Martin von Braga
auch: von Dumium / Dume
Beiname: Apostel der Sueben
Gedenktag katholisch: 20. März
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Mondoñedo-Ferrol und im spanischen Galicien
Übertragung der Gebeine: 20. Oktober
Name bedeutet: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)
Martin unternahm eine Pilgerreise ins Heilige Land und wurde dort Mönch. Nachdem er dort eine solide theologische Ausbildung erhalten und Kenntnisse im Griechischen erworben hatte, kam er zur Fortsetzung seiner Studien nach Rom und unternahm eine Wallfahrt zum Grab von Martin nach Tours. Um 550 kam er als Glaubensbote nach Galicien. In Dumium - dem heutigen Dume - bei Braga gründete er ein Kloster, dem er als Abt vorstand; um 556 wurde er der erste Bischof der Stadt. 559 weihte er in Cedofeita - heute ein Stadtteil von Porto - die Kirche São Martinho. 561 und 572 leitete er die SynodenSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Braga. 562 wurde er zusätzlich zu seinem Amt in Dumium auch Bischof von Braga - der Stadt, die Sitz der suebischen Könige war. Nun bekehrte er die Sueben, die Anhänger des Arianismus waren, zum rechten katholischen Glauben.
Überliefert ist Martins Schrift Formulae vitae honestae
, Richtschnur des ehrsamen Lebens
an den Suebenkönig
Miro; sie fußt offenbar auf Schriften von Seneca. Seine Pastoralinstruktion De correctione rusticorum
, Von der
Korrektur der Einheimischen
, bekämpft Reste von Heidentum bei den neubekehrten Sueben und gibt heute wichtige
Erkenntnisse über damaligen Aberglauben. Er war Autor dreier asketischer Schriften, die auf
Johannes Cassianus' Werken beruhen. Auch
Augustinus' und Cäsarius
von Arles' Schriften hatten Einfluss. Die Capitula Martini
, die Kapitel Martins
, gibt 84 Konzilstexte
ostkirchlicher, afrikanischer und spanischer SynodenSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
wieder zur Stärkung der Disziplin in seiner Diözese; diese Sammlung hatte lange große Bedeutung in der spanischen Kirche.
Die Epistola de trina mersione
, Brief über das dreimalige Eintauchen
, gibt eine Taufliturgie und ist eine
wichtige Quelle für die Dogmengeschichte der Taufe. De pascha
, Über Ostern
,
befasst sich mit der Datierung des Osterfestes und des Jahresbeginns.
Martin gab in seinen Werken der Entwicklung der portugiesischen Sprache wichtige Impulse, insbesondere stammt von ihm die Ablösung der heidnischen Wochentags-Bezeichnungen durch die christlichen. Auch die heidnischen Namen der Planeten wollte er durch portugiesische Namen ersetzen, was sich aber nicht ausbreitete.
Martin wurde in der Martha-Kapelle der Kathedrale in Braga bestattet, seine Grabinschrift hat er selbst verfasst. Im Stadtteil Dume ist Martin eine Kirche geweiht, daneben steht ein schönes Denkmal. Unweit von Dume ist Martin auch das im 11. Jahrhundert gegründete große Benediktinerkloster São Martinho de Tibães geweiht.
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Schriften von Martinus gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die Kathedrale in Braga und ihr Museum sind täglich von 9 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14 Uhr bis 18.30 Uhr, im Winter nur bis 17.30 Uhr - zur Besichtigung geöffnet; der Eintritt in die Kathedrale beträgt 2 €, der ins Museum 3 €. (2015)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 21.10.2015
Quellen:
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• http://pt.wikipedia.org/wiki/Martinho_de_Dume - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.