Lukas von Demenna
auch: von Armento
Gedenktag katholisch: 5. Februar
Gedenktag orthodox: 13. Oktober
Name bedeutet: aus Lukanien stammend (griech.)
Lukas, Sohn der vornehmen Eltern Johannes und Tedibia, wurde gegen deren Willen Basilianermönch im damaligen Kloster Santa Maria Latina in Agyrion - dem heutigen Kloster San Filippo in Agira. Dann lebte er einige Zeit mit Elias Speleota im Kloster an Santa Lucia in Reggio di Calabria. Als er vor den Sarazenen fliehen musste, ging er nach Noa - dem heutigen Neopoli - bei Potenza, wo er sich mit seinen Anhängern an einer alten, Petrus geweihten Kirche niederließ, die sie wieder aufbauten. Nach sieben Jahren bauten sie in der Gegend am Fluss Agri auch das Kloster St. Julian, was aber den Landesherren Landolf IV. von Capua erzürnte. Als Kaiser Otto I. die Gegend angriff, ging Lukas mit seinen Gefährten nach Armento und baute ein stark befestigtes Kloster - an der Stelle der heutigen, Vitalis von Castronovo geweihten Kirche -, das Lukas als HegumenosEin Hegumenos (griech.„ἡγούμενος, Führer / Leiter”) ist in den orthodoxen Kirchen der Vorsteher eines Klosters, entsprechend etwa dem westlichen Prior / Probst. Er steht hierarchisch unter dem Archimandriten. leitete.
Nahe Armento wehrten sich Lukas und seine Mönche 972 erfolgreich gegen einen neuen Angriff der Sarazenen - wohl unter Abu l-Qasim Ali -; auf Pferden kämpften sie nicht ohne Blutvergießen gegen die Angreifer - ein damals für Mönche völlig untypisches Vorgehen, aber historisch bezeugt. Die Legende lässt dabei Lukas auf einem weißen Pferd voranstürmen - genau so wie Jakobus „der Ältere” 844 in der Schlacht von Clavijo; dies geschah demnach nahe der heutigen Kirche Maria Santissima della Stella - auch dies erinnert also an Compostela; der Stein, an dem dieses geschah, wird heute vor der Lukaskirche in Armento gezeigt.
Seiner verwitweten Schwester Katherina errichtete Lukas ein Maria geweihtes Kloster - wohl an der Stelle der heutigen Kirche Maria Santissima della Stella im Gebiet von Armento -; auch deren beide Söhne wurden Mönche. Die letzten drei Jahre seines Lebens war er durch Krankheit behindert; sein Tod wurde ihm durch einen Engel angekündigt.
Sabas der Jüngere begleitete Lukas beim Sterben und bestattete ihn in seinem Kloster in Armento. Ein Schüler oder Verwandter von Lukas verfasste gleich nach seinem Tod seine Lebensgeschichte in griechischer Sprache, sie wurde im Jahr 1194 ins Lateinische übersetzt. Lukas' und Sabas' Gebeine wurden dann in die Kathedrale nach Tricarico bei Matera gebracht, schließlich kamen sie wieder nach Armento in die 1040 erbaute und dann Lukas geweihte Kirche, wo sie nun in einer Vitrine liegen.
Lukas wurde häufig mit Lukas von Carbone verwechselt - auch in den Acta Sanctorum -; diese Verwechslung basiert auf der eines Heimatforschers aus dem Jahr 1600.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 25.04.2022
Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• https://it.wikipedia.org/wiki/Luca_di_Demenna - abgerufen am 25.04.2022
• https://it.wikipedia.org/wiki/Armento#Architetture_religiose - abgerufen am 25.04.2022
• https://vincenzopetrocelliblog.wordpress.com/2015/08/19/sulle-orme-di-san-luca-abate-alla-ricerca-di-tramutola-vecchia - abgerufen am 25.04.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.