Ökumenisches Heiligenlexikon

Dunstan von Canterbury

1 Gedenktag katholisch: 19. Mai
nicht gebotener Gedenktag in England
Tag der Bischofsweihe: 21. Oktober
in Canterbury: Übertragung der Gebeine: 7. September

1 Gedenktag anglikanisch: 19. Mai

Name bedeutet: vornehmer Herr (altengl.)

Erzbischof von Canterbury
* um 909 in Glastonbury in England
19. Mai 988 in Canterbury in England


Dunstan stammte aus der Familie des Königs Æthelstan von Wessex und war Neffe des Bischofs Athelm von Canterbury. Er wurde von den irischen Mönchen in seiner Heimatstadt erzogen, zeitweise lebte er auch am Hof von König Æthelstan. Er erlernte die Künste der Metallbearbeitung sowie der Buchmalerei und besaß großes musisches Talent. Nach 934 legte er in Winchester die Mönchsgelübde ab und lebte zunächst als Einsiedler in Glastonbury, 939 bis 940 wirkte er auch als enger Ratgeber von Æthelstans Nachfolger, König Edmund I. von England. Aufgrund von Anfeindungen musste Dunstan kurzzeitig ins Exil gehen, 940 ernannte Edmund I. ihn zum Abt des Klosters in Glastonbury, wo Dunstan die Benediktinerregel einführte. Dunstan wurde zum Vorkämpfer der Reform des Mönchtums in England, das seit dem Einfall der Wikinger darniederlag. Er nahm größere architektonische Erweiterungen seines Klosters in Angriff und gründete eine berühmte Schule.

Während der Herrschaft von König Edred von 946 bis 955 führte Dunstan die Regierungsgeschäfte. Er versuchte, das Land durch zahlreiche religiöse und politische Maßnahmen zu einen und die Autorität der Krone zu sichern. Als 955 König Edwy den Thron bestieg, fiel Dunstan in Ungnade, weil er das Verhalten des Monarchen kritisierte; er wurde geächtet und musste 956 ins Exil gehen, das er vorwiegend bei Gerhard von Brogne im Kloster St. Peter in Gent verbrachte.

Bereits zwei Jahre später rief Edwys Bruder Edgar Dunstan zurück und machte ihn zum Bischof; die Weihe fand am 21. Oktober - dem Tag der Ursula - 957 statt. Er war erst Bischof von Worcester, dann 959 auch Bischof von London und wurde schließlich 960 zum Erzbischof von Canterbury ernannt. Sein Nachfolger in Worchester war Oswald, in Winchester wurde sein Schüler Æthelwold Bischof; gemeinsam arbeiteten diese für die Reform des Mönchtums nach der Benediktinerregel und für deren Ausbreitung. Insgesamt 30 Klöster wurden so reformiert oder neu gegründet, Dunstan selbst gründete die Klöster Malmesbury, Westminster - der heutige Stadtteil von London -, Bath, Exeter und Ely. Dunstan gehörte nun zu den einflussreichsten Persönlichkeiten des Landes, die Gesetzgebung von König Edgar war von ihm stark beeinflusst, Edgar unterstützte die Klosterreformen, Kirchenbauten und den Ausbau der Bildungseinrichtungen.

Nach König Edgars Tod gelang es Dunstan, dessen Sohn Eduard zum Nachfolger zu erheben. 975 wurde Eduard ermordet. In den Auseinandersetzungen um dessen Herrschaft erkannte Dunstan dann aber Eduards Halbbruder Ethelred II. an, weihte ihn zum König und wurde regelmäßiger Teilnehmer bei dessen Thronrat.

Zwei schon bald nach seinem Tod verfasste Lebensgeschichten legten den Grundstein für Dunstans Ansehen als beliebteste Person der Kirche in England seit Beda, er wird als der fähigste unter den Reformern des 10. Jahrhunderts betrachtet. Vier weitere Viten folgten später. Dargestellt wird er häufig, wie er einem bösen Geist mit einer dicken Zange in die Nase kneift.

Patron der Waffenschmiede, Hufschmiede, Goldschmiede, Schlosser und Musikanten

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Catholic Encyclopedia

Schriften von Dunstan und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

Informationen zu Canterbury

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.01.2022

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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