Brieuc von Saint-Brieuc
auch: Brioc, Brioch, Brieux, Bryan, Brigomaclus, Briocus
bretonischer Name: Brieg
Gedenktag katholisch: 1. Mai
in St. Brieuc: Empfang der Gebeine: 18. Oktober
Übertragung der Gebeine nach Paris: 17. Oktober
Name bedeutet: der Wert Geschätzte (bretonisch)

Vallée des Saints1 nahe Carnoët bei Saint-Brieuc
Brieuc, wohl Sohn einer keltischen Adelsfamilie, wurde der unzuverlässigen Überlieferung zufolge in Irland, dann ab 431 bei dem damals in England missionierenden Germanus von Auxerre ausgebildet und von diesem 447 auch zum Priester geweiht. Schon zuvor vollbrachte er demnach zahlreiche Wunder. Dann wirkte Brieuc als Glaubensbote in Cornwall, bis er 480 aufs Festland ging und noch im selben Jahr ein Kloster gründete in Landebaëron bei Saint-Brieuc - wohl an der Stelle der heutigen Pfarrkirche.

Ein weiteres Kloster mit einem Oratorium gründete Brieuc dann an einer Quelle auf den Höhen über dem Golf, also wohl an der Stelle der heutigen Kapelle Notre-Dame-de-la-Fontaine de Saint-Brieuc im dann nach ihm benannten Saint-Brieuc, wo er auch zum Bischof geweiht worden sei. Wieder werden ihm zahlreiche Wunder und Heilungen zugeschrieben.

Tatsächlich wurde das Kloster in Saint-Brieuc wohl erst 560/565 gegründet. Samson von Dol und Martin von Tours verfassten Lebensbeschreibungen, die um 1050 für eine wahrscheinlich im damaligen Kloster an der Kirche Saint-Serge in Angers verfasste, historisch wertlose Biografie benutzt wurden.
Eine in Brieucs Grab in Angers - wohin seine Gebeine um 855 zur Rettung vor den Normannen überführt wurden - gefundene Inschrift aus dem 11. Jahrhundert nennt ihn Bischof. Eine weitere Translation fand im 10. Jahrhundert nach Paris und 1166 noch einmal nach Angers statt. Einige Reliquien wurden 1210 wieder nach Saint-Brieuc und dort in die Kathedrale zurückgebracht, nachdem der alte Holzbau komplett abgebrannt war und ab 1180 als Steingebäude wieder aufgebaut wurde. Viele Kirchen in Irland, England und Schottland tragen Brieucs Namen.
Brieuc wird als einer der sieben Gründerheiligen
der Bretagne
verehrt. 2
Attribute:
einen Drachen zertretend, mit Feuersäule
Patron
von Saint-Brieuc; der Taschenmacher
1 ▲ Das
Vallée des Saints
entstand auf Initiative
eines Philosophieprofessors und praktizierenden Katholiken mit dem Ziel, die rund 1000 bekannten Heiligen der
Bretagne mit großen Skulpturen in der Tradition der hier
vielfältig verbreiteten Menhire darzustellen. Seit 2009 wurden nun 2,5 bis 7 Meter hohe Granitstatuen von Bildhauern in
einer Freiluftwerkstatt vor Ort geschaffen mit der Darstellung ihrer Gesichter und ihren den Legenden entnommenen Attributen.
Die Finanzierung übernehmen Mäzene, der Eintritt zu der Anlage ist frei, aber die Parkgebühr beträgt 9,50 €. Konflikte
zwischen dem Initiator und einem Mitstreiter, der Bankmanager ist, führten 2020 zum Rücktritt des erstern als Präsident der
Projektgesellschaft, weil er eine Kommerzialisierung befürchtet, die das spirituelle und kulturelle Anliegen überdeckt.
Kritiker bezeichen das Projekt als Anachronismus der Nostalgiker
, als Pseudo-Kunstwerk, um Legenden zu hören, wie
sie Kindern gefallen“
oder befürchten wie der Bischof von
Saint-Brieuc, dass keltischer und christlicher
Glaube zu einem Synkretismus verschmelzen
. 2025 standen rund 200 Statuen in der Anlage, die in Wahrheit kein Tal, sondern
die Flanke eines Hügels ist; sie werden von fast einer halben Million Besucher jährlich bestaunt.
2 ▲ Diese sind neben Brieuc
• Maclovius (Malo) von Aleth
• Tugdual von Tréguier
• Samson von Dol
• Paulus Aurelianus
• Corentin von Quimper
• Paternus der Ältere von Vannes.
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Die
Kathedrale in Saint-Brieuc ist samstags und
sonntags von 14 Uhr bis 18 Uhr, in Ferienzeiten täglich außer samstags von 14 Uhr bis 18 Uhr, im Juli und August täglich
von 12 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. (2025)
Heiligenlexikon
als USB-Stick oder als DVD
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- zuletzt aktualisiert am 01.08.2025
Quellen:
• https://www.newadvent.org/cathen/02784a.htm - abgerufen am 19.07.2023
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• Barbara Kirchhof, www.bretagne-photo.net, E-Mail vom 23. August 2010
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Brieuc - abgerufen am 13.07.2025
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Chapelle_Notre-Dame-de-la-Fontaine_de_Saint-Brieuc - abgerufen am 13.07.2025
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.