Spiritualität der Heiligen - Eine Quellensammlung
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn
Barmherzigkeit
(siehe auch Nächstenliebe, Vergebungsbereitschaft)
Gottes Barmherzigkeit (siehe dort) ist unbegrenzt, ist aber zugleich Herausforderung an uns, auch selbst anderen Menschen gegenüber Barmherzigkeit zu üben (vgl. Matthäusevangelium 5, 7; Lukasevangelium 6, 36).
Werke der leiblichen und geistigen Barmherzigkeit: Augustinus von Hippo (BKV VIII 458f)
Abba Theodor von Pherme fragte den Pambo „der Große” († 386 ?):
Sag
mir ein Wort!
Mit vieler Überwindung sagte er zu ihm:
Theodor, geh und hab mit allen Erbarmen; denn das Erbarmen
schafft Zuversicht vor dem Angesichte Gottes.
[Weisung
der Väter, übersetzt von Bonifaz Miller. = Sophia / Quellen
östlicher Theologie Bd.6. Lambertus-Verlag Freiburg i. B.
1965, Nr. 775, S. 251]
Gregor von Nazianz († um 390):
Durch nichts hat
der Mensch so sehr an Gott Anteil als durch das Wohltun, mag der eine
auch mehr, der andere weniger Wohltaten spenden; jeder verfährt,
wie ich glaube, nach seinen Kräften. …
Bringe Hilfe, reiche
Nahrungsmittel, schenke ein abgetragenes Kleid her, gib Arzneimittel,
verbinde Wunden, erkundige dich nach dem Missgeschick, ermuntere zur
Geduld, fasse Mut, gehe [auf die Menschen] zu! Du vergibst dir
dadurch nichts, du wirst nicht angesteckt werden, wenn auch
übertrieben ängstliche Menschen durch dummes Geschwätz
verleitet dies meinen; oder vielmehr, sie schützen dies vor,
weil sie für ihre Weichlichkeit und Gottlosigkeit eine
Entschuldigung brauchen, und sie nehmen zur Feigheit, als wäre
sie etwas Großes und Weises, ihre Zuflucht. …
Übersehe nicht
deinen Bruder, geh an ihm nicht vorüber, wende dich nicht ab von
ihm, als wäre er ein Verbrecher, ein Gräuel oder sonst
etwas, das man fliehen und verfluchen müsste! Er ist ein Glied
von dir, wenngleich er vom Unglück niedergebeugt ist. Der Arme
ist dir als Gott anvertraut, magst du auch hochmütig an ihm
vorübereilen. Vielleicht gelingt es mir, dich mit diesen Worten
zu beschämen. Ich habe dich mit dem Argument der Menschenliebe
konfrontiert, auch wenn der Widersacher dich dazu bringen möchte,
deinem Glück zu widerstreben.
Jeder, der mit dem
Schiff fährt, ist dem Schiffbruch nahe und zwar umso mehr, je
kühner seine Fahrt ist. Und jeder, der mit einem Leib
ausgestattet ist, ist unmittelbar den Leiden des Leibes ausgesetzt
und zwar umso mehr, je aufrechter er einherschreitet und je weniger
er auf die achtet, welche vor ihm liegen. Solange du mit günstigem
Winde fährst, reiche dem Schiffbrüchigen die Hand; solange
du gesund und reich bist, bringe den Leidenden Hilfe! Warte nicht so
lange, bis du an dir selbst erfährst, wie schlimm die
Unmenschlichkeit ist und wie gut es ist, wenn sich den Notleidenden
die Herzen öffnen!
[or.
14,27-28; MPG 35, Sp. 891-96; BKV II 59, S. 295 - 297 b]
Nach Ambrosius von Mailand († 397)
führt die Barmherzigkeit zur Vollendung des christlichen Lebens, auch wird
sie überreich vergolten:
Gut ist auch die
Barmherzigkeit. Sie macht den Menschen vollkommen; denn sie ahmt den
vollkommenen Vater nach. Nichts empfiehlt eine christliche Seele so
wie die Barmherzigkeit, vor allem gegen die Armen. Als Gemeingut soll
man die Erzeugnisse der Natur betrachten, welche die Früchte der
Erde für alle hervorbringt. Dem Armen sollst du daher von deiner
Habe mitteilen und den unterstützen, der Los und Gestalt mit dir
teilt. Du reichst eine Münze: er empfängt seinen
Lebensunterhalt; du gibst ein Geldstück: er sieht darin seine
ganze Habe, dein Denar ist sein Vermögen.
Überdies bietet
dir der Arme noch mehr [als du ihm]; denn er ist Schuldner d[ein]es
Heils. Kleidest du einen Nackten, hüllst du dich selbst in das
Kleid eines Gerechten. Nimmst du einen Fremden unter dein Dach auf,
nimmst du dich eines Notleidenden an, verschafft er dir die
Freundschaft der Heiligen und die ewigen Wohnungen. Nicht gering ist
dieser Gnadenerweis: Du säst Leibliches und erntest
Geistliches.
[off.
1, 11, 38: MPL 16, Sp. 38; BKV II 32, S. 29 b]
Nach Johannes „Chrysostomus” († 407)
bedarf es zur Wohltätigkeit
keiner besonderen Qualifikationen, sondern nur der guten Absicht:
Wenn es dir recht
ist, wollen wir zuerst den Ackerbau ins Auge fassen. Er ist auf die
Schmiedekunst angewiesen, von der er Hacke und Pflugschar, Sichel und
Axt und anderes mehr bezieht; dann braucht er das Wagnerhandwerk, das
den Pflug baut, das Joch zimmert und die Wagen zum Dreschen der
ähren; ferner die Sattlerei, die Riemen macht, und die Baukunst,
welche den Pflugstieren einen Stall und den Feldarbeitern Wohnungen
errichtet; ferner die Sägerei, welche das Holz schneidet, und zu
guter Letzt auch die Bäckerei; ohne das kann der Ackerbau nicht
bestehen.
Ähnlich verhält
es sich mit der Weberei; um etwas zustande zu bringen, bedient sie
sich vieler anderer Künste, die mithelfen müssen; denn wenn
diese ihr nicht beistehen und ihr die Hand reichen, steht auch sie
ratlos da. Und so bedarf jede Kunst einer anderen.
Zu den Werken der
Barmherzigkeit brauchen wir jedoch gar nichts anderes als nur die
gute Absicht. Wenn du aber einwendest, es seien dazu Geld, Häuser,
Kleider, Schuhe notwendig, so lies nur, was Christus von der Witwe
sagte, und gib deinen Widerstand auf! Denn wenn du auch noch so arm,
ja selbst ein Bettler bist, wenn du zwei Heller gibst, hast du alles
getan, und wenn du bloß ein Gerstenbrot hast und gibst es, so
bist du zum Gipfel dieser Kunst aufgestiegen. Diese Wissenschaft
wollen wir also erlernen und in die Tat umsetzen; denn sie zu
verstehen ist besser, als König zu sein und sich mit einem
Diadem zu schmücken.
[hom. in Mt 52, 4: MPG 57, Sp. 523; BKV II
26, S. 136 b]
Hieronymus (†
417) rät einer wohlhabenden Frau dazu, ihr
Vermögen für Werke der Barmherzigkeit zu nutzen:
Du weißt,
dass Du nur das besitzen wirst, was Du zu guten Werken verwandt hast.
Lass andere Kirchen bauen, die Wände mit Marmorstuck bekleiden,
massige Säulen herbeischleppen, deren Kapitäle, die nichts
von ihrem kostbaren Schmuck wissen, vergolden! Lass sie mit Elfenbein
und Gold Flügeltüren und mit Edelsteinen goldene oder
vergoldete Altäre schmücken! Ich will [dies] nicht tadeln,
nicht missbilligen. Jeder mag nach seinem Geschmack im übermaß
geben. Dies ist besser als auf aufgehäuften Schätzen
auszuruhen.
Aber Dir ist ein
anderes Ziel gesetzt: Kleide Christus in den Armen, besuche ihn in
den Kranken, speise ihn in den Hungernden, nimm ihn auf in den
Obdachlosen, besonders wenn es sich um Glaubensbrüder handelt!
Unterstütze die Klöster der Jungfrauen! Nimm Dich der
Diener Gottes und der Armen im Geiste an, die Tag und Nacht Deinem
Herrn dienen, die ihren Platz auf Erden haben, es aber den Engeln
gleichtun wollen und nichts anderes im Munde führen als das, was
zum Lob Gottes dient, die sich reich vorkommen, wenn sie Nahrung und
Kleidung haben, und nicht mehr haben wollen, vorausgesetzt, dass sie
ihr Ziel verfolgen können. Ansonsten erweisen sie sich, wenn sie
mehr begehren, auch dessen unwürdig, was sie notwendig brauchen.
Das sind meine Worte, die ich an eine reiche und vornehme Jungfrau zu
richten habe
[ad
Demetriadem 14.15: CSEL 56, ep. 130, S. 194 - 96; BKV II
2. R., Bd. 16, S. 264 - 266 b]
Cäsarius von Arles († 542):
Selig die
Barmherzigen, denn sie werde Erbarmen finden.
(Matthäusevangelium 5, 7) …
Wenn wir alle Barmherzigkeit wollen, dann lasst sie uns doch hier auf
Erden als unsere Beschützerin annehmen, damit sie uns in der
kommenden Welt befreit. Es gibt nämlich wirklich eine
Barmherzigkeit im Himmel, die man durch Werke der Barmherzigkeit auf
Erden erlangt. … Welcher Art ist die menschliche Barmherzigkeit?
Sie zeigt sich darin, dass du ein Herz für die Armen hast. Und
die göttliche Barmherzigkeit? Dass sie die Vergebung der Sünden
gewährt. Alles, was die menschliche Barmherzigkeit auf dem Weg
durch das irdische Leben von sich abgibt, gibt die göttliche
Barmherzigkeit in der ewigen Heimat wieder zurück.
[Predigt 25, 1: CCL 103,111-12]
Thomas von Aquin
(† 1274):
Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit ist
Grausamkeit; Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit ist die Mutter der
Auflösung.
Auf die Frage von
Gertrud von Helfta († 1302), wie sie denn
die leiblichen Werke der Barmherzigkeit üben könne, wo ihr
doch die äußere Möglichkeit dazu fehle, antwortet ihr der
Herr:
Weil ich, das
wahre Heil und Leben der Seele, ohne Unterlass in jedem Menschen nach
seinem Heil hungere und dürste, so wird derjenige, der an jedem
Tag sich bemüht, einige erbauliche Worte der Heiligen Schrift zu
lesen, meinen Hunger durch die lieblichste Erquickung befriedigen.
Fügt er dieser Lesung auch noch die Absicht hinzu, dass er die
Gnade der Zerknirschung oder der Andacht zu erlangen begehrt, so
stillt er auch meinen Durst durch den süßesten Becher. Wer
ferner wenigstens eine Stunde täglich mit voller Aufmerksamkeit
des Geistes sich mit mir zu beschäftigen sucht, der bereitet mir
eine angenehme Herberge. Wer weiterhin täglich in irgendeiner
Tugend sich eifrig übt, der hat mich würdig bekleidet. Wer
einem Fehler oder einer Versuchung mannhaft widersteht, der hat mich
als Kranken sorgfältig gepflegt. Wer aber für die Sünder
und die Seelen im Fegfeuer andächtig betet, dessen Dienst nehme
ich so auf, als wenn er mich im Gefängnisse besucht und meine
Trostlosigkeit behoben hätte. Wenn jemand … täglich
und besonders in der Fastenzeit in diesen Werken aus Liebe zu mir
sich übt, dem werde ich so huldreich vergelten, wie es sich für
meine Allmacht und Weisheit und Güte geziemt.
[Gertrud von Helfta: Gesandter der göttlichen Liebe, übersetzt von
J. Weißbrot. Freiburg - Basel - Wien 2001: 4. Buch, 18. Kap., S.
306]
In diesem Abschnitt
aus der ersten von Kamillus von Lellis († 1614)
verfassten Konstitution der Kamillianerorden (1599) geht es um die
Werkeder Barmherzigkeit:
Wer auf Antrieb
Gottes entschlossen ist, die leiblichen und geistlichen Werke der
Barmherzigkeit nach Art unseres Institutes auszuüben, der wisse:
Fortan muss er allen Dingen der Welt abgestorben sein: Verwandten,
Freunden, irdischem Besitz und sich selbst. Er darf nur für
Jesus, den Gekreuzigten, leben unter dem sanften Joch beständiger
Armut und Keuschheit sowie beständigen Gehorsams und Dienstes an
den armen Kranken, selbst den Pestkranken. Tag und Nacht, wie es ihm
befohlen wird, muss er ihnen in ihren leiblichen und seelischen Nöten
beistehen. Das soll geschehen aus wahrer Liebe zu Gott und zur Buße
für die eigenen Sünden. …
Er soll an Christus
Jesus denken, der die Wahrheit ist und gesagt hat: ;Was ihr
einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr
mir getan
(Matthäusevangelium 25, 40). Und ein anderes Mal: Ich war
krank, und ihr habt mich besucht; kommt mit mir, ihr Gesegneten und
besitzt das Reich, das euch vor Beginn der Welt bereitet ist.
(Matthäusevangelium 25, 36.34). Und wiederum sagt der Herr: Mit dem gleichen
Maße, mit dem ihr ausmesst, wird auch euch wieder zugemessen
werden.
(Matthäusevangelium 7, 2).
Legt euer
Herz in eure Hände.
Jeder soll
sich unbedingt davor hüten, dem armen Kranken mit Abschätzigkeit
oder mit lieblosen Worten zu begegnen. Er soll sie mit Geduld und
Liebe behandeln. Denn der Herr hat gesagt:
Was ihr einem
dieser Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan
(Matthäusevangelium
25, 40). Daher soll jeder im Kranken die Person des Herrn sehen.Eine
Frömmigkeit, die die Werke der Nächstenliebe
vernachlässigt, ist falsch. Für mich gibt es eine
Frömmigkeit der Tat, die die Arbeit zum Gebet macht. … Der
Herr will von uns Werke der Liebe. Mir ist es lieber, wenn sich ein
Ordensmann bereithält für den Ruf zu einem Sterbenden, als
wenn er in Verzückung in seiner Zelle sitzt.
Ordensregel
der Kamillianer - http://www.kamillianer.at/spirit/kamregel.htm - abgerufen am 20.11.2019
Zitate: http://de.wikipedia.org/wiki/Kamillus_von_Lellis - abgerufen am 27.06.2009]
Vinzenz von Paul
(† 1660):
Erbarmen ist das
innerste Geheimnis Gottes. So heißt es auch in der Liturgie, es
sei Gott eigen, sich zu erbarmen und den Geist des Erbarmens zu
verleihen.
Gott schenke uns diesen
Geist des Mitleidens und des Erbarmens in Fülle und halte ihn
lebendig in uns!
Körperliche
und geistige Mängel sollen für uns Hinweis sein auf das
Erbarmen Gottes. Haben wir
Ehrfurcht vor denen, die an solchen Gebrechen leiden. Mancher, der
sich in der Malerei auskennt, macht von einem einzigen Pinselstrich
eines bedeutenden Künstlers mehr Aufhebens als von dem fertigen
Gemälde eines durchschnittlichen Malers. So wollen auch wir die
Gebrechen als Kunstgriffe eines großen Meisters betrachten,
wenn wir auch noch nicht sehen, wie sie sich in das Gesamtbild
einordnen.
[Vinzenz von Paul: Worte des Erbarmens. Freiburg - Basel - Wien 1980, S. 15. 97]
Maria Anna Josepha a Jesus Lindmayr
(† 1726):
Es ist mir einmal
Christus in der Mitte des Chores erschienen und hat zu mir
gesprochen: Nehmt mich auf! Alsdann verschwand er, und ich erkannte,
dass jene Seelen im Kloster, welche eine große Liebe zu den
Armen haben, glücklich sind; denn ihrer Barmherzigkeit wegen
werden auch sie Barmherzigkeit erlangen. Weil aber der Mensch nichts
mehr nötig hat als die Barmherzigkeit Gottes, muss er darauf
bedacht sein, sich mit seiner Liebe, Güte und Barmherzigkeit die
Liebe, die Güte und Barmherzigkeit Gottes zu erringen. Wer
Barmherzigkeit übt, soviel als sein Stand erlaubt, wird
Barmherzigkeit erlangen. Ich habe klar verstanden, dass man nicht
Mangel haben, noch in Not kommen wird, wenn man ohne Unterlass große
Liebe gegenüber den Armen trägt und mitleidig mit diesen
ist, ja, dass dieses sogar ein Mittel sei, reich zu werden; denn Gott
lässt sich nicht übertreffen.
[Bonifatius
Günther, Maria Anna Josefa Lindmayr: Prophetin
Gottes, Helferin der armen Seelen. Miriam-Verlag Jestetten 1976, S.
189]
Viktrizius Weiß
(† 1924):
O Herr, gib mir etwas von
deiner Barmherzigkeit! Wahrlich, ein Tropfen dieses liebevollen
Erbarmens ist mehr wert als ein Topf voller Gelehrsamkeit.
Johannes XXIII.
(† 1963):
Ich soll nicht
ein Meister der Politik, der Strategie und der Wissenschaft sein.
Davon gibt es genug. Ich habe die Barmherzigkeit und Wahrheit zu
vertreten.
Michael Sopoćko (†
1975) argumentier, dass, weil Gott uns gegenüber
barmherzig ist, auch wir dem Nächsten gegenüber barmherzig
sein sollen:
Wir sollen
verstehen, dass diese Tugend nicht nur Ratschlag, sondern eine
strenge Pflicht für jeden Christen ist. Viele Menschen haben
falsche Vorstellungen von Barmherzigkeit und denken, dass sie durch
das Wirken barmherziger Taten Opfer vollbringen, die von ihrem Willen
und ihrem guten Herzen abhängen. Dies ist jedoch ganz anders.
Barmherzigkeit ist nicht nur Ratschlag an den man sich anpassen muss.
Man kann ihn auch nicht unterlassen, ohne gesündigt zu haben.
Barmherzigkeit ist Recht und Pflicht. Dem Erfüllen dieser
Pflicht kann sich niemand entziehen.
Dies entnehmen wir aus
der heiligen Schrift, aus unserem Verstand und aus den Beziehungen zu
unseren Mitmenschen. Schon im Alten Testament war dies eine
Verpflichtung für alle. Es wird in euerem Land immer Arme
geben, deshalb befehle ich euch: Unterstützt eure Armen und Not
leidenden Brüder!
(5. Mose 15, 11) … [Auch] der Erlöser
fordert von uns Barmherzigkeit. Beim letzten Gericht steht
geschrieben, dass aus dem Mund des Richters folgendes Urteil kommt:
Geht mir aus den Augen, Gott hat euch verflucht! Fort mit euch
in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel
vorbereitet ist! [Denn] was ihr an einem von meinen geringsten
Brüdern zu tun versäumt habt, das habt ihr an mir versäumt
(Matthäusevangelium 25, 41 - 45). Nach diesen Worten des Herrn Jesus, muss man nicht
beweisen, dass die Tugend der Barmherzigkeit Pflicht ist, denn der
gerechte Gott kann nicht dafür bestrafen, was nicht geboten
ist.
[Buchfragmente
Barmherzigkeit Gottes in seinen Werken
von Priester Dr.
Michael Sopocko]
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Autor: Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB - zuletzt aktualisiert am 25.08.2025
korrekt zitieren: Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB: Artikel
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