Orontius von Lecce
italienischer Name: Oronzo
Gedenktag katholisch: 26. August
Name bedeutet: der schnell Laufende (latein.)
Orontius war nach mancher Überlieferung einer der 12 Brüder. Nach anderer Überlieferung war er Philosoph aus der Schule des Pythagoras, der von Paulus zum Christentum bekehrt wurde und dann zusammen mit Fortunatus als Glaubensbote in Süditalien wirkte. Die örtliche Tradition sieht in ihm Publius, den Sohn heidnischer Eltern und Schatzmeister des Kaisers, der am Strand von San Cataldo bei Lecce auf den Schiffbrüchigen Justus von Korinth traf, der ihn dann bekehrte, woraufhin Publius den Taufnamen Orontius annahm. Nachdem beide von heidnischen Priestern dem Prätor angezeigt und dann verhaftet worden waren, wurden sie ausgepeitscht, kamen aber wieder frei und Justus nahm Orontius und dessen Neffen Fortunatus mit nach Korinth, wo Paulus Orontius zum Bischof weihte.
Orontius und Fortunatus begleiteten demnach Paulus, als dieser aus seiner Reise nach Rom durch Apulien kam 1. Paulus setzte Orontius zum ersten Bischof von Lecce ein und ernannte Fortunatus zu seinem Nachfolger. Beide begannen, zu predigen und viele Menschen zu bekehren.
Als => Kaiser Nero die Christen verfolgte wurde auch Orontius verhaftet, nach elf Tagen Haft und Qual zum Tod verurteilt und hingerichtet. Die Christin Petronilla, ließ die Leicheeinsammeln und versteckte sie in ihrem Landhaus an der Stelle des heutigen Sanktuariums Sant'Oronzo fuori le mura in Lecce. Tatsächlich war Orontius wohl Mitte des 3. Jahrhunderts Bischof. Der erste historisch nachgewiesene Bischof von Lecce war 553 Venantius.
Orontius' Verehrung ist seit dem 6. Jahrhundert bezeugt. Bei der Pestseuche in Lecce starb 1650 die Hälfte der Bevölkerung; durch die Fürbitte Oronzos wurde sie der Überlieferung nach gestoppt, als er angeblich fliegend über der Stadt erschien. Zur Einlösung eines Gelübdes wurde deshalb 1666 eine auf einer fast 30 Meter hohen Säule stehende Bronzestatue aufgestellt. Zugeschrieben werden Orontius auch viele weitere Heilungen für diejenigen, die niederknieen vor der Lampe des Heiligen, die auf dem ihm geweihten Altar in der Kathedrale in Lecce brennt. 1658 wurde Orontius offizieller Patron von Lecce und löste Irene von Thessaloniki in dieser Funktion ab. Vom 24. bis 26. August wird in Lecce sein Fest gefeiert. In Ostuni bei Bari gefeiert wurde Orontius als Patron, weil er auch diese Stadt 1656 vor einer Pestepidemie bewahrt habe; jährlich wird dort am 25. August ein Viehmarkt und am 26. August ein großes Reiterfest zu seinen Ehren abgehalten.
Das erste historische Dokument über einen Bischofssitz in Lecce stammt aus dem Jahr 1057 und nennt Bischof Teodoro; wohl bis dahin war Lecce Sitz eines Weihbischofs der Erzdiözese von Otranto.
Kanonisation:
Am 3. Juli 1658 genehmigte die
römische Ritenkongregation auf Antrag des Bischofs
Luigi Pappacoda von Lecce Orontious' Verehrung.
Patron
von Lecce und
Ostuni; für Regen, gegen Pest und alle
Krankheiten
1 ▲ Paulus kam nicht durch Apulien, vgl. Ort des Schiffbruchs von Paulus
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Die Kathedrale in Lecce ist täglich von 9 Uhr bis 21 Uhr - von Oktober bis März nur bis 18 Uhr - geöffnet, der Eintritt beträgt 6 €. (2022)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
Artikel kommentieren / Fehler melden
Suchen bei amazon: Bücher über Orontius von Lecce
Wikipedia: Artikel über Orontius von Lecce
Fragen? - unsere FAQs antworten!
Impressum - Datenschutzerklärung
Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Markus Antonius Durando
Xena
Oliver Plunket
Unser Reise-Blog:
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 03.09.2024
Quellen:
• http://www.danettestonge.com/linguistics/nomiitaliani.html nicht mehr erreichbar
• https://www.newadvent.org/cathen/09107d.htm - abgerufen am 19.07.2023
• https://www.holyart.de/blog/heilige-und-selige/der-heilige-oronzo-und-die-wundersame-bueste - abgerufen am 04.09.2024
• https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Erzbisch%C3%B6fe_von_Lecce - abgerufen am 04.09.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.