Martin von Vertou
Gedenktag katholisch: 24. Oktober
Name bedeutet: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)


Vallée des Saints1 nahe Carnoët bei Saint-Brieuc
Martin wurde durch Bischof Felix von Nantes in der Kathedrale zum Priester geweiht und wurde dort Erzdiakon. Sein Bischof sandte ihn aus als Glaubensboten in die Region Herbadilla / Herbauges - heute das Pays de Retz rund um Chaumes-en-Retz - südlich von Nantes, wo er in Teoffalgia - dem heutigen Tiffauges - Senoch bekehrte. Er traf in dieser gegend aber auch der Überlieferung zufolge in einem Ort auf großen Widerstand, deshalb zog er weiter, begleitet von einem Mann namens Romanus - dem einzigen, der sich hatte bekehren lassen - und dessen Frau. Als sie den Ort verlassen hatten, stürzten auf Martins Gebet hin dessen Mauern zusammen, wobei die Frau, die ungeachtet der Warnung Martins sich umgesehen hatte, in einen Stein verwandelt wurde - genau so wie einstmals die Frau von Abrahams Neffe Lot in Sodom und Gomorrha; der Ort liege heute auf dem Grund des Lac de Grand Lieu.


Wie zur Buße bereiste Martin dann ganz Europa; bei der Rückkehr aus England erweckte er die Zwillingssöhne eines
mächtigen Mannes, die ungetauft gestorben waren, zum Leben; sie brachte er später in das nach ihnen Les deux Jumeaux
,
die zwei Zwillinge
genannte Kloster. Einige Zeit lebte Martin dann als Einsiedler in einem Duron / Duron / Durivum
/ Durenium
genannten Wald - an der Stelle des heutigen Ortes
Saint-Georges-de-Montaigu; aus der Einsiedelei
entstand ein Doppelkloster - von ihm gibt es keine Reste mehr. In dem ebenfalls von ihm gegründeten - und später nach ihm
benannten - Kloster an der Stelle einer ihm von
einem Engel angewiesenen Stelle in Vertou lebten unter seiner Leitung schon bald über
300 Mönche. Der Abtei in Ension - dem heutigen
Saint-Jouin-de-Marnes bei Poitiers - stand Martin
als vierter Abt vor. Er starb in Duron.
Die Mönche von Vertou holten Martins Leichnam in ihre Kloster und begruben ihn. Unter Abt Ramirand / Raimbald kamen seine Gebeine nach Ension. Seine Kopfreliquie kam in die Florentius-Abtei nach Saumur.
Vieles aus der wundervollen Lebensgeschichte von Martin ist legendär; auffallend ist, dass der sonst an Legenden reiche Gregor von Tours darüber nichts schrieb. Martin wird gelegentlich mit Martin von Lyon verwechselt.
Patron
von Vertou und
Saint-Jouin-de-Marnes
1 ▲ Das
Vallée des Saints
entstand auf Initiative
eines Philosophieprofessors und praktizierenden Katholiken mit dem Ziel, die rund 1000 bekannten Heiligen der
Bretagne mit großen Skulpturen in der Tradition der hier
vielfältig verbreiteten Menhire darzustellen. Seit 2009 wurden nun 2,5 bis 7 Meter hohe Granitstatuen von Bildhauern in
einer Freiluftwerkstatt vor Ort geschaffen mit der Darstellung ihrer Gesichter und ihren den Legenden entnommenen Attributen.
Die Finanzierung übernehmen Mäzene, der Eintritt zu der Anlage ist frei, aber die Parkgebühr beträgt 9,50 €. Konflikte
zwischen dem Initiator und einem Mitstreiter, der Bankmanager ist, führten 2020 zum Rücktritt des erstern als Präsident der
Projektgesellschaft, weil er eine Kommerzialisierung befürchtet, die das spirituelle und kulturelle Anliegen überdeckt.
Kritiker bezeichen das Projekt als Anachronismus der Nostalgiker
, als Pseudo-Kunstwerk, um Legenden zu hören, wie
sie Kindern gefallen“
oder befürchten wie der Bischof von
Saint-Brieuc, dass keltischer und christlicher
Glaube zu einem Synkretismus verschmelzen
. 2025 standen rund 200 Statuen in der Anlage, die in Wahrheit kein Tal, sondern
die Flanke eines Hügels ist; sie werden von fast einer halben Million Besucher jährlich bestaunt.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 02.08.2025
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/74970 - abgerufen am 29.01.2022
• https://catholicsaints.info/saint-martin-of-vertou - abgerufen am 29.01.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.