Ökumenisches Heiligenlexikon

Bathilde

auch: Balthild

1 Gedenktag katholisch: 30. Januar
Übertragung der Gebeine: 17. März, 27. März, 28. März

Name bedeutet: mutige Kämpferin (althochdt.)

Königin, Nonne
* um 630 in England (?)
30. Januar 680/681 in Chelles in Frankreich


V. Thérasse: Bathilde-Statue, 1848, im Jardin du Luxembourg in Paris
V. Thérasse: Bathilde-Statue, 1848, im Jardin du Luxembourg in Paris

Bathilde wurde als kleines Mädchen von den Wikingern aus ihrer Heimat verschleppt und 641 als Sklavin an Erchinoald, den Hausmeier von Neustrien, verkauft. Hoch geschätzt ob ihrer Klugheit, wurde König Chlodwig II., der sie bei einem Besuch kennengelernt hatte, auf sie aufmerksam und heiratete sie um 649. Ihr Aufstieg machte sie nicht hochmütig, sie war Armen fürsorglich zugetan. Nach dem Tod ihres Mannes 657 wurde Bathilde Regentin für den sechsjährigen Thronfolger Chlothar III. Mit Hilfe des neuen Hausmeiers Ebroin und der Bischöfe Aldowin von Rouen, Eligius von Noyon und Genesius von Lyon betrieb sie energisch ihre Politik. Sie schaffte den Sklavenhandel ab, bekämpfte die Simonie, stiftete Krankenhäuser und gründete Klöster, darunter Corbie für Mönche und Chelles für Nonnen. Durch die Einführung der Regel des Klosters Luxeuil - im heutigen Luxeuil-les-Bains - in den Klöstern und Kirchen sorgte sie für eine Stärkung des kirchlichen Lebens durch mönchische Regeln und zugleich für die enge Anbindung der Klöster ans Königshaus.

662 sicherte Bathilde ihrem jüngsten Sohn Childerich II. das Königtum in Austrasien, zugleich gab es heftige Konflikte mit Burgund, v. a. mit Bischof Aunemund von Lyon - deshalb wurde Bathilde später auch als bischofsmordende Isebel 1 gezeichnet. Um 675 wurde sie nach einer Intrige des Adels verbannt und zog sich nach der Übernahme der Regierungsgeschäfte durch ihre erwachsenen Söhne ins Kloster Chelles zurück, wo sie noch 15 Jahre lang dienend und mit harter Arbeit wie alle Nonnen lebte.

Kanonisation: Bathilde wurde durch Papst Nikolaus I.kanonisiert.

1 Isebel, Frau des Königs Ahab von Israel im 9. Jahrhundert v. Chr., verführte ihren Mann nach 1. Könige 16, 29 - 34 dazu, sich vom Gott der Väter Israels ab- und ihren phönizischen Göttern zuzuwenden. Sie gilt als verantwortlich für die Ermordung zahlreicher Propheten und war die Gegenspielerin von Elija. Ihr Name wurde zum Synonym für eine boshafte und gewalttätige Frau.

Catholic Encyclopedia





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 30.04.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• https://www.newadvent.org/cathen/02348b.htm - abgerufen am 30.04.2023
• http://www.encyclopedie-universelle.com/abbaye%20-%20art%20mérovingien%201-3.html nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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