Jesaja
auch: Isaias
hebräischer Name: יְשַׁעְיָהוּ
Gedenktag katholisch: 9. Mai
6. Juli
Gedenktag orthodox: 9. Mai
Gedenktag armenisch: 9. Mai, 6. Juli
liturgische Feier am Donnerstag nach dem Verklärungssonntag
Gedenktag koptisch: 31. August, 3. September
Todestag
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 3. September
Gedenktag syrisch-orthodox: 9. Mai, 3. September
Name bedeutet: Gott hilft / Gott heilt (hebr.)
Jesaja stammte aus einer vornehmen Familie in Juda und genoss eine gute Ausbildung. Er war verheiratet und hatte
mindestens zwei Söhne (Jesaja 7, 3 und 8, 3). Im Todesjahr von König Usia 740/739 v. Chr. wurde er zum Propheten berufen
(Jesaja 6, 1), er wirkte zur Zeit des jüdischen Könige Ahas und Hiskia (Jesaja 36 - 39) bis zum Einfall der Assyrer unter
Sanherib 701 v. Chr. und richtete im Südreich Juda seine sozialkritische und die Scheinheiligkeit des Kultes anprangernde
Botschaft - deutlich an die Botschaft des Amos im Nordreich anschließend - aus. In
dieser Zeit verbündeten sich Syrien und das Nordreich Israel gegen Juda; Jesaja prophezeite die Niederlage dieser Gegner,
aber auch das schnelle Vordringen der Großmacht Assyrien (Jesaja 7 - 8); tatsächlich drangen die Assyrer 732 nach Syrien
und Israel vor; das Südreich Juda blieb verschont, aber König Ahas, der in
Damaskus den assyrischen Großkönig aufsuchte,
passte in der Folge den Kult den assyrischen Sitten an und toleriert auch wieder kanaanäische Gebräuche; Jesaja warnte vor
dieser Bündnispolitik und kündigte an, dass als Zeichen eine junge Frau
schwanger ist und den Immanu-El
,
Gott ist mit uns
gebären wird (Jesaja 7, 1 - 16); diese Prophezeihung bezogen die Christen später auf
Maria und Jesus Christus. 722 wurde das Nordreich
vernichtet. Der Assyrer Sanherib belagerte 701 auch
Jerusalem, musste aber - aufgrund des Eingreifens
Gottes (Jesaja 37, 36 - 37) - wieder abziehen.
Jesaja erhielt bei seiner Berufung zum Propheten (Jesaja 6, 9 - 13) einen doppelten Auftrag: er sollte die Verstockung
des Volkes aufzeigen, ja herbeiführen. Darauf werde das Gericht folgen, bei dem nur ein kleiner Rest
des Volkes übrig
bleibe, mit dem Gott dann seine Heilsgeschichte zum Ziel führen kann (Jesaja 6, 13). Jesaja wird so auch zum Propheten des
erwarteten großen Heils: Dies wird besonders deutlich in den Büchern, die nicht mehr von Jesaja selbst, sondern von seinen
Schülern stammen (Jesaja 40 - 55, entstanden in der Exilszeit; Jesaja 56 - 66, aus der Zeit nach dem babylonischen Exil).
Christen erkennen in den Ankündigungen des kommenden Heils (Jesaja 40, 3 - 5) und in den Liedern vom leidenden Gottesknecht
(z. B. Jesaja 52, 13 - 53, 12) Hinweise auf Jesus Christus; Jesaja wird
deshalb auch der Evangelist des Alten Bundes
genannt.
Die Überlieferung berichtet von Jesajas Märtyrertod unter König Manasse (vgl. 2. Könige 21, 16), weil er es gewagt hatte, Jerusalem mit Sodom und Gomorra zu vergleichen (Jesaja 1, 10). Manasse, der völlig abhängig von Assyrien regieren musste, hatte eine Verwässerung der alleinigen Verehrung Jahwes, sogar Totenkulte und Kinderopfer, wieder zugelassen, was Jesaja schärfstens kritisierte. Jesaja sei in einen hohlen Baum geflohen, den der König mit ihm habe durchsägen lassen (vgl. Hebräerbrief 11, 37).
Attribute: Schriftrolle, Säge
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- zuletzt aktualisiert am 15.02.2022
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