Guenaelus von Landévennec
eigentlich: Gwenaël
auch: Guenailus, Gwenhael, Gwendal, Guennal, Guenaël, Guenhaël, Guenau, Vinailus
französische Namen: Guénault, Guinal, Guénal, Guénaud, Gwénael
Gedenktag katholisch: 3. November
Übertragung der Gebeine: 17. Oktober
Name bedeutet: der großzügige Weiße (gälisch - bretonisch)


Guenaelus, Sohn eines Fürsten und der Levenez (Gwendivig, Lavéna), die gelegentlich als seine Mutter auch Verehrung genießt, traf im Alter von elf Jahren auf der Straße in Quimper zufällig mit Guengalaenus zusammen, überzeugte seine Eltern von seinem Entschluss und trat dann in dessen Kloster in Landévennec ein. Nach Guengalaenus' Tod 532 folgte er ihm im Amt des Abtes. In der Gegend um Quimper etablierte sich damals das Königreich Cornouaille, Guenaelus war beteiligt an der Errichtung des Bistums für dieses Gebiet in Quimper, dessen erster Bischof Corentin wurde. In Lanester - damals ein Teil der Gemeinde Caudan - gründete er ein weiteres Kloster an der Stelle der im 11. Jahrhundert auf den Überresten seines Klosters erbauten und ihm geweihten Kapelle, unweit des dort nach ihm benannten Brunnens, direkt am Mündungstrichter des Flusses Ester ins Meer.

Guenaelus' Verehrung verbreitete sich weit in der Bretagne und in Irland, viele Kirchen sind ihm geweiht, so auch die von ihm erbaute Klosterkirche in seinem Heimatort, die als ihm geweihte Kapelle erhalten ist. Im 9. Jahrhundert wurde seine Lebensgeschichte verfasst. 925 wurden seine Gebeine in die Kathedrale nach Vannes übertragen.

Vallée des Saints1 nahe Carnoët bei Saint-Brieuc
966 wurden Guenaelus' Reliquien aus Furcht vor den Normannen von Vannes nach Courcouronnes bei Paris gebracht, wo sie in der ihm geweihten Stiftskirche verehrt wurden; der größere Teil wurde aber 1222 nach Vannes zurückgegeben, wo der Kopf ab 1350 ausgestellt wurde. Vor 1660 wurde ein Teil der Reliquien aus Vannes in die Kathedrale des neu gegründeten Bistums nach Corbeil - dem heutigen Corbeil-Essonnes - gebracht. In der Französischen Revolution wurden die Reliquien in Courcouronnes ebenso wie die gesamte Kirche verbrannt, jene in Vannes gingen verloren.
Das ehemalige Kloster Saint-Guénolé in Landévennec wurde nach seiner Zerstörung von 913 Mitte des 10. Jahrhunderts wieder aufgebaut. In der Französischen Revolution wurde das Kloster 1792 aufgegeben, die Klostergemeinschaft aufgelöst und die Gebäude verkauft. Der neue Besitzer errichtete darin eine Kalk-Brennerei und verkaufte die Steine der Gebäude als Baumaterial. 1875 wurden die verbliebenen Reste von einem Käufer erworben der sich verpflichtete, zu retten, was noch zu retten war. Ab 1950 errichteten Benediktiner oberhalb der Ruinen des ehemaligen Klosters ein neues Kloster in Landévennec und weihten es Guengalaenus.
Das Kloster von Guenaelus in Caudan / Lanester wurde im 5. Jahrhundert durch die Normannen zerstört. Ab dem 11. Jahrhundert wurde an der Stelle des Klosters die Kapelle Saint-Guenaël errichtet.
1 ▲ Das
Vallée des Saints
entstand auf Initiative
eines Philosophieprofessors und praktizierenden Katholiken mit dem Ziel, die rund 1000 bekannten Heiligen der
Bretagne mit großen Skulpturen in der Tradition der hier
vielfältig verbreiteten Menhire darzustellen. Seit 2009 wurden nun 2,5 bis 7 Meter hohe Granitstatuen von Bildhauern in
einer Freiluftwerkstatt vor Ort geschaffen mit der Darstellung ihrer Gesichter und ihren den Legenden entnommenen Attributen.
Die Finanzierung übernehmen Mäzene, der Eintritt zu der Anlage ist frei, aber die Parkgebühr beträgt 9,50 €. Konflikte
zwischen dem Initiator und einem Mitstreiter, der Bankmanager ist, führten 2020 zum Rücktritt des erstern als Präsident der
Projektgesellschaft, weil er eine Kommerzialisierung befürchtet, die das spirituelle und kulturelle Anliegen überdeckt.
Kritiker bezeichen das Projekt als Anachronismus der Nostalgiker
, als Pseudo-Kunstwerk, um Legenden zu hören, wie
sie Kindern gefallen“
oder befürchten wie der Bischof von
Saint-Brieuc, dass keltischer und christlicher
Glaube zu einem Synkretismus verschmelzen
. 2025 standen rund 200 Statuen in der Anlage, die in Wahrheit kein Tal, sondern
die Flanke eines Hügels ist; sie werden von fast einer halben Million Besucher jährlich bestaunt.
Die Ruinen des
alten Klosters in Landévennec und das dort
eingerichtete Museum können von April bis Oktober täglich außer montags von 10.30 Uhr bis 13 Uhr und von 14 Uhr bis 18 Uhr -
von Juli bis September wochentags durchgehend und bis 19 Uhr - besichtigt werden, der Eintritt beträgt 8 €. (2025)
Die Kathedrale in Rennes ist täglich von
9.30 Uhr bis 12 Uhr und von 15 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. (2025)
Heiligenlexikon
als USB-Stick oder als DVD
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 02.08.2025
Quellen:
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Saint_Gwena%C3%ABl - abgerufen am 18.07.2023
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Caudan - abgerufen am 18.07.2023
• https://www.katolsk.no/biografier/historisk/glandeve - abgerufen am 18.07.2023
• https://www.zonedeloudeac.catholique.fr/Les-SAINTS-de-nos-paroisses-SAINT-GUEN.html - abgerufen am 26.06.2025
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Lanester#Histoire - abgerufen am 26.06.2025
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.