Ökumenisches Heiligenlexikon

Maria: Annunziata - Verkündigung des Herrn

auch: Nuncia, Ancilla

0 Gedenktag katholisch: 25. März 1
Hochfest
Diözesankalender von Guadix-Baza, Ordenskalender der Steyler Missionare und der Marianer von der Unbefleckten Empfängnis
Fest I. Klasse      Im alten Messbuch entspricht die I. Klasse einem Hochfest.
im mozarabischen      Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Ritus: 18. Dezember

0 Gedenktag evangelisch: 25. März

0 Gedenktag anglikanisch: 25. März
Fest

0 Gedenktag orthodox: 25. März
Hauptfest

0 Gedenktag armenisch: 7. April

0 Gedenktag koptisch: 25. März
Hauptfest
Überreichung des kostbaren Gewandes an Ildefons von Toledo 18. Dezember 2

0 Gedenktag äthiopisch-orthodox: 25. März

0 Gedenktag syrisch-orthodox: 24. März, 25. März, 2. (von 6) Adventssonntag
großes Herrenfest


Fra Angelico: Verkündigung an Maria, um 1435/1440, Fresko im Konvent von San Marco in Florenz
Fra Angelico: Verkündigung an Maria, um 1435/1440, Fresko im Konvent von San Marco in Florenz

Biographie: => Maria

Das Hochfest Annunziata genannt, feiert die Verkündigung der bevorstehenden Geburt an Maria. Der Name Annunziata leitet sich von der lateinischen Bezeichnung des Festtags Verkündigung, Annunziatio, ab. Dies ist der Tag neun Monate vor Weihnachten, an dem der Engelsbote Gabriel Maria mit dem Englischen Gruß die Geburt Jesu ankündigte. Maria spann dabei nach der Legende gerade das purpurne Garn für den Tempelvorhang, nach anderen Überlieferungen schöpfte sie gerade Wasser aus einem Brunnen.

Das Fest wurde schon Mitte des 6. Jahrhunderts in Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - gefeiert, im 7. Jahrhundert wurde das Fest auch in Rom eingeführt und auf den damaligen Frauentag gelegt; dieser Tag galt damals auch als Frühlingsbeginn. Martin Luther nannte den Tag eins der fürnehmsten Feste. In den orthodoxen Kirchen zählt er zu den zwölf Hauptfesten. Den Rang eines Hochfestes der katholischen Kirche nimmt der Tag erst seit der KalenderreformNach Abschluss und im Auftrag des => 2. Vatikanischen Konzils wurde im Jahr 1969 eine Liturgiereform in der römisch-katholischen Kirche durchgeführt; in diesem Rahmen wurden auch Änderungen im Römischen Generalkalender vorgenommen; der erneuerte wurde mit dem 1. Januar 1970 in Kraft gesetzt. von 1969 ein; dabei sollte mit dem neuen Namen Fest der Verkündigung des Herrn der Schwerpunkt des Tages weg vom Marienfeiertag hin auf die Feier des Herrentages verschoben werden.

Veit Stoß: „Engelsgruß”, 1517/1518, in der Lorenzkirche in Nürnberg
Veit Stoß: Engelsgruß, 1517/1518, in der Lorenzkirche in Nürnberg

Früher begann mit diesem Datum ein neues bürgerliches Arbeitsjahr. Im Libanon ist der Tag seit 2010 staatlicher Feiertag.

Die katholische Kirche gewährt einen Teilablass jedem Gläubigen, der das Angelus Domini et Regina caeli betet:

Außerhalb der Osterzeit:
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing vom Heiligem Geist.
Gegrüßet seist du, Maria
Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn;
mir geschehe nach deinem Wort. Gegrüßet seist du, Maria
Und das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt.
Gegrüßet seist du, Maria
(V) Bitte für uns, heilige Gottesmutter,
(A) dass wir würdig werden der Verheißung Christi.
(V) Lasset uns beten.
Allmächtiger Gott,
gieße deine Gnade in unsere Herzen ein.
Durch die Botschaft des Engels
haben wir die Menschwerdung Christi,
deines Sohnes, erkannt.
Führe uns durch sein Leiden und Kreuz
zur Herrlichkeit der Auferstehung.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
(A) Amen.

In der Osterzeit:
O Himmelskönigin, frohlocke. Halleluja!
Denn er, den du zu tragen würdig warst, Halleluja,
ist erstanden, wie er sagte. Halleluja.
Bitt Gott für uns, Maria. Halleluja.
(V) Freu dich und frohlocke, Jungfrau Maria, Halleluja,
(A) denn der Herr ist wahrhaft auferstanden, Halleluja.
(V) Lasset uns beten.
Allmächtiger Gott,
durch die Auferstehung deines Sohnes,
unseres Herrn Jesus Christus,
hast du die Welt mit Jubel erfüllt.
Lass uns durch seine jungfräuliche Mutter Maria
zur unvergänglichen Osterfreude gelangen.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.
(A) Amen.
Raffaello Vanni: Bild, 1643, in der Kathedrale in Massa Marittima
Raffaello Vanni: Bild, 1643, in der Kathedrale in Massa Marittima

Patronin (an diesem Tag): der Bäcker, Brettschneider, Garköche, Metzger, Weber, Postboten und Zeitungsausträger
Bauernregeln: An Mariä Verkündigung / kommen die Schwalben wiederum.
Wenn Maria sich verkündet, / Storch und Schwalbe heimwärts findet.
Ist Marien schön und klar / naht die ganze Schwalbenschar.
Wenn (der Sonnenaufgang an) Mariä Verkündigung ist hell und klar, / so gibt es ein gar gutes Jahr.
Schöner Verkündigungsmorgen / befreit von vielen Sorgen.
Mariä Verkündigung schön und rein, / wird das ganze Jahr recht fruchtbar sein.
Ist Maria schön und helle, / kommt viel Obst auf alle Fälle.
Wie Maria fortgegangen / wird Magdalena sie empfangen.

1 Fällt der 25. März in die Karwoche, die Osterfesttage oder in die Woche nach Ostern, dann wird das Fest am Montag nach dem Weißen Sonntag - dem Sonntag nach Ostern - nachgeholt; dies war z. B. im Jahr 2008 der Fall.

2 Da der 25. März in die Fastenzeit oder gar in die Karwoche fällt, wird dieser Gedenktag - äthiopisch Ba‛ala Daqsyos genannt - auf diesen Tag verlegt, legitimiert durch eine Erscheinung Marias vor Bischof Ildefons von Toledo.

Catholic Encyclopedia
Catholic Encyclopedia: Festtag





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 27.03.2024

Quellen:

• http://www.bauernregeln.net/maerz.html nicht mehr erreichbar
• Handbuch der Ablässe, Normen und Bewilligungen. Deutsche Ausgabe des Enchiridion Indulgentiarum, Rosenkranz-Verlag, München 1971
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Newsletter von Radio Vatikan - 22. März 2014

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.