Ökumenisches Heiligenlexikon

Pelagius I.

1 Gedenktag katholisch: 2. März

Name bedeutet: Mann des Meeres (griech.)

Papst
* in Rom
3. März 561 in Rom


Medaillon, um 1848, in der Basilika San Paolo fuori le Mura in Rom
Medaillon, um 1848, in der Basilika San Paolo fuori le Mura in Rom

Pelagius, Sohn einer Adelsfamilie, wurde Diakon. Er begleitete 535/536 Papst Agapitus I. nach Konstantinopel - das heutige Ístanbul -, wo die Auseinandersetzung um den Monophysitismus zur Absetzung des Patriarchen Anthimos I. durch Agapitus führte; Pelagius wurde dann zum Gesandten am oströmischen Kaiserhof erhoben. Eine wesentliche Rolle spielte Pelagius bei der Verurteilung von Origenes. Er unterstützte die Position von Kaiser Justinian, die dieser 551 als Dreikapiteldekret 1 veröffentlicht hatte - zum Entsetzen vieler westlicher Bischöfe, die darin eine zu große Nähe zu monophsitischen Lehren erkannten; auch Papst Vigilius stand gegen diese drei Kapitel, die auf dem 2. Konzil von Konstantinopel verurteilt werden sollten. Als Vigilius 555 starb - man gab Pelagius die Schuld an seinem Tod -, wollte Kaiser Justinian in Rom einen neuen Bischof zu installieren, schlug Pelagius vor und der fand sich bereit, das Amt anzunehmen. Seine Einsetzung erfolgte 556 gegen den Willen des Großteils des römischen KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.; um sich zu reinigen, musste er in der Kirche über Kreuz und Evangelium einen entsprechenden Eid leisten. Zwar gelang es ihm, durch Wiederaufbauleistungen an der nach der Eroberung durch die Ostgoten darnieder liegenden Stadt die Anerkennung der Römer zu gewinnen, so begann er mit dem Bau der Basilika Santi Dodici Apostoli. Aber Pelagius konnte den Widerstand der oberitalienischen Bischöfe und schließlich deren Loslösung von Rom nicht verhindern, die v. a. die Erzbischöfe Auxanus von Mailand und Macedonius von Aquileia betrieben wurde. Macedonius' Nachfolger Paulus von Aquileia exkommunizierte Pelagius, Vermittlungsversuche scheiterten. Pelagius unterhielt gute Beziehungen zu Patriarch Eutychios I. von Konstantinopel, dem er 558/559 Reliquien von Petrus übersandte.

Pelagius wurde im Petersdom in Rom bestattet. Die Regular-Kanoniker verehren ihn auch als heilig.

1 Die drei Kapitel meinen die Werke von drei Theologen, die gegen die Monophysiten standen: Ibas von Edessa - dem heutigen Şanlıurfa -, Theodoret von Kyrrhos und Theodor von Mopsuestia. Die von ihnen verfasste Schriften bezeichnete Justinian als nestorianisch.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 17.08.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://de.wikipedia.org/wiki/Pelagius_I. - abgerufen am 16.08.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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