Benedikt der Mohr
eigentlich: Benedikt von San Fratello
auch: a Sancto Philadelphio, von Palermo, Benedikt Niger
Gedenktag katholisch: 4. April
nicht gebotener Gedenktag im Orden der Franziskaner-Observanten
Übertragung der Gebeine: 5. Oktober
Gedenktag evangelisch: 4. April
Name bedeutet: der Gesegnete (latein.)


Benedikt, Sohn der kleinen Bauern Cristoforo Manasseri und Diana geb. Larcan - seine Eltern waren aus Äthiopien nach
Sizilien importierte Sklaven - war Bergbauer und Viehhirt. Von
Einheimischen wurde er des öfteren als dreckiger Mohr
beschimpft, verspottet und ausgegrenzt.


In der Nähe von Benedikts Heimatdorf San Fratello hatte sich eine Einsiedlergemeinschaft unter Führung von
Hieronymus Lanza in der Einsiedelei Santa Domenica
niedergelassen -
an der Stelle der heutigen Kirche Santissima Maria
Assunta. Dieser schloss Benedikt sich 1547 an; diese sich Verbesserte Minoriten
nennende Kongregation verstand
sich als Reformzweig der Franziskaner-Observanten. Weil sie von immer
mehr Menschen besucht wurden, zogen sie weiter auf den Monte Pellegrino bei Palermo und lebten unweit des heutigen
Sanktuariums Santa Rosalia - angeblich, weil sie
schon damals die Gebeine von
Rosalia von Palermo suchten. Zu den Gelübden der Armut, des Gehorsams
und der Keuschheit legte Benedikt ein freiwilliges viertes Gelübde ab: drei Tage in der Woche zu fasten, die übrigen Tage
einfach zu essen und niemals Wein zu trinken. Seine Mitbrüder achteten Benedikt wie einen
Engel
; nach dem Tod des Oberen Hieronymus Lanza - der bei den Franziskanern
Guardian
heißt - wählten sie um 1560 Benedikt zum Nachfolger, obwohl er Laie war und nicht lesen und schreiben konnte.

Die neue Kongregation wurde aber schon 1562 vom Papst wieder aufgelöst und verfügt, die Brüder sollten in anderen Klöstern unterkommen. Benedikt trat nun den Franziskaner-Observanten im Kloster Santa Maria di Gesù in Palermo bei. In der Klosterküche tat er mehrere Jahre seinen Dienst, bis er auch in diesem Kloster 1578 zum Guardian gewählt wurde. Durch seine Lauterkeit und Heiligkeit reformierte er das Kloster und wirkte ab 1581 als Vikar und Novizenmeister, um dann wieder in der Küche Dienst zu tun.

Als Benedikt im Kloster Santa Maria di Gesù in Palermo starb, strömten die Menschen der Umgebung zusammen.
Benedikt wurde in der Kirche Santa Maria di Gesù seines Klosters bestattet, sein Leichnam blieb bis in die Gegenwart unverwest. Aber im Juli 2023 fiel er ausgedehnten Waldbränden zum Opfer. Im Garten der Kirche überlebte dagegen eine uralte Zypresse, die der Legende zufolge aus Benedikts Stab hervorgegangen war, nachdem dieser in der Erde Wurzeln geschlagen hatte.
Zusammen mit Rosalia von Palermo wurde Benedikt 1713 zum Patron von Palermo erklärt. Die Kirche Santissima Maria Assunta in San Fratello ist heute Sanktuarium für Benedikt; wohl an der Stelle von Benedikts Geburtshaus in San Fratello - gibt es eine ihm geweihte Kapelle.
Kanonisation:
Benedikt wurde am 15. Mai 1743 durch Papst Benedikt XIV. selig- und am
24. Mai 1807 durch Papst Pius VII. heiliggesprochen; er war der erste heiliggesprochene
Schwarze nach Einführung des formalisierten Verfahrens im Jahr 1588.
Patron
von Palermo; der Afro-Amerikaner; der Diözese Patti
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 26.04.2025
Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
• http://www.odigitria.org/s-rosalia/ - abgerufen am 04.02.2024
• https://it.wikipedia.org/wiki/Benedetto_da_San_Fratello - abgerufen am 26.04.2025
• https://www.die-tagespost.de/kirche/heilige/benedikt-von-san-fratello-palermos-schwarzer-heiliger-art-262176 - abgerufen am 26.04.2025
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel Benedikt „der Mohr”, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/BiographienB/Benedikt_der_Mohr.htm, abgerufen am 18. 5. 2025
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.