Ökumenisches Heiligenlexikon

Nikodemus

1 Gedenktag katholisch: 31. August
Übertragung von Reliquien in die Jesuitenkirche São Roque nach Lissabon: 25. Januar
Auffindung der Gebeine: 3. August

1 Gedenktag orthodox: 3. Sonntag der Osterzeit (Sonntag der Myrrheträger), 2. August

1 Gedenktag armenisch: 15. September
Erhebung der Gebeine und Übertragung nach Jerusalem: 9. April

1 Gedenktag äthiopisch-orthodox: 25. Juli

1 Gedenktag syrisch-orthodox: 11. März

Name bedeutet: der Sieger im Volk (griech.)

Pharisäer, Freund Jesu
nach 64 (?) in Israel


Dietrich Bouts der Ältere: Nikodemus (ganz rechts) bei der Einsargung Jesu, um 1450, National Gallery in London
Dietrich Bouts der Ältere: Nikodemus (ganz rechts) bei der Einsargung Jesu, um 1450, National Gallery in London

Der PharisäerDie Pharisäer (hebr. für „die Abgesonderten”) waren eine theologische Ausrichtung im Judentum zur Zeit des zweiten jüdischen Tempels (ca. 530 v. Chr. bis 70 n. Chr.) und wurden danach als rabbinisches Judentum die einzige bedeutende überlebende jüdische Strömung. Im Neuen Testament werden die Vertreter der Pharisäer in polemischer Weise als Heuchler kritisiert und herabgewürdigt. Die Pharisäer hielten nicht nur die niedergeschriebenen Gesetze Mose' für verbindlich, sondern befolgten auch die mündlich überlieferten Vorschriften der Vorfahren. Sie glaubten an eine Auferstehung der Toten und einen freien Willen des Menschen. Nikodemus, Mitglied des Hohen Rates am Tempel in Jerusalem, kam nachts zu Jesus, als der in Jerusalem weilte, um sich nach dem ewigen Leben zu erkundigen, denn er hatte erkannt dass du als Lehrer von Gott gekommen bist. Jesus belehrte ihn über die geistliche Neugeburt zur Erlangung des ewigen Lebens (Johannesevangelium 3, 1 - 21).

Als Jesu' Lehren Unruhe im Volk bewirkten, berieten Hohepriester und PharisäerDie Pharisäer (hebr. für „die Abgesonderten”) waren eine theologische Ausrichtung im Judentum zur Zeit des zweiten jüdischen Tempels (ca. 530 v. Chr. bis 70 n. Chr.) und wurden danach als rabbinisches Judentum die einzige bedeutende überlebende jüdische Strömung. Im Neuen Testament werden die Vertreter der Pharisäer in polemischer Weise als Heuchler kritisiert und herabgewürdigt. Die Pharisäer hielten nicht nur die niedergeschriebenen Gesetze Mose' für verbindlich, sondern befolgten auch die mündlich überlieferten Vorschriften der Vorfahren. Sie glaubten an eine Auferstehung der Toten und einen freien Willen des Menschen. Maßnahmen gegen Jesus; Nikodemus nahm an diesen Beratungen teil und setzte sich für Toleranz gegenüber Jesus ein (Johannesevangelium 7, 40 - 52). Nach Jesu' Kreuzigung brachte Nikodemus Gaben zur Salbung des Leichnams und half Joseph von Arimathaia bei der Bestattung (Johannesevangelium 19, 39f).

Der römische Geschichtsschreiber Flavius Josephus erwähnt in seinen Antiquitates (XIV, 37) einen zum Christentum bekehrten Nikodemus, der wohl Johannes bei der Abfassung seines Evangeliums inspiriert hat: der Evangelist zeichnet das Bild des Nikodemus als Verehrer Jesu und würdigt damit die Bedeutung des historischen Nikodemus in der frühchristlichen Gemeinde. Legenden zufolge wurde Nikodemus dann von Petrus und Paulus getauft und daraufhin aus dem Hohen Rat verstoßen; Gamaliel soll ihn daraufhin bei sich aufgenommen haben. Im Talmud, dem Buch der jüdischen Auslegung der alttestamentlichenWir verwenden den Begriff Altes Testament, wissend um seine Problematik, weil er gebräuchlich ist. Die hebräische Bibel, der „Tanach” - Akronym für „Torah” (Gesetz, die fünf Bücher Mose), „Nevi'im” (Propheten) und „Kethuvim” (Schriften) - hat aber natürlich ihre unwiderrufbare Bedeutung und Würde. Gesetze, wird erzählt, dass Jesus einen Schüler mit Namen Buni gehabt habe, der auch Naqdemon - also Nikodemus - ben Gorjon genannt wird. Dieser sei sehr reich gewesen sei und habe dem Volk während der Belagerung Jerusalems durch Kaiser Titus im Jahre 70 aus seinen Vorräten Nahrung verschafft.

'Il Volto Santo' - Kreuz, 12. Jahrhundert, im Sankt Martins-Dom in Lucca, hier mit kostbaren Votivgaben geschmückt - das missverstandene Kreuz, das sich mit der Legende der heiligen Kümmernis verbunden hat
Il Volto Santo - Kreuz, 12. Jahrhundert, im Sankt Martins-Dom in Lucca, hier mit kostbaren Votivgaben geschmückt - das missverstandene Kreuz, das sich mit der Legende der heiligen Kümmernis verbunden hat

Nikodemus zugeschrieben wird in einer frommen Legende auch die Schaffung des Urbilds des Volto Santo in Lucca aus dem 12. Jahrhundert - des Gnadenbildes, das einen bärtigen Christus aufrecht stehend als Triumphator vor dem Kreuz zeigt - und dann in ganz Europa häufig kopiert wurde; vgl. bei Wilgefortis.

Der orthodoxe Gedenktag 2. August ist der Tag der Überführung von Nikodemus' Reliquien im Jahr 415. Dieser Tag wurde bis zur Kalenderreform      Nach Abschluss und im Auftrag des => 2. Vatikanischen Konzils wurde im Jahr 1969 eine Liturgiereform in der römisch-katholischen Kirche durchgeführt; in diesem Rahmen wurden auch Änderungen im Römischen Generalkalender vorgenommen; der erneuerte wurde mit dem 1. Januar 1970 in Kraft gesetzt. auch in der katholischen Kirche am 3. August begangen. Die Legende schreibt Nikodemus ein in der Camera Santa der Kathedrale in Oviédo bewahrtes Kreuz zu, das einen Partikel des Kreuzes Christi enthalte.

Catholic Encyclopedia

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 27.06.2021

Quellen:

• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998
• https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/wochenheiliger/31-August-Der-heilige-Nikodemus;art4876,200885

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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