Ökumenisches Heiligenlexikon

Andreas Avellino

Taufname: Lancelotto


Kapelle an der Stelle des Geburtshauses in Castronuovo di Sant'Andrea
Kapelle an der Stelle des Geburtshauses in Castronuovo di Sant'Andrea

Lancelotto Avellino übernahm im Alter von 16 Jahren die Verwaltung der väterlichen Güter; diese Aufgabe gab er bald wieder ab, studierte in Senise bei Potenza - wo er in einem Adelspalast wohnte - heute Ethnographisches Museum der Region - und wurde 1545/1546 zum Priester geweiht. Ab 1546 studierte er kirchliches und weltliches Recht an der Universität in Neapel - damals im Kloster San Domenico Maggiore -, und lernte in der Stadt auch Kajetan von Thiene kennen. Zudem nahm er 1548 an Exerzitien der Jesuiten teil, die Ignatius von Loyola abhielt und von denen er tief beeindruckt war. Nach Abschluss seines Studiums war er als Anwalt für die Kirche tätig.

Prozessionsbanner in der Kapelle an der Stelle des Geburtshauses in Castronuovo di Sant'Andrea
Prozessionsbanner in der Kapelle an der Stelle des Geburtshauses in Castronuovo di Sant'Andrea

Ob seiner vorbildhaften Disziplin berief der Bischof Lancelotto von Neapel Lancelotto Avellino 1551 als Reformer und Leiter des heruntergekommenen Klosters der Benediktinerinnen Sant'Arcangelo a Baiano. Er legte der Ordensgemeinschaft strenge Regeln auf, achtete auf ihre Einhaltung und erweiterte die Gebäude. 1 Ob der strengen Leitung verärgerte Priester verletzten ihn 1556 eines Nachts; zur Pflege ins Theatinerhospital an der Kirche San Paolo Maggiore gebracht, entschloss Lancelotto sich aufgrund guter Erfahrungen, in diesen neuen Orden einzutreten und tat dies 1558 mit dem Ordensnamen Andreas.

Antonio Concioli: Andreas' Tod, 1792, im Dom in Spoleto
Antonio Concioli: Andreas' Tod, 1792, im Dom in Spoleto

Andreas war dann als Lehrer für kanonisches Recht und ab 1560 als Novizenmeister im Orden tätig. 1567 wurde er Propst von San Paolo Maggiore und 1570 zum Ordensgeneral ernannt, als der er zahlreiche neue Niederlassungen gründete und der Orden eine starke Entwicklung erlebte.

Andreas verfasste zahlreiche Abhandlungen und Broschüren über asketisches Leben und über biblische Exegese, zudem sind mehr als 1000 Briefe erhalten, die seine große Verehrund der Maria erkennen lassen. Er starb durch einen Schlaganfall zu Beginn einer Messe in der Kirche San Paolo Maggiore.

Domenico Fiasella: Andreas' Aufnahme in den Himmel, Altarbild, um 1630, in der Kirche San Siro in Genua
Domenico Fiasella: Andreas' Aufnahme in den Himmel, Altarbild, um 1630, in der Kirche San Siro in Genua

Andreas wurde in der Kirche San Paolo Maggiore in Neapel bestattet. Sein Geburtsort Castronuovo führt heute in Erinnerung an ihn den Zusatz di Sant'Andrea, an seiner Geburtsstätte wurde eine Kapelle errichtet und ein Museum eingerichtet. 1622 wurde er Patron von Neapel.

Kanonisation: Am 14. Oktober 1624 wurde Andreas von Papst Urban VIII. selig- und am 22. Mai 1712 von Papst Clemens XI. heiliggesprochen.
Patron von Sizilien, Neapel und Castronuovo di Sant'Andrea bei Potenza; gegen Gewitter, Schlaganfall und plötzlichen Tod

ehemaliges Kloster Sant'Arcangelo a Baiano in Neapel
ehemaliges Kloster Sant'Arcangelo a Baiano in Neapel

1 Dennoch wurde das Kloster Sant'Arcangelo a Baiano 1577 aufgelöst wegen sittenwidrigen und kriminellen Verhaltens gegenüber den Nonnen, das die Bewohner dieser von Lust und Blut und Sakrileg hässlichen Gasse an den Tag legten.

Martyrologium Romanum Flori-Legium

Catholic Encyclopedia

Die Kirche San Paolo Maggiore in Neapel ist täglich von 10 Uhr bis 13 Uhr und von 16 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. (2022)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 28.06.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München 1997
• https://www.newadvent.org/cathen/01472b.htm - abgerufen am 19.07.2023
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• https://de.zenit.org/articles/andrea-avellino-1521-1608 nicht mehr erreichbar

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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