Vinzenz von Valencia
auch: von Saragossa
Gedenktag katholisch: 22. Januar
nicht gebotener Gedenktag
Hochfest in der Stadt Valencia, Fest im übrigen Bistum Valencia und in der Stadt Huesca
gebotener Gedenktag im Erzbistum Saragossa und im mozarabischen Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird.
Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten.
Ritus
nicht gebotener Gedenktag in Katalonien
Diözesankalender von Huesca und Görlitz
Gedenktag III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.
Übertragung von Reliquien in die Jesuitenkirche São Roque nach Lissabon: 25. Januar
Übertragung von Gebeinen nach Braga 1176: 4. Mai
in Besançon: Übertragung der Gebeine: 23. September
Auffindung oder Übertragung der Gebeine: 27. Oktober
bedacht im AmbrosianischenDie Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet.
Hochgebet I
und im mozarabischen Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird.
Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten.
Hochgebet
Gedenktag evangelisch: 22. Januar
Gedenktag anglikanisch: 22. Januar
Gedenktag orthodox: 11. November
Name bedeutet: der Siegende (latein.)
Vinzenz, Sohn des Eutychius aus einer Konsulsfamilie und der Enola, war Diakon des greisen Bischofs Valerius von Valencia in Saragossa, der ihn zum Diakon weihte und in dessen Auftrag er predigte, weil Valerius nicht sehr wortgewandt war. Datianus, der Statthalter von Valencia, verhaftete die beiden in den Verfolgungen unter Kaiser Diokletian; der Bischof wurde in die Verbannung geschickt, Vinzenz grausamst gemartert.
Die Peiniger warfen Vinzenz der Überlieferung nach nackt in einen dunklen Turm, legten ihn mit zerdehnten Gliedern und von Haken zerrissen auf einen glühenden Rost, schließlich starb er auf einem Glasscherbenlager; dabei trösteten ihn Engel und machten ihm den Rost und das Marterbett zu einem zarten Blumenlager. Aus Wut verweigerte der Statthalter die Beerdigung: er solle von Hunden und Vögeln gefressen werden. Die Leiche, auf freiem Feld den Tieren ausgesetzt, wurde aber von Engeln bewacht und von zwei Raben verteidigt. Daraufhin wurde er in eine Ochsenhaut eingenäht und mit einem Mühlstein beschwert ins Meer versenkt; die Wellen spülten ihn jedoch an Land, wo er von einer frommen Witwe gefunden und bestattet wurde.
Schon im 4. Jahrhundert wird Vinzenz' Verehrung von Paulinus von Nola und Augustinus besonders erwähnt, Vinzenz wurde einer der am meisten verehrten Märtyrer in Spanien. Auch Venantius Fortunatus, Papst Leo I., Gregor von Tours, das Martyrologium des Hieronymus und andere erwähnen ihn. Der Bischof von Saragossa schenkte 531 die Tunica des Heiligen König Childebert I. von Frankreich, die dort eine große Verehrung auslöste; heute wird sie in der Vinzenz geweihten Kathedrale in Chalon-sur-Saône verwahrt. Papst Honorius I. ließ 632 Reliquien nach Rom bringen, wo sie in der Kirche Santi Vincenzo e Anastasio des Klosters Tre Fontane aufbewahrt sind. 804 kam der Leichnam von Valencia über Saragossa nach Castres in Frankreich. Ein Teil der Gebeine wurde im 8. Jahrhundert von Valencia an die Algarve übertragen und 1173 von dort per Schiff - der Legende nach wieder begleitet von zwei Raben - in die Kathedrale nach Lissabon; Schiff und Raben wurden hier zu seinen Attributen, die auch die Stadt in ihrem Wappen führt. 1104 nahm der Bischof von Valencia eine Armreliquie mit auf eine Pilgerreise ins Heilige Land, bei der Rückfahrt starb er in Bari, dort blieb der Arm, bis er über Venedig wieder nach Valencia kam.
Reliquien sind auch in Paris, im 937 an einer Burg gegründeten und ihm geweihten Kloster - ursprünglich der Regularkanoniker, heute der Benediktinerinnen - in Chantelle bei Vichy, in Orbigny, in Le Mans und seit 6. Dezember 1693 in Eger / Cheb, wohin sie aus WienWien kamen.
Im Elsass, in Süddeutschland und in Österreich wird Vinzenz besonders verehrt als Patron der Winzer, in Bayern und Österreich als der der Holzfäller. Sein Gedenktag gilt als die Mitte des Winters.
Attribute:
auf Rost, mit Mühlstein, Schiff, zwei Raben, Weihrauchfass, Weintrauben
Patron
von Lissabon und Eger /
Cheb; der Ziegelbrenner, Töpfer,
Dachdecker, Winzer, Weinbergwächter, Weber, Seeleute und Holzfäller; der Schüler; des Federviehs, der Kaffeehäuser; gegen
Körperschwäche; für die Wiedererlangung gestohlener Sachen
Bauernregeln:
Vincenzen Sonnenschein / bringt viel Korn und Wein.
Kommt Sankt Vinzenz tief im Schnee, / bringt das Jahr viel Heu und Klee.
Wie zu Vinzenz das Wetter war, / so wird's sein das ganze Jahr.
An St. Vinzent, / da hat der Winter noch kein End'.
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die
Kathedrale in Lissabon ist täglich von 9 Uhr
bis 19 Uhr, sonntags und montags nur bis 17 Uhr, zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei; der Eintritt zur
Sakristei und zum Kreuzgang - jeweils erst ab 10 Uhr geöffnet - beträgt jeweils 2,50 €. (2015)
Die Kathedrale in Valencia ist täglich von
10 Uhr bis 17.30 Uhr - von April bis Oktober bis 18.30 Uhr, sonntags erst ab 14 Uhr -, zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt
beträgt 5 €. (2016)
Die Kirche Santi Vincenzo e Anastasio alle Tre
Fontane in Rom ist täglich von 6.30 Uhr bis 12.30 Uhr und von 15 Uhr bis 20.45 Uhr geöffnet. (2017)
Die Kirche des Klosters in Chantelle ist
täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. (2024)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 22.07.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.bauernregeln.net/januar.html nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 10. Herder, Freiburg im Breisgau 2001
• Infotafel in der Kathedrale in Valencia
• Faltblatt Die Benediktinerinnen in Chantelle
, Chantell, o.J. (2024)
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.