Paschalis I.
Gedenktag katholisch: 11. Februar
Messe an einigen Orten: 14. Mai
Gedenktag orthodox: 14. Mai
Name bedeutet: der Österliche (an Ostern Geborene) (hebr. - latein.)


Heiligenscheinum seinen Kopf anzeigt
Paschalis I. war der Sohn der Bischöfin 1 Theodora. Er war Abt
im Stephanskloster neben der Peterskirche. Noch
am Todestag seines Vorgängers Stephan IV. wurde er im Januar 817 zum Papst gewählt und setzte die kooperative Politik mit
den Herrschern des Frankenreichs fort. Von Kaiser Ludwig dem Frommen erhielt er 817 im Pactum Hludovicianum
die
bereits von seinem Vorgänger ausgehandelte Garantie der Unabhängigkeit des Kirchenstaates und der freien Papstwahl.
Gleichzeitig betrieb er für seinen Machtbereich im Kirchenstaat eine eigenständige
Politik und griff in Angelegenheiten der fränkischen Kirche ein. Er war nachdrücklicher Förderer der Missionierung
Nordeuropas und ernannte Erzbischof Ebo von Reims
zum Legaten für die nordelbischen Gebiete. 823 salbte er den schon seit 817 als Kaiser regierenden
Lothar I. in
Rom zum Kaiser des Frankenreiches
und bekräftigte dadurch die Bindung der Kaiser an Rom. Dabei wurden zwei fränkische Ämterträger ermordet, Paschalis
musste einen Reinigungseid leisten, Lothar I. konnte mit der Constitutio Romana
die Päpste zu einem Treueeid
verpflichten.


In Rom erneuerte Paschalis viele Kirchen im Geiste der Spätantike. So ließ er wohl die Zeno von Verona gewidmete Kapelle in der Kirche Santa Prassede erbauen, wo er sich mit einer Inschrift an einem Mosaik und an einer Reliquie ein Denkmal setzen ließ, ebenso in der im Apsismosaik der in seiner Zeit erneuerten Kirche Santa Maria in Domnica. Auch die Basilika Santa Cecilia in Trastevere ließ er neu errichten. Den durch Kaiser Leo V. im Byzantinischen Reich verfolgten Ikonenverehrern bot er Unterstützung.
Der beim Volk in Rom wegen seiner parteiischen und schroffen Regierung unbeliebte Papst wurde nach seinem Tode in der von ihm wieder errichteten Kirche Santa Prassede bestattet, da das Volk eine Grablegung in der Peterskirche verhinderte. Von Papst Eugen II. wurde er dann in eine Kapelle des Petersdomes überführt.
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Theodora war selbst Bischöfin, ihr Mann Bonosus war nach urkundlichen Belegen kein Bischof. Die Bezeichnung
EPISCOPA
am von Paschalis beauftragten Mosaik mit ihrem Bild in der Kirche
Santa Prassede ist eindeutig; Versuche, dies
als Ehrentitel zu interpretieren, haben keine Grundlage.
Schriften von Paschalis und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die Kirche
Santa Prassede in Rom ist täglich von 7 Uhr bis
12 Uhr und von 16 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet. (2017)
Web 3.0 - Leserkommentare:
Liebes Heiligenlexikon,
ich stöbere immer wieder gerne im Heiligenlexikon.
Diesmal war ich auf der Suche nach einem Namenspatron für Pascal und finde natürlich Papst Paschalis I., der
sich und seine Mutter in der römischen Kirchen Santa
Prassede mit dem berühmten eckigen Heiligenschein
verewigen ließ.
Bei seiner Mutter Theodora steht eine Fußnote, die meinen Widerspruch herausfordert: Die Bezeichnung episcopa
sei eindeutig, und Versuche, darin einen Ehrentitel zu sehen, entbehre jeder Grundlage, haben Sie angemerkt. Das soll
dann wohl besagen, dass Theodora geweihte Bischöfin war. Und das entbehrt doch offenkundig noch mehr jeder Grundlage
als die Erklärung mit dem Ehrentitel:
1. in der Zeit des Monepiskopats wäre es nicht möglich gewesen, dass sie ihr Amt in Rom ausgeübt hätte (sie war
aber Römerin),
2. wir haben keinerlei Informationen, Urkunden oder sonstige Belege, die sie irgendwo als amtierende Bischöfin
ausweist,
3. auf keinem Bild von ihr sind bischöfliche Insignien zu finden,
4. wir kennen in der ganzen Kirchengeschichte nicht einen einzigen weiblichen Bischof, weder in der West- noch in
der Ostkirche.
Es ist bekannt, dass sich die Verfechter der Frauenordination auf Gestalten wie Phoebe,
Theodora und Johanna (VIII.) stürzen, um ihr Anliegen als gut
begründete kirchliche Tradition
darzustellen. Es ist jedes Mal beim Versuch geblieben, und auch Frau Theodora
Episcopa ist keine Kronzeugin.
mit freundlichen Grüßen
Roland Seger, Pfr. über E-Mail, 3. Mai 2014
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 27.07.2017
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Cornelia Schlarb: Seit 2000 Jahren im Amt
- mit und ohne Würden. In: Deutsches Pfarrerblatt 12/201
• Wilhelm Kohl. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. VI, Herzberg 1993
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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