Bonifatius von Tarsus
Beiname: Romanus
, der Römer
Gedenktag katholisch: 14. Mai
Gedenktag IV. Klasse Im alten Messbuch entspricht die IV. Klasse einem nichtgebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Feste der IV. Klasse können außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) statt der Tagesliturgie gefeiert werden, müssen aber nicht gefeiert werden, sondern können stattdessen auch nur kommemoriert werden (dann wird das zweite oder dritte Gebet von dem Gedenktag IV. Klasse genommen, während die übrigen Texte vom Tag sind).
Übertragung der Gebeine nach Benevent: 5. Juni
Gedenktag orthodox: 14. Mai, 19. Dezember
Gedenktag armenisch: 19. Juni
Name bedeutet: der Wohltäter (latein.)
Der legendäre junge Bonifatius war nicht Christ. Er lebte in Sünde zusammen mit der reichen Römerin Aglaia, die ihn schließlich beauftragte, in Tarsus die Reliquien christlicher Märtyrer zu finden und nach Rom zu bringen. Als er in Tarsus die Folterungen und Tötungen in der Christenverfolgung unter Kaiser Galerius miterlebte, ließ er sich taufen und bekannte sich zum Christentum, worauf er selbst durch siedendes Pech sterben musste.
Aglaia Begleiter brachte Bonifatius' Gebeine nach Rom, wo sie an der Via Latina beigesetzt und später in die ihm und Alexius von Edessa geweihte Kirche Santi Bonifacio e Alessio übertragen wurden.
Die legendäre Leidensgeschichte, eine romanhafte Erbauungserzählung, wurde durch Simeon Metaphrastes überarbeitet. Ort und Zeit des Martyriums wurden aber erst in der lateinischen Übersetzung beigefügt.
Bauernregeln:
Bonifatius ist einer der drei Eisheiligen.
Pankrazi, Servazi,
Bonifazi / sind drei frostige Bazi, / und am Schluss fehlt nie / die kalte
Sophie.
Georg und Markus
ganz ohne Trost, / erschrecken uns sehr oft mit Frost;
Philipp und Jakobi
/ sind dann noch zwei Grobi;
Pankraz, Servaz und Bonifazi /
das sind erst drei Lumpazi;
oft der Urban gar / ist streng fürwahr;
und Peter und Paul, / die sind meist nur
faul.Vor Bonifaz kein Sommer, / nach der Sophie kein Frost.
Ehe nicht Pankratius, Servatius
und Bonifatius vorbei, / ist nicht sicher vor Kälte der Mai.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 25.11.2024
Quellen:
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München 1997
• http://www.bauernregeln.net/Eisheilige.html nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.