Hugo von Saint-Cher

Hugo studierte an der Universität - damals an der Kathedrale Notre-Dame - in Paris Theologie, Philosophie und Jura und schloss als Doktor der Theologie ab. 1225 trat er in Paris ins damalige Kloster Saint-Jacques der Dominikaner ein. Von 1227 bis 1230 war er Prior der Dominikanerprovinz in Frankreich. von 1233 bis 1236 Prior seines Klosters und von 1236 bis 1244 erneut Provinzialprior. Ab um 1229 lehrte er als Lektor, ab um 1233 als Magister der Theologie an der Universität Paris. Papst Gregor IX. machte ihn 1233 zu seinem Gesandten in Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - und Papst Innozenz IV. ernannte ihn 1244 zum Kardinal mit der Titelkirche Santa Sabina in Rom. 1245 nahm er am 1. Konzil von Lyon teil und nach dem Tod von Kaiser Friedrich II. 1250 wurde er Gesandter im Heiligen Römischen Reich.

Hugo ließ im Kloster Saint-Jacques in Paris die erste Bibelkonkordanz erstellen: ein alphabetisches Register über alle Worte der lateinischen Bibel mit Zitierung der Stellen, in denen die Worte vorkommen. Kleinere Schriften von ihm sind Speculum Ecclesiae, Spiegel der Kirche, und Sermones super Epistolas et Evangelia, Predigten über die Briefe und Evangelien. Hilfreich unterstütze er den Karmeliterorden bei der Anpassung seiner Regel, nachdem der 1238 ins Abendland übergesiedelt war.

Unzutreffend ist die gelegentlich verbreitete Nachricht, dass Hugo auch Erzbischof von Lyon war.