Ökumenisches Heiligenlexikon

Apollos

1 Gedenktag katholisch: 9. Dezember

1 Gedenktag evangelisch: 13. Februar (LCMS)

1 Gedenktag orthodox: 4. Januar, 30. März, 4. Januar

1 Gedenktag armenisch: 24. September, 8. Dezember

Name bedeutet: nach dem Lichtgott Apollon (griech.)

Bischof von Korinth oder Ikonium (?)
* in Alexandria in Ägypten
um 70 (?) in Ikonium, heute Konya in der Türkei (?)


russische Ikone: Epaphroditus, Sosthenes, Apollos, Kephas und Caesar von Durrës, 15. Jahrhundert
russische Ikone: == Epaphroditus, Sosthenes, Apollos, == Kephas und Caesar von Durrës, 15. Jahrhundert

Apollos wurde als Jude in der Diaspora geboren. Er war gebildet mit guten Kenntnissen in den Wissenschaften und in den Schriften des Alten TestamentsWir verwenden den Begriff Altes Testament, wissend um seine Problematik, weil er gebräuchlich ist. Die hebräische Bibel, der „Tanach” - Akronym für „Torah” (Gesetz, die fünf Bücher Mose), „Nevi'im” (Propheten) und „Kethuvim” (Schriften) - hat aber natürlich ihre unwiderrufbare Bedeutung und Würde. und wurde ein Jünger von Johannes dem Täufer, der ihn zur Buße getauft hatte. Daraus entwickelte sich sein Interesse an Jesus Christus und er sprühte in seinen Reden vor Geist und lehrte sehr genau, was sich mit Jesus zugetragen hatte. Im Jahr 54 kam er nach Ephesus und lernte dort noch Paulus kennen kurz vor dessen Abreise nach Jerusalem. In der Synagoge redete Apollos nun von Jesus und der christlichen Lehre, obwohl er noch nicht getauft und in die Gemeinschaft der Chrtisten aufgenommen war. Priska und Aquila nahmen ihn in ihr Haus auf, um ihn tiefer in die christlichen Lehren einzuführen. Die Gemeinde in Ephesus ermunterte ihn, in die Achaia weiterzureisen und gaben ihm ein Empfehlungsschreiben mit. In Korinth setzte er dann die Missionsarbeit von Paulus fort und wirkte in Wort und That so eindrücklich, dass er für die Gemeinde eine grosse Hilfe war, besonders weil er mit seinen Kenntnissen des Alten Testaments vielen Juden überzeugend darlegen konnte, dass Jesus der von Gott gesandte Messias ist.

Neben diesem Bericht über Apollos in der Apostelgeschichte (18, 24 - 28) - für das Wirken in Korinth von Paulus bestätigt im 1. Korintherbrief (3, 6) - wird aber auch deutlich, dass es offenbar Spaltungen in dieser Gemeinde gab, wobei einige Anhänger des Apollos, andere des Paulus waren (1. Korintherbrief 1, 12; 3, 4); dies betraf offenbar keine Unterschiede der Lehren, sondern die eingängige Redeweise des Apollos im Unterschied zu den eher akademisch-trockenen Worten des Paulus; manche Ausleger meinen, dass Apollos vom allegorischen Stil des jüdischen Philosophen und Theologen Philo beeinflusst war, der in Apollos' Jugendzeit in Alexandria gelehrt hatte. Entsprechend bat Paulus Apollos um weitere Besuche in Korinth zur Kräftigung der Gemeinde (1. Korintherbrief 16, 12) und seinen Schüler Titus um uneingeschränkte Unterstützung für Apollos (Titusbrief 3, 13). Apollos' Bedeutung zeigt sich darin, dass Paulus ihn mit sich und Petrus auf eine Stufe stellt (1. Korintherbrief 3, 22).

Nach dem Zeugnis des Hieronymus verlies Apollos Korinth wegen der Uneinigkeit in der Gemeinde und ging zum Rechtsgelehrten Zenas auf die Insel Kreta, kehrte dann nach Beilegung der Scheidungen nach Korinth zurück und wirkte als Bischof der Stadt. Nach anderen Quellen wurde Apollos Bischof von Durrës oder von Kolophon - dem heutigen Değirmendere Fevzi Çakmak bei Izmir - oder von Ikonium oder von Cäsarea - dem heutigen Kayseri.

Apollos gilt als einer der 70 Jünger Jesu. Vereinzelt wird er auch als Märtyrer bezeichnet. Die armenische Kirche bezeichnet ihn als Apostel. Martin Luther sah in Apollos den Verfasser des Hebräerbriefes, dies ist heute widerlegt.

Die Ausgrabungen von Korinth mit dem Museum sind täglich von 8 Uhr bis 20 Uhr - im Winter etwas kürzer - geöffnet, der Eintritt beträgt 8 €. (2019)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 01.05.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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