Ökumenisches Heiligenlexikon

Jakobus der Ältere

auch: der Große

1 Gedenktag katholisch: 25. Juli
Fest
Hochfest in Spanien und im Dom in Innsbruck
Diözesankalender Innsbruck, Eigenfest der Kavallerie im spanischen Militärerzbistum
Fest II. Klasse      Im alten Messbuch entspricht die II. Klasse einem Fest.
Die Feste II. Klasse werden auch in den geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) gefeiert und verdrängen die Tagesliturgie.

in Russland: 30. April
im mozarabischen      Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Ritus: 30. Dezember
Übertragung des Kopfes ins Kloster St-Vaast: 3. Januar
Übertragung von Reliquien in die Jesuitenkirche São Roque nach Lissabon: 25. Januar
Weihe der Kirche in Santiago de Compostela: 7. Mai
Übertragung der Armreliquie ins Jakobus-Kloster nach Lüttich 1056: 13. Mai
Erscheinung in Santiago: 23. Mai
Auffindung der Gebeine in Verona: 24. Mai
Übertragung der Gebeine: 30. Mai
Übertragung der Gebeine nach Toulouse: 15. Oktober
Übertragung der Gebeine von Padrón nach Santiago de Compostela: 30. Dezember (Fest im Erzbistum Santiago de Compostela)
bedacht im Eucharistischen      Die Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. Hochgebet I, im Ambrosianischen      Die Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet. Hochgebet I, im mozarabischen      Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Hochgebet und im Keltischen Hochgebet I

1 Gedenktag evangelisch: 25. Juli

1 Gedenktag anglikanisch: 25. Juli

1 Gedenktag orthodox: 30. April, 15. November

1 Gedenktag armenisch: 21. Februar, 30. April, 25. Dezember, 29. Dezember

1 Gedenktag koptisch: 12. April, 30. April, 27. September, 30. November
Teilnehmer an der Verklärung Jesu: 6. August

1 Gedenktag äthiopisch-orthodox: 12. April, 30. April
Tag der Berufung zum Apostel: 27. September

1 Gedenktag syrisch-orthodox: 30. April, 1. Mai, 7. Mai, 8. Mai, 27. Dezember, 29. Dezember

Name bedeutet: der Nachgeborene oder: Gott schützt (hebr. - latein.)

Apostel, Märtyrer
* am See Gennesaret in Galiläa, dem heutigem Jam Kinneret in Israel
† um Ostern 43 in Jerusalem in Israel


Medaillon aus Siena, um 1320, in den vatikanischen Museen
Medaillon aus Siena, um 1320, in den vatikanischen Museen

Jakobus war der Sohn des Fischers Zebedäus und der Salome sowie der ältere Bruder des Jüngers Johannes, beide gehörten zu den erstberufenen Jüngern. Jesus gab den zwei Brüdern wegen ihres Eifers den Beinamen Boanerges, Donnersöhne (Markusevangelium 3, 17). Jakobus zählte neben seinem Bruder und Petrus zu den drei bevorzugten Jüngern, die bei der Verklärung Jesu und in seiner Todesangst im Garten Getsemani (Markusevangelium 14, 33) dabei waren. Während die Apostelgeschichte vom Wirken Petrus' und Johannes' ausführlich berichtet, wird von Jakobus nur die Hinrichtung durch König Herodes Agrippa I. von Judäa im Jahr 43 - verbunden mit einer Verfolgung anderer Christen - erwähnt (Apostelgeschichte 12, 1 - 2); Jakobus war somit der erste Märtyrer unter den Aposteln. Der Überlieferung zufolge verkündete er zuvor das Evangelium in der Gegend um Samaria - dem heutigen Shomron / as-Samarah - und Jerusalem.

Statue in der Kathedrale in Ourense
Statue in der Kathedrale in Ourense

Jakobus wurde durch Herodes Agrippa I., dem im Jahr 41 von Rom eingesetzten König und damit drittem Nachfolger von Pontius Pilatus, hingerichtet. Legenden berichten vom Zauberer Hermogenes, den Jakobus überwand, von Dämonen befreite und dessen Zauberbücher er dann ins Meer werfen ließ. Auf seinem Wege zur Richtstätte heilte Jakobus demnach einen Lahmen und bat den Henker um eine Flasche Wasser, damit er Josias, der ihm den Strick umgelegt hatte und sich ebenfalls auf dem Hinrichtungsplatz bekehrte, taufen könne; auch Josias wurde daraufhin mit Jakobus enthauptet.

In Jerusalem steht die Jakobskirche angeblich an der Stelle seines Martyriums. Im Jahr 70 seien seine Gebeine auf den Berg Horeb / Sinai ins Jakobskloster - das heutige Katharinenkloster - gebracht worden.

In Spanien verbreitet ist die Überlieferung, dass Jakobus dort gleich nach der Himmelfahrt Christi gepredigt und Jünger geworben habe mit der Prophezeiung, dass er nach seinem Tod dort Unzählige bekehren werde. An diese Überlieferung schließt das Fest Unsere Liebe Frau von der Säule an. Jakobus' Grab soll vergessen worden sein, bis er sich dem Eremiten Pelayo / Pelagius auf dem so genannten Sternenfeld, spanisch Compostela, - einer vorchristlichen Nekropole - offenbarte. 813 wurde dort mit dem Bau eines Wallfahrtszentrums begonnen, am 25. Juli 816 - daher der Gedenktag - wurden Jakobus' Reliquien in der neuen Kirche beigesetzt.

Das ursprünglich von den Mauren erbaute Kastell oberhalb des Dorfes Clavijo, später - erstmals dokumentiert 960 - als Burg der christlichen Herrscher ausgebaut; das große Gebäude im Dorf ist die Jakobus geweihte Kirche aus dem 16./17. Jahrhundert
Das ursprünglich von den Mauren erbaute Kastell oberhalb des Dorfes Clavijo, später - erstmals dokumentiert 960 - als Burg der christlichen Herrscher ausgebaut; das große Gebäude im Dorf ist die Jakobus geweihte Kirche aus dem 16./17. Jahrhundert

Die Entdeckung des Grabes fiel in eine Zeit, in der sich die nordspanische Kirche mit dem Bischof Theodemir von Iria Flavia - heute ein Ortsteil von Padrón - gegen die westgotische Kirche von Toledo profilieren wollte, er legte den Grundstein für die Jakobuskirche in Santiago de Compostela, die 870 geweiht wurde; Santiago wurde bald zu einem Eckpfeiler des mittelalterlichen Europa. Im Zuge der Reconquista, der Rückeroberung Spaniens von den maurischen Besatzern, fiel Jakobus eine neue Rolle zu: Er galt jetzt als Santiago Matamorus, als berittener Schlachtenhelfer und Maurentöter. In der Schlacht von Clavijo 844 überwand Jakobus demnach, auf dem Pferd voranstürmend, mit den Seinigen die Mauren und führte so König Ramiro von Asturien zum Sieg; die Schlacht sei ausgelöst worden, weil der König sich weigerte, 100 Jungfrauen als Tribut abzugeben. Jakobus soll auch schon in die Schlachten Karls des Großen eingegriffen haben.

Im 9. Jahrhundert wurde von den Königen Alfons II. und Alfons III. eine Basilika errichtet, Santiago de Compostela wurde ein Wallfahrtsort für Nordspanien. Um 930 sind dann erstmals Wallfahrer aus Süddeutschland, aus der Gegend um den Bodensee, nachgewiesen. Im 11./12. Jahrhundert wurde Santiago - besonders gefördert durch die Reformen von ClunyDie Reformen von Cluny gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Cluny in Burgund. Ziel war die strenge Beachtung der Benediktinerregel und Vertiefung der Frömmigkeit des einzelnen Mönches sowie eine neue Gewissenhaftigkeit bei der Feier des täglichen Gottesdienstes. Die Klosterwirtschaft sollte selbständig zum Erhalt des Klosters dienen können und die Klöster aus dem Herrschaftsanspruch der weltlichen Herren aber auch der Bischöfe herausgenommen und direkt dem Schutz des Papstes unterstellt werden. - zu einem der größten Wallfahrtszentren des Abendlandes, durch ganz Europa führten feste Wege dorthin. 1078 wurde mit dem Bau der Kathedrale begonnen, die 1128 geweiht wurde und im 18. Jahrhundert ihren barocken Mantel erhielt. 1095 wurde der Bischofssitz von Iria Flavia nach Santiago verlegt, 1120 die Diözese zum Erzbistum erhoben. Seit 1122 gilt jedesmal, wenn der Gedenktag auf einen Sonntag fällt, das Jahr als heiliges - so das Jahr 2010 und das Jahr 2021 1; die Wallfahrer erhalten dann seit dem 15. Jahrhundert vollkommenen Ablass aller Sündenstrafen. Im Heiligen Jahr 2004 wurden zwölf Millionen Besucher gezählt, die durch die Heilige Pforte der Vergebung an der Ostseite der Kathedrale gingen.

Kathedrale in Santiago de Compostela von Westen, davor der Palast „de Raxoi” für den Klerus aus dem 18. Jahrhundert, heute Rathaus der Stadt, (links) und dem Hieronymuskolleg aus dem 17. Jahrhundert, heute Universität (rechts)
Kathedrale in Santiago de Compostela von Westen, davor der Palast de Raxoi für den KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. aus dem 18. Jahrhundert, heute Rathaus der Stadt, (links) und dem Hieronymuskolleg aus dem 17. Jahrhundert, heute Universität (rechts)

Im 12. Jahrhundert wurden die spanischen Traditionen schriftlich fixiert. Um 1135 entstand die Legende, Kaiser Karl der Große habe das Grab besucht und mit Hilfe seines getreuen Roland von den Mauren befreit; sie wurde weit verbreitet, eine der populärsten des Mittelalters und entfachte wirksam Werbung für die Wallfahrt. Gleiches gilt für den Papst Callistus II. zugeschriebenen, nach ihm benannten Codex Calixtinus, der neben Legenden, Wunderberichten, liturgischen Texten auch einen Reiseführer für die Routen durch Frankreich und bis Santiago de Compostela enthält. Es entstanden nun weitere Pilgerführer und das Liber Sancti Jacobi, Buch des Heiligen Jakobus, mit der Sammlung der Wundergeschichten. Jakobus wurde zum Patron der Reformorden, der Ritter als miles Christi, Soldat Christi und als Maurentöter, schließlich der Pilger und Pilgerwege nach Santiago. Seit Ende des 14. Jahrhunderts förderten Jakobus-Bruderschaften die Wallfahrt.

Armreliquie in der Kathedrale in Pavia
Armreliquie im Reliquiar von 1599, in der Kathedrale in Pavia

Andere Legenden berichten von der Einkehr eines Ehepaars aus Xanten auf ihrer Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela. Zusammen mit ihrem Sohn machten sie Rast in einem Wirtshaus in Santo Domingo de la Calzada; weil dieser Sohn die ihm angetragene Tochter des Wirtes nicht zur Frau nehmen wollte, steckte der Wirt - oder die Tochter selbst - ihm heimlich einen Silberbecher in den Rucksack, damit er für den angeblichen Diebstahl gehenkt werde. Als dies erfolgte, hielt Jakobus den am Strick Hängenden hoch, damit er unversehrt blieb; die Eltern kamen an die Richtstätte, fanden den Sohn noch lebend und konnten ihn vom Galgen nehmen. Vor dem ob solch eines Wunders ungläubigen Richter flog das Brathuhn vom Teller als Beweis, dass Tote tatsächlich lebendig werden können; der Richter erkannte sein Fehlurteil, nun wurde der betrügerische Wirt gehenkt.

Spanische Darstellungen erzählen ebenfalls zahlreiche Wunder: den Steinblock, der sich von selbst als Sarkophag für Jakobus schloss und den Wagen mit den wilden Rindern, die den Sarkophag an die Stelle fuhren, wo später die Kirche in Santiago gebaut wurde.

Statue am Hochaltar in der Kathedrale in Santiago de Compostela - das Ziel der Pilger, die über eine Treppe steigen und den Kopf von hinten berühren können
Statue am Hochaltar in der Kathedrale in Santiago - das Ziel der Pilger, die über eine Treppe steigen und den Kopf von hinten berühren können

Bis ins 15. Jahrhundert zog Santiago de Compostela mehr Pilger an als Rom oder Jerusalem. In Skandinavien nannte man Spanien zu jener Zeit Jakobsland. Die Pilger auf dem Camino, dem Jakobsweg, erhielten am Ziel damals eine Muschel, mit der sie dann ihren Pilgerhut zierten. 1504, nach dem Ende der Reconquista, wurde die Universität gegründet, die heute zu einer der größten in Europa gehört. Ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts verloren die Pilgerfahrten nach Santiago an Bedeutung, im 19. Jahrhundert wurden auch viele der kostenlosen Unterkünfte für Pilger entlang der Wege aufgegeben.

Als nach dem Abflauen der Wallfahrten 1879 Jakobus' Reliquien aufgefunden wurden, bekam das Pilgerwesen Aufschwung. Und nachdem 1937 General Franco den Sieg der Faschisten in einer entscheidenden Schlacht des Bürgerkrieges - errungen am 25. Juli und in einem heiligen Jahr - als mit Jakobus' Hilfe erstritten erklärte, die Jakobusverehrung nationalistisch zu instrumentalisieren begann, den Gedenktag zum spanischen Nationalfeiertag machte und Gedenken und Wallfahrten unterstützte, begann eine neue Blütezeit.

Seit den 1970er-Jahren ist die Wallfahrt nach Santiago de Compostela nicht nur als touristisches Erlebnis wieder modern geworden. Viele Menschen unternehmen die Pilgerreise auch auf der Suche nach erlebter Spiritualität oder nach sich selbst zeitaufwändig zu Fuß, per Fahrrad oder auf dem Pferd. Wer wenigstens 100 km zu Fuß oder 200 km mit dem Fahrrad hinter sich gebracht hat und dies durch Stempel in seinem Pilgerpass nachweisen kann, erhält im Pilgerbüro die ersehnte Urkunde; im Jahr 2004 kamen 179.932 neben den jährlich 10 Millionen Touristen als Pilger, 2017 wurde erstmals die 300.000-Marke übertroffen. Über den Pilgern schwingt zum Schluss mancher Gottesdienste ein riesengroßer Weihrauchkessel durch die Kirche. Der 25. Juli wird als Höhepunkt mit einem großen Feuerwerk begangen.

Der Reliquenschrein in der Krypta der Kathedrale in  Santiago de Compostela
Der Reliquienschrein in der Krypta der Kathedrale in Santiago de Compostela

1987 erklärte der Europarat den Jakobsweg zum ersten Europäischen Kulturweg, denn er dokumentiere den Werdegang Europas und sei die idealtypische europäische Route. 1993 nahm die UNESCO den Jakobsweg in Spanien mit 166 Ortschaften und 1800 Bauwerken in die Liste des Weltkulturerbes auf; 1998 wurden auch die vier traditionellen Jakobswege in Frankreich mit 72 Bauwerken in die Liste eingefügt.

Jakobus landete der Überlieferung zufolge an der Mündung des Flusses Sar in Padrón, dort wird in der Kirche Santiago Apostolo der Stein gezeigt, an dem sein Boot festgemacht habe. In der nahen ehemaligen römischen Siedlung Iria Flavia war der Bischofssitz, dessen Bischof Theodemir den Grundstein der ersten Kirche in Santiago de Compostela legte. Der Gedenktag an die angebliche Überführung der Gebeine von Iria Flavia in die neue Kirche, der 30. Dezember, wird in Santiago de Compostela ebenfalls groß gefeiert; der spanische König oder ein von ihm entsandter Vertreter bringt die ofrenda dar, d. h., er drückt den Dank und die Verehrung in einer Rede an den Apostel aus.

Cosmas Damian Asam: Jakobus als Fürbitter für die leidende Menschhheit, 1722/1723, Deckenfresko im Jakobus geweihten Dom in Innsbruck
Cosmas Damian Asam: Jakobus als Fürbitter für die leidende Menschhheit, 1722/1723, Deckenfresko im Jakobus geweihten Dom in Innsbruck
Relief: Jakobus' Schüler Theodor und Athanasius bringen seinen Leichnam nach Spanien, 16./17. Jahrhundert, in der Kirche Santiago Apostolo in Padrón
Relief: Jakobus' Schüler Theodor und Athanasius bringen seinen Leichnam nach Spanien, 16./17. Jahrhundert, in der Kirche Santiago Apostolo in Padrón

Am Jakobstag brachten in Mitteleuropa früher die Bauern die ersten reifen Äpfel zur Segnung, oft war dies ein Markttag. Als billigen Jakob bezeichnet man einen Händler, der an solchen Märkten seine Waren günstig verkauft. Das Sprichwort das ist nicht der wahre Jakob drückt bis heute die verbreiteten Zweifel an der Echtheit der Reliquien und der mit ihnen verbundenen Überlieferung aus. In Österreich und Südtirol tragen elf Orte seinen Namen. Reliquien liegen in der Kirche San Paolo fuori le Mura in Rom, in der Kathedrale in Pavia, in der ehemaligen Abtei St. Mariastern in Panschwitz-Kuckau bei Kamenz in der Oberlausitz und angeblich auch in Toulouse.

Attribute: als Pilger, als Ritter (Maurentöter), mit Muschel
Patron von Spanien und Innsbruck; der Krieger, Arbeiter, Lastenträger, Seeleute, Hutmacher, Strumpfwirker, Wachszieher, Kettenschmiede, Apotheker und Drogisten; der Pilger und Wallfahrer; für das Wetter, für Gedeihen der Äpfel und Feldfrüchte; gegen Rheumatismus
Bauernregeln: Ist es drei Tage vor Jakobi schön, so wird das Korn dauerhaft.
Um Jakobi heiß und trocken, / kann der Bauersmann frohlocken.
Wenn die Tage um Jakobi sehr sommerlich sind, wird das Weihnachtsfest sehr winterlich.
Jakobi klar und rein, / wird das Christfest frostig sein.
Vom Jakobustag der Vormittag, / das Wetter zu Weihnachten deuten mag.
Gegen Margareten und Jakoben / die stärksten Gewitter toben.
Vor Jakobi eine Rübe, nach Jakobi ein Rübchen.
Ist Jacobus am Ort, ziehn die Störche bald fort.
Wenn Jacobi tagt, / werden die jungen Störche vom Nest gejagt.

1 Da wegen der Corona-Pandemie im Jahr 2021 Wallfahrten nicht oder nur eingeschränkt möglich sind, hat Papst Franziskus dieses heilige Jahr bis ins Jahr 2022 verlängert.

Oberhalb der Landungsstelle in Padrón predigte Jakobus der Überlieferung zufolge auf diesen Felsen den einheimischen Heiden und ließ mit seinem Stab eine heilkräftige Quelle entspringen; daneben wurde die Einsiedelei Santiaguiño do Monte errichtet, die im 15. Jahrhundert erneuert wurde; an diesem Ort stand zuvor ein vorchristliches, 301 bezeugtes Heiligtum
Oberhalb der Landungsstelle in Padrón predigte Jakobus der Überlieferung zufolge auf diesen Felsen den einheimischen Heiden und ließ mit seinem Stab eine heilkräftige Quelle entspringen; daneben wurde die Einsiedelei Santiaguiño do Monte errichtet, die im 15. Jahrhundert erneuert wurde; an diesem Ort stand zuvor ein vorchristliches, 301 bezeugtes Heiligtum

Die Entstehung der Jakobus-Legende

Acta Sanctorum - Übertragung des Kopfes

Literatur zu Santiago de Compostela

Bilder aus Santiago de Compostela


Bilder und Impressionen vom Jakobsweg gibt es in unserem Reiseblog

Catholic Encyclopedia

Jakobswege in Spanien

Jakobswege in Frankreich und der Schweiz

Eine wirklich schöne offizielle Website aus Santiago de Compostela mit sehr guten Informationen zur Geschichte, zu den Pilgerwegen, zu Santiago und der Region Galicien gibt es auf Deutsch und in anderen Sprachen. Hier können Sie auch mit mehreren Webcams das Geschehen in Santiago verfolgen.

Mattia Preti: Jakobus vor Unserer Liebe Frau von der Säule, um 1663, in der Konkathedrale St John's in Valletta auf Malta
Mattia Preti: Jakobus vor Unserer Liebe Frau von der Säule, um 1663, in der Konkathedrale St John's in Valletta auf Malta

In Deutschland gibt es eine umfangreiche und sehr farbige Homepage über Jakobus, Santiago und das gesamte Pilgerwesen, mit vielen interessanten links, ausführlichem, hilfreichem Serviceteil für Interessierte und Pilger und interessanten Berichten vom Jakobsweg.

In der Schweiz informiert Josef Schönauer über Pilgern auf dem Jakobsweg; er organisiert auch selbst Pilgerreisen. Klaus Schäfer bietet auf seiner Homepage interesante und wissenschaftlich fundierte Informationen zu Jakobus und zur Wallfahrt rund um Jakobus, Infos zur Planung und Vorbereitung einer Wallfahrt sowie Berichte von Wallfahrten nach Santiago. Detaillierte und hilfreiche Tipps für eine Wallfahrt in Deutschland gibt Familie Auer auf ihrer Website Pilgern in Deutschland.

Die Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela wird vor allem mit ihrer historischen Entwicklung beschrieben auf der Website des katholischen Internetdienstes.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Jakobswege durch die Schweiz stellt Hans Beumer in drei Büchern vor: der 1. Band behandelt die Wege von Norden nach Osten, der 2. Band die Wege in der Zentralschweiz und der 3. Band die Wege im Südwesten der Schweiz.

Die Burgruine oberhalb des Dorfes Clavijo kann nach kurzem Fußmarsch besucht werden; auf dem Berg gegenüber wurde eine Jakobus geweihte Kapelle erbaut, zu erreichen nach etwa einer Stunde Wanderung.
Das Museum der Kathedrale in Santiago de Compostela ist täglich von 9 Uhr bis 20 Uhr - von November bis März erst ab 10 Uhr - geöffnet, der Eintritt beträgt 6 €, für Pilger ist er frei. Zusätzlich kann das Portal der Herrlichkeit, das Hauptportal, für 4 € besichtigt werden, mit Führungen das Dach für 12 € und die archäologischen Ausgrabungen für 10 €; der Eintritt zu den Wechselausstellungen wechselt. (2015)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 18.10.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Sonntag Aktuell, 11. Juli 1999
• http://www.bauernregeln.net/juli.html nicht mehr erreichbar
• http://www.nachrichten.bistum-wuerzburg.de/bwo/dcms/sites/bistum/service/nachrichten/index.html?f_action=show&f_newsitem_id=36527 nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.. Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• Werner Schäfke: Nordwestspanien. DuMont Kunst-Reiseführer. DuMont, Köln 1987
• https://www.kath.ch/newsd/erstmals-ueber-300000-jakobspilger-in-santiago-angekommen - abgerufen am 18.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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