Ökumenisches Heiligenlexikon

Annunziata Cocchetti

1 Gedenktag katholisch: 23. März
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Brescia: 11. Mai

Name bedeutet: nach Maria: „Annunziata” - „Verkündigung des Herrn” (latein.)

Ordensschwester, Ordensgründerin
* 9. Mai 1800 in Rovato bei Brescia in Italien
23. März 1882 in Cemmo, Ortsteil von Capo di Ponte bei Brescia


Denkmal vor dem Mutterhaus in Cemmo
Denkmal vor dem Mutterhaus in Cemmo

Annunziata war das dritte von sechs Kindern von Marc'Antonio Cocchetti und Giulia geb. Albarelli. Im Alter von sieben Jahren verlor sie zuerst ihre Mutter, dann ihren Vater, der als Soldat in Napoleons Armee diente. Sie wurde nun von ihrer Großmutter erzogen und im damaligen Ursulinenkloster ihres Heimatortes ausgebildet. Mit 17 Jahren eröffnete sie in ihrem Haus eine Schule für die armen Mädchen des Dorfes. Mit 22 Jahren musste sie aufgrund einer Bildungsreform der österreichischen Besatzer ihre Schule schließen und wurde die erste Lehrerin an der Mädchenschule in Rovato. Nach dem Tod ihrer Großmutter 1823 ging sie zu ihrem Onkel nach Mailand, lehnte eine gute Heirat ab und reiste 1831 nach Cemmo, weil es dort seit 1821 eine Schule für Mädchen und junge Frauen gab; zehn Jahre lang war sie Assistentin der Schulleiterin. Nach deren Tod 1842 zog sie nach Venedig und trat dort den 1821 von == Lukas Passi gegründeten Suore maestre di Santa Dorotea, den Lehrschwestern der Heiligen Dorothea bei, ging dann mit zwei Schwestern dieses Ordens wieder nach Cemmo, um zu unterrichten. 1853 gründete sie in Cemmo ihren eigenen Orden, die Suore di Santa Dorotea di Cemmo, die Schwestern der Heiligen Dorothea von Cemmo. Sie eröffnete ein Internat für auswärtige Mädchen und wirkte mit beim Aufbau weiterer Niederlassungen. Die letzten neun Jahre ihres Lebens war sie blind, nach fünf Tagen schwerer Krankheit und kurzer Todesangst starb sie.

Der Orden der Schwestern der Heiligen Dorothea von Cemmo wurde 1941 vom Vatikan endgültig bestätigt. Er ist heute verbreitet in Italien, Argentinien, Brasilien, Burundi, Kamerun und in der Demokratischen Republik Kongo. 2005 zählte die Kongregation 336 Nonnen in 59 Häusern, das Mutterhaus ist in Cemmo.

Kanonisation: Annunziata Cocchetti wurde am 21. April 1991 auf dem Petersplatz durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 10.12.2025

Quellen:
• https://it.wikipedia.org/wiki/Annunciata_Cocchetti - abgerufen am 10.12.2025
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/52900 - abgerufen am 10.12.2025
• https://it.wikipedia.org/wiki/Suore_di_Santa_Dorotea_di_Cemmo - abgerufen am 10.12.2025

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.