Ökumenisches Heiligenlexikon

Robert von Arbrissel

1 Gedenktag katholisch: 25. Februar

Name bedeutet: der ruhmreich Glänzende (germanisch - althochdt.)

Priester, Klostergründer
* um 1045 in Arbrissel bei Rennes in Frankreich
25. Februar 1117 (?) in Maisonnais bei Châteauroux in Frankreich


Statue in der Kirche in Arbrissel
Statue in der Kirche in Arbrissel

Robert war ein Sohn von Damaliochus, des Pfarrers von Arbrissel, und dessen Frau Orguenden. Er studierte in Paris und wurde nach dem Tod seines Vaters dessen Nachfolger als Pfarrer in Arbrissel. Nachdem Bischof Silvester von Rennes 1078 abgesetzt wurde, weil er nicht die nötigen Weihen erhalten hatte und weil er entgegen den Beschlüssen des 1. Konzils im Lateran nicht wie nun gefordert ehelos lebte, verzichtet Robert auf sein Pfarramt und ging erneut zu Studien nach Paris. 1089 wurde er Erzpriester in Rennes, 1093 in Angers. Auch unter dem Einfluss der Reformen von Papst Gregor VII. entschloss er sich nun zur Beendigung seiner eigenen Ehe und zu einem streng asketischen Leben. 1095 zog er sich zurück in den Wald in La Roë bei Craon, wo sich ihm Bernhard von Tiron und dann Reginald von Mélinais sowie weitere Gefährten anschlossen; daraus wuchs das Kloster als Stift für Chorherren. Dann verließ Robert diese Gründung, um als wandernder Bußprediger zu wirken; Papst Urban II. verlieh ihm 1096 hierzu die Erlaubnis.

Eustache Sorsay: Robert predigt, Kupferstich, aus: Maurice Lachatre: Histoire des papes, um 1850
Eustache Sorsay: Robert predigt, Kupferstich, aus: Maurice Lachatre: Histoire des papes, um 1850

Nachdem zahlreiche Männer und Frauen sich dem wandernden Prediger Robert angeschlossen hatten, gründete er 1101 in Fontevrault - dem heutigen Fontevraud-l'Abbaye - ein Männer- und ein Frauenkloster, dazu ein Krankenhaus und eine Unterkunft für bekehrte Prostituierte. Die Leitung übertrug er 1115 den Oberinnen des Frauenklosters, er selbst verstand sich als Berater - ob dieser Entscheidung gilt Robert auch als Wegbereiter des Feminismus. Bald machte er sich wieder predigend auf die Wanderschaft und gründete weitere Klöster nach dem Vorbild von Fontevrault. Er starb im von ihm gegründeten Priorat Orsan in Maisonnais.

Von Zeitgenossen wurde Robert ob seiner anspruchsvollen Reformen bewundert oder abgelehnt. Bald nach seinem Tod verfasste Erzbischof Balderich von Dole auf Bitten der Äbtissin Petronilla von Fontevrault eine Lebensgeschichte; eine zweite wurde kurz darauf von Andreas, Prior in Fontevrault, geschrieben.

Im Chorherrenstift in La Roë wurde 1098 der erste Altar durch den Bischof von geweiht. In der Französischen Revolution wure das Kloster aufgehobe, die Gebäude wurden 1791 verkauft, die Kirche und Abteigebäude wurde ab 1974 restauriert.

Kanonisation: Roberts Kühnheit in manchen Fragen verhinderte seine angestrebte Heiligsprechung, er wird dennoch im Martyrologium Romanum als selig verzeichnet.

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Catholic Encyclopedia

Schriften von Robert und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 15.06.2025

Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• Infotafel in der Kirche in Arbrissel

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel Robert von Arbrissel, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/BiographienR/Robert_von_Arbrissel.html, abgerufen am 21. 6. 2025
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.