Ökumenisches Heiligenlexikon

Romanus von Cäsarea

2 Gedenktag katholisch: 18. November
gebotener Gedenktag im mozarabischen      Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Ritus
Weihe: 28. Oktober

2 Gedenktag orthodox: 18. November

1 Gedenktag armenisch: 19. November
liturgische Feier am 9. Donnerstag nach dem Kreuzerhöhungssonntag

4 Gedenktag syrisch-orthodox: 15. März, 18. November

Name bedeutet: der Römer (griech.)

Diakon, Märtyrer
* in Cäsarea in Israel
17./18. November 303 in Antiochia, heute Antakya / Hatay in der Türkei


Romanus war Diakon - oder Exorzist - in einem Dorf nahe Cäsarea. In der Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian besuchte er die Christen in Antiochia; er beobachtete, wie Christen schwach wurden, den Verordnungen des Kaisers gehorchten und Götzenopfer darbrachten und rief sie zum Widerstand auf. Daraufhin wurde er verhaftet, gegeißelt, mit Haken quälen und zum Feuertod verurteilt. Kaiser Diokletian, der in Antiochia weilte, hielt die Strafe für zu gering und ließ ihm die Zunge ausreißen, was Romanus jedoch nicht die Sprache raubte. Weil das Volk Mitleid mit ihm zu haben schien, wurde Romanus wieder ins Gefängnis gesteckt, in den Stock gelegt und gestreckt, schließlich erdrosselt.

Altarfigur in der ehemaligen Kirche San Román in Toledo
Altarfigur in der ehemaligen Kirche San Román in Toledo

Von Romanus berichtete zuerst Eusebius von Cäsarea. Die Verehrung verbreitete sich im Osten wie im Westen. Seine Leidensgeschichte wurde immer weiter ausgeschmückt, auch von Johannes Chrysostomus.

Zusammen mit Romanus sei auch der siebenjährige Knabe Barulas - und nach mancher Überlieferung auch noch weitere Knaben - gemartert worden. Barulas legte demnach ein Bekenntnis zum Christentum ab, zu dem er durch Romanus motiviert worden war. Daraufhin wurde er sogleich ergriffen, grausam mit Ruten geschlagen und dann enthauptet; bei den ganzen Martern war seine Mutter zugegen, sprach ihm Mut zu und sah freudig auf seine Vollendung hin. Bei Barulas handelt es sich wohl um eine Verwechslung mit Barlaam, der zum selben Tag im Martyrologium des Hieronymus verzeichnet ist.

Andere lateinische Martyrologien nennen als weiteren Gefährten Hesychius.

Martyrologium Romanum Flori-Legium

Catholic Encyclopedia

Eusebius von Cäsarea berichtete in seinem Werk Über die Märtyrer in Palästina im Kapitel II über Romanus' Martyrium, zu lesen in der Bibliothek der Kirchenväter der Université Fribourg auf Deutsch.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 30.04.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.