Ökumenisches Heiligenlexikon

Spiritualität der Heiligen - Eine Quellensammlung

zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn

Vorbemerkungen

Was heißt beten?

Auf diese Frage gibt es unterschiedliche Antworten, die einander nicht widersprechen, sondern eher ergänzen.

Ein gutes G. ist die größte Gabe, die ein Vernunftwesen zu Gott emporsenden kann: Origenes (BKV I 10).

Johannes Klimakos († um 650): Gebet ist "Zusammensein und Vereinigung des Menschen mit Gott".

Bernhardin von Siena († 1444): "Gebet ist das Erheben des Geistes zu Gott."

Teresa von Avila († 1582):

"Das Gebet ist meiner Ansicht nach nichts anderes als ein Gespräch mit einem Freund, mit dem wir oft und gern allein zusammenkommen, um mit ihm zu reden, weil er uns liebt."

Ignatius von Loyola († 1556):

"Wer alles auf den Dienst Gottes ausrichtet, für den ist alles Gebet."

Albert Peyriguère († 1959):

"Die geistliche Lesung ist eines, die Gewissenserforschung ein anderes; aber all das ist nur Vorraum des Gebetes. Das Gebet dagegen ist das Allerheiligste, in dem die Gegenwart Gottes uns gewährt wird, wo Gott vor uns steht - nicht als Lehrgegenstand, sondern als Anwesenheit."

Romano Guardini († 1968):

"Wir beten nicht, um Gott wissen zu lassen, was wir wollen, denn er kennt unser Herz besser als wir selbst; sondern wer betet, lebt vor ihm, zu ihm hin, von ihm her, gibt Gott, was sein ist, und empfängt, was Er geben will."

Roger Schutz († 2005): "Gebet ist das Bewusstsein einer tiefen Freundschaft mit Gott!"


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Autor: Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB - zuletzt aktualisiert am 06.08.2025

korrekt zitieren: Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB: Artikel
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