Ökumenisches Heiligenlexikon

Gorgonius und Firmus

für Firmus auch: Firminus

1 Gedenktag katholisch: 11. März

Name bedeutet: G: nach den Gorgonen - den dreiunsterblichen Schwestern mit furchtbarem Aussehen in der griech. Mythologie (griech. - latein.)
F: der Starke (latein.)

Märtyrer
um 304 (?) in Nicäa, heute Íznik oder in Antiochia, heute Antakya / Hatay in der Türkei (?)


Der Palatinus, Hofbeamte, Gorgonius wird zusammen mit Firmus (Firminus) als Märtyrer verehrt, wobei an der Idendität Zweifel bestehen.

Das Martyrologium des Hieronymus enthält am 10. März den Eintrag in nicea gorgoni palatini firmi, was verstanden werden kann als in Nicäa (Tod / Martyrium) des Gorgonius, des Palatinus und des Firmus, also dreier Heiliger, aber auch als in Nicäa (Tod / Martyrium) des Hofbeamten Gorgonius (und) des Firmus, also zweier Heiliger, oder aber als in Nicäa (Tod / Martyrium) des standhaften Hofbeamten Gorgonius, also eines Heiligen, bei dem zusätzlich zur Angabe der Standesbezeichnung noch seine Standhaftigkeit gerühmt wird. Letzteres ist aber unwahrscheinlich ist, da das Martyrologium des Hieronymus üblicherweise nur sehr knappe Angaben enthält und außer den Namen der Heiligen und ihrer Todesorte in aller Regel maximal ihren Stand angibt. Am 11. März enthält dieses Martyrologium den Eintrag in nicomedia eunuchi gorgoni firmi agapiti, in Nikomedia (Tod / Martyrium) des Eunuchen Gorgonius, des Firmus (und) des Agapitus.

Usuard verzeichnete in seinem Martyrologium am 11. März Gorgonius und Firmus ohne weitere Angaben zu Todesort, -art oder -zeit. Von dort übernahm Cäsar Baronius die beiden Namen bei seiner Überarbeitung des Martyrologium Romanum von 1597, bezeichnete sie als Märtyrer und fügte sie hinter die dort bereits verzeichneten Märtyrer von Antiochia ein.

Die Acta Sanctorum geben an, dass manche Martyrologien auch Nikomedia - das heutige Ízmit in der Türkei - als Todesort angeben und nennen Gorgonius mit der Standesbezeichnung Palatinus, Hofbeamte sowie Firmus. Deren Reliquien liegen demnach in Bologna, die des Gorgonius in der Kirche San Francesco und die des Firmus in der Kirche San Giovanni in Monte; die beiden seien identisch mit den in den Acta Sanctorum am 10. März behandelten Märtyrern von Nicäa, die beide ein Amt am Kaiserhof bekleidet hatten.

Auch in Asturien werden nach dem spanischen Martyrologium die Reliquien eines Gorgonius und eines Firmus zusammen mit denen eines Antonius und einer Agapa verehrt; diese seien aus Nicäa übertragen worden, wobei Agapa und Antonius in Antiochia das Martyrium erlitten haben, Gorgonius und Firmus eben die beiden Märtyrer vom Kaiserhof in Nicäa seien.

Nach der KalenderreformNach Abschluss und im Auftrag des => 2. Vatikanischen Konzils wurde im Jahr 1969 eine Liturgiereform in der römisch-katholischen Kirche durchgeführt; in diesem Rahmen wurden auch Änderungen im Römischen Generalkalender vorgenommen; der erneuerte wurde mit dem 1. Januar 1970 in Kraft gesetzt. wurden Gorgonius und Firmus wegen Zweifeln an ihrer Historizität aus dem Martyrologium Romanum gestrichen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 05.03.2024

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 2. Band: E-H. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1861
• Martyrologium Romanum von 1597 bearbeitet von Cäsar Baronius - https://books.google.de/books?id=LpQ8AAAAcAAJ&dq - abgerufen am 17.09.2023
• Usuard: Martyrologium, hg. von Johannes Molanus, Lovanium 1573 - https://download.digitale-sammlungen.de/BOOKS/download.pl?id=bsb10189113 - abgerufen am 17.09.2023
• Martyrologium des Hieronymus zum 10. März - https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b6001113z/f30.item - abgerufen am 17.09.2023
• Acta Sanctorum zum Tage und zum 10. März
• Pétin, L.-M.: Dictionnaire hagiographique, ou Vie des saints et des bienheureux honorés en tout temps et en tous lieux … Ateliers Catholiques du Petit-Montrouge, Paris 1850
• C. S. nach langem Überlegen und mehrtätigen Recherchen, E-Mail vom 20. August 2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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