Nazarius
Gedenktag katholisch: 28. Juli
gebotener Gedenktag im Erzbistum Mailand und dem Ambrosianischen Die Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet.
Teil des Bistums Lugano
Gedenktag III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.
in Metz: Übernahme der Gebeine: 12. März
in Narbonne: Übertragung der Gebeine: 7. Mai
Auffindung und Übertragung der Gebeine in die Basilika der Apostel: 10. Mai
Auffindung und Übertragung der Gebeine in Embrun: 12. Juni
Offenbarung der Gebeine: 19. Juni
bedacht im AmbrosianischenDie Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet.
Hochgebet I
Gedenktag orthodox: 14. Oktober
Gedenktag armenisch: 7. Oktober
Name bedeutet: der Enthaltsame (hebr. - latein.)
Nazarius ließ sich der Überlieferung zufokge auf Wunsch seiner Mutter, einer eifrigen Christin und adeligen Römerin, die von Petrus getauft worden war, vom späteren römischen Gemeindevorsteher Linus taufen und ging dann als Glaubensbote nach Mailand, wo er die Gefangenen Gervasius und Protasius ermutigte. Dann zogen sie weiter nach Gallien; in Cemenelum - dem heutigen Stadtteil Cimiez von Nizza - traf er demach eine Christin, die ihm ihren neunjährigen Sohn Celsus als Schüler anvertraute. Als Christen wurden dann beide vom Statthalter ins Gefängnis geworfen, schließlich vertrieben. Sie kamen nach Embrun, wo Nazarius die erste Kirche gründete und gingen weiter nach Genf, nach Autun und sogar bis nach Trier.
Tatsächlich waren Nazarius und sein Schüler Celsus wohl Märtyrer, die in der Zeit der Diokletianischen Verfolgung in Mailand gefangen genommen wurden. Ins Meer geworfen, so die Überlieferung, entstiegen die beiden unversehrt und wurden nach weiteren Martern schließlich enthauptet.
In dieser Zeit ließ er den Leib des heiligen Nazarius, der in einem Garten außerhalb der Stadt bestattet war, heben und in die Apostel-Basilika, die nahe der Porta Romana liegt, überführen. Wir haben aber in dem Grab, in dem der Märtyrer lag, so frisches Blut gesehen, als wäre es am selben Tage vergossen. Auch sein Haupt, das die Ruchlosen abgeschlagen hatten, war so heil und unversehrt an Haupthaar und Bart, daß er, als er gehoben wurde, im Grabe gewaschen und gekämmt zu sein schien. Und was ist wunderbar daran, da doch der Herr zuvor im Evangelium verheißen hat,`nicht ein Haar von seinem Haupte werde verloren gehen(Lukasevangelium 21, 18)? Wir spürten auch solchen Wohlgeruch, dass er die Süße aller Düfte übertraf. Nachdem der Leib des Märtyrers geborgen und auf eine Bahre gelegt war, brachen wir sofort auf, um bei dem heiligen Märtyrer Celsus, der in demselben Garten bestattet ist, mit dem heiligen Priester zu beten. Es ist uns bekannt, dass er niemals zuvor an dieser Stätte gebetet hat. Dies ist aber das Zeichen, dass der Leib des Märtyrers offenbart war, wenn der heilige Priester sich zum Gebet an eine Stätte begab, wo er niemals vorher gewesen war.
Gregor von Tours aber stüzt die Überlieferung von der Wirksamkeit
der beiden in Embrun; dort, so schildert er, hätten
sie den Märtyrertod erlitten, über ihrem Grab sei dann eine bewundernswerte Basilika
errichtet worden.
Bischof Ambrosius habe - so berichtet die von
Paulinus von Nola als Augenzeuge verfasste Lebensbeschreibung des Ambrosius
- die Leichname nach 395 vor den Stadtmauern von Mailand
gefunden, den - außer dem fehlenden Kopf - unversehrten Körper des Nazarius in die
Basilika Apostolorum
- die heute ihm geweihte Kirche
San Nazaro in Brolo - übertragen und über den
Gebeinen von Celsus die Kirche
San Celso erbauen lassen.
Im 5. Jahrhundert wurde die legendarische Leidensgeschichte von Nazarius und Celsus verfasst, sie wurde weit verbreitet und in verschiedenen Fassungen weiterentwickelt. Die Verehrung verbreitete sich rasch in Italien, Gallien, Spanien, Nordafrika und im byzantinischen Reich. Auch Reliquien wurden weit verbreitet, Ambrosius selbst schenkte solche Paulinus von Nola.
542 holte Bischof Nectarius von Autun Reliquien in Mailand - tatsächlich erhielt er nur eine Brührunsreliquie, ein Stück Stoff von Nazarius' Kleidung - und brachte sie in seine damalige Kathedrale, die dann Nazarius und Celsus geweiht wurde; von dieser Kathedrale sind heute Reste als Kapelle Sainte-Anne übrig; diese Kapelle liegt im Gelände der Bistumsverwaltung, das unzugänglich ist. 756 habe Bischof Chrodegang von Metz die Reliquien einiger Märtyrer aus Rom geholt, darunter die von Nazarius, die er 765 - nachdem ihm Klostergründerin Williswinda und ihr Sohn Cancor das Kloster geschenkt hatten - nach Lorsch bei Worms brachte.
Der Tag der Verehrung von Nazarius und Celsus wird in verschiedenen Martyrologien unterschiedlich angegeben, der 28. Juli ist wohl der Tag der Überführung der Gebeine.
Attribute:
mit Celsus, als Soldat
Patron
der Kinder
Die Kathedrale in Autun ist von April bis September täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr - sonntags erst ab 14 Uhr -, im Winter nur von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 16.07.2024
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• https://www.newadvent.org/cathen/10728a.htm - abgerufen am 19.07.2023
• Rita Plichta, E-Mail vom 7. September 2007
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Nazaire_de_Milan - abgerufen am 15.05.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.