Ökumenisches Heiligenlexikon

Paternus der Ältere von Vannes

französischer Name: Paterne
auch: Padarn, Padern, Patern, Pern

1 Gedenktag katholisch: 15. April
Übertragung der Gebeine: 21. Mai

Name bedeutet: der Väterliche (latein.)

Einsiedler, Klostergründer, erster Bischof von Vannes
* in Wales
um 565 in Frankreich


Paternus, Sohn des walisischen Adeligen Petran und dessen Frau Guean / Gwenn, lebte - wie auch Paternus von Avranches, mit dem er gelegentlich verwechselt wurde, deshalb zur Unterscheidung der Beiname - in seiner Jugend als Einsiedler, in der Gegend um Cardigan in Wales. Dort gründete er der Überlieferung zufolge Klöster und Kirchen, darunter die später nach ihm benannte Kirche Clan-Patern Vaur, Kirche des großen Paternus in Llanbadarn Fawr. Dann begleitete er David von Menevia auf dessen Pilgerreise ins Heilige Land; dort wurde er in Jerusalem durch Patriarchen Johannes III. zum Bischof geweiht 1. Auf der Rückreise wurde er um 465 zum Bischof von Vannes in der Bretagne eingesetzt, als der er unfern dieser Stadt ein Kloster erbaute. Im Alter wurde er aus unbekannten Gründen aus seinem Bistum vertrieben, zog sich wieder als Einsiedler zurück und starb an einem unbekannten Ort.

Die Ungerechtigkeit der Vertreibung von Paternus sah die Bevölkerung von Vannes der Überlieferung nach ein, als sich nach seinem Tod Dürre und Hungersnot ausbreitete, deshalb holten sie seine Gebeine in die Stadt und erbauten die ihm geweihte Kirche. Paternus wurde dann nicht nur in Vannes verehrt, sondern in der ganzen Bretagne als einer der sieben Heiligen Gründer der Kirche in der Bretagne. 3 Paternus' Lebensgeschichte wurde erst im 14. Jahrhundert verfasst.

In Wales gibt es die Überlieferung, Paternus - dort Pabiali oder Partypallai genannt - sei eines der 24 Kinder von König Brychan von Brecon / Brycheiniog und der Rigrawst gewesen und damit der Bruder von Almedha, Dwynwen von Llanddwyn, Gwenfyl und Callwen, == Endelienta, Mabenna, Menefrida, == Morwenna, Nectan von Hartland, Tudclyd, Tudful und anderen.

Manche Überlieferung sagt, dass Paternus' Reliquien zusammen mit jenen von Gildas dem Weisen in dem - angeblich - von diesem gegründeten Kloster Kloster Saint-Gildas de Rhuys bei Vannes liegen.

Das Kloster Saint-Gildas de Rhuys wurde um 920 wegen der Invasion der Normannen aufgegeben, ab 1008 auf Wunsch des Herzogs Gottfried I. von der Bretagne aber wieder aufgebaut, durch Felix von Rhuys neu gegründet und besiedelt mit Mönchen aus dem Kloster Fleury im heutigen Saint-Benoît-sur-Loire. In der Französischen Revolution wurden die Mönche vertrieben, die Gebäude wurden 1796 verkauft, die Kirche wurde Pfarrkirche. 1804 kaufte die Gründerin der Barmherzigen Schwestern von Saint-Louis die Klostergebäude, bis heute werden sie von dieser Kongragation bewohnt, die darin ein Gäste- und Einkehrhaus unterhält.

Patron von Vannes; für Regen

1 Das kann nicht stimmen: David von Menevia wurde erst um 520 geboren, Patriarch Johannes III. amtierte erst ab 513.

2 Das Vallée des Saints entstand auf Initiative eines Philosophieprofessors und praktizierenden Katholiken mit dem Ziel, die rund 1000 bekannten Heiligen der Bretagne mit großen Skulpturen in der Tradition der hier vielfältig verbreiteten Menhire darzustellen. Seit 2009 wurden nun 2,5 bis 7 Meter hohe Granitstatuen von Bildhauern in einer Freiluftwerkstatt vor Ort geschaffen mit der Darstellung ihrer Gesichter und ihren den Legenden entnommenen Attributen. Die Finanzierung übernehmen Mäzene, der Eintritt zu der Anlage ist frei, aber die Parkgebühr beträgt 9,50 €. Konflikte zwischen dem Initiator und einem Mitstreiter, der Bankmanager ist, führten 2020 zum Rücktritt des erstern als Präsident der Projektgesellschaft, weil er eine Kommerzialisierung befürchtet, die das spirituelle und kulturelle Anliegen überdeckt. Kritiker bezeichen das Projekt als Anachronismus der Nostalgiker, als Pseudo-Kunstwerk, um Legenden zu hören, wie sie Kindern gefallen“ oder befürchten wie der Bischof von Saint-Brieuc, dass keltischer und christlicher Glaube zu einem Synkretismus verschmelzen. 2025 standen rund 200 Statuen in der Anlage, die in Wahrheit kein Tal, sondern die Flanke eines Hügels ist; sie werden von fast einer halben Million Besucher jährlich bestaunt.

3 Diese sind neben Paternus
Maclovius (Malo) von Aleth
Tugdual von Tréguier
Samson von Dol
Brieuc von Saint-Brieuc
Paulus Aurelianus
Corentin von Quimper.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 26.07.2025

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.