen. Reliquien kamen in die ihm geweihte Klosterkirche San Sisto nach Piacenza.

In der römischen Liturgie war seit dem 5. Jahrhundert mit seinem Gedenktag am 6. August eine Segnung der ersten Trauben verbunden.

Attribute: Geldbeutel oder Goldstück, mit Laurentius
Patron der Schwangeren; für Gedeihen von Bohnen und Trauben; gegen Hals- und Rückenschmerzen

1 Die erste Kirche in Athen gab es der Überlieferung zufolge schon im 1. Jahrhundert, sie habe eine von Lukas selbst gefertigte Marienikone besessen. 1859 entdeckte der Archäologe Kyriakos Pittakis an der Stelle der heutigen Lukas-Kirche im Stadtteil Agios Loukas von Athen, 5 km nördlich der Akropolis die Mauern dieser Kirche an dem Platz einer kleinen Lukas-Kirche, die dann der heutigen gewichen ist.

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Catholic Encyclopedia

Briefe und Dekrete von Sixtus und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Katakomben des Callistus sind täglich von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet; der Eintritt beträgt 8 €. (2017)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 27.03.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Karl Heussi: Kompendium der Kirchengeschichte. J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1976
• Adolf v. Harnack: Die Mission und Ausbreitung des Christentums. J. C. Hinrich, Leipzig 1924
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
• Nikos Moschonas: : The Topography of Athens during Byzantine and post-Byzantine period, in: ders. u. a.: The Archeology of the City of Athens. Im Internet: http://www.eie.gr/archaeologia/En/chapter_more_6.aspxhttp://www.eie.gr/archaeologia/En/chapter_more_6.aspx
• Klaus Gallas: Athen. Reclam, Stuttgart 2013, S. 20f

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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