Bernhard von Tiron
Gedenktag katholisch: 14. April
Name bedeutet: der Bärenstarke (althochdt.)

Bernhard wurde um 1066 Mönch im damaligen - heute spurlos abgegangenen - Kloster Saint-Cyprien vor den Stadtmauern von Poitiers und 1076 Prior in dem um 810 unter Karl I. „dem Große” gegründeten Kloster in Cerisier - dem heutigen Saint-Savin-sur-Gartempe. 1096 zog er sich als Einsiedler zurück in den Wald nach La Roë bei Craon nahe Laval und dann auf die Chausey-Inseln vor Granville in der Normandie. 1100 wurde er zum Abt von Saint-Cyprien in Poitiers gewählt, konnte sein Amt wegen Widerständen seiner Gegner aber nicht antreten. Deshalb reiste er nach Rom zu Papst Paschalis II., um seine Ansprüche durchzusetzen, was misslang. Etwa ab 1104 war er - wohl mit Erlaubnis des Papstes - wieder als Wanderprediger und Einsiedler unterwegs, um seinem Ideal von strenger, auf Handarbeit gegründeter Lebensweise nach dem Vorbild der ägyptischen Mönche in der Tradition von Antonius nahezukommen. Enge Beziehungen pflegte er zu Vitalis von Savigny und Robert von Arbrissel. Als ihm der Papst die Kardinalswürde antrug, lehnte er ab.
Um 1109 gründete Bernhard im Wald von Thiron
eine Benediktinerkongregation mit dem Kloster Sainte-Trinité, das bald einen großen
Aufschwung erlebte und als Reformkloster Berühmtheit erlangte. Die danach benannte Kongregation von Tiron
breitete
sich aus und umfasste schließlich 23 Abteien und 80 Priorate. Im 17. Jahrhundert schlossen sich die Tironer der ==
Maurinerkongregation an.
Die
Kirche des ehemaligen Klosters in
Saint-Savin-sur-Gartempe ist täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr - von April bis Oktober bis 18 Uhr - geöffnet; die in den Räumen
der Abtei untergebrachte Ausstellung kann gegen eine Eintrittsgebühr von 10 € besucht werden. (2025)
Das Kloster in Saint-Savin-sur-Gartempe war Anfang des 9. Jahrhunderts durch Benedikt von Aniane im Auftrag von Karl „dem Großen” gegründet worden. Es blieb viele Jahre lang eine der einflussreichsten Abteien Frankreichs, litt dann aber im Hundertjährigen Krieg und wieder während der Religionskriege. In der Französischen Revolution wurde es aufgehoben, die Kirche wurde 1792 Pfarrkirche. Ab 1836 gab es erste Restaurierungen in der Kirche mit ihren nahezu einzigartigen Fresken - den ältesten in Frankreich. 1983 wurde sie von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Patron
der Gefangenen und Drechsler
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Die
Kirche des ehemaligen Klosters in
Saint-Savin-sur-Gartempe ist täglich von 10 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 17 Uhr - von April bis Oktober von 10 Uhr bis
18 Uhr - geöffnet; die in den Räumen der Abtei untergebrachte Ausstellung kann gegen eine Eintrittsgebühr von 10 € besucht
werden. (2025)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 30.05.2025
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I,
Hamm 1990
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.